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Fehlstart ins Playoff-FinaleEiskalte Eisbären schlagen die Kölner Haie mit 5:1

Lesezeit 3 Minuten
Torwart Julius Hudacek kassiert das 4:1 durch Liam Kirk nicht im Bild

Julius Hudacek, Torwart der Kölner Haie, kassiert das 4:1.

Titelverteidiger Berlin glänzt in Spiel eins mit guter Chancenverwertung. Die Haie haben zwar starke Phasen, spielen aber weniger abgeklärt.

Die Kölner Haie haben viel versucht, die Eisbären Berlin spielten am Donnerstag in Spiel eins der Playoff-Final-Serie um die deutsche Eishockey-Meisterschaft aber so, wie man sie kennt: ungemein selbstbewusst, abgebrüht und effizient – im Sturm wie in der Abwehr. So kassierte der KEC vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof trotz ordentlicher Leistung ein 1:5 (0:1, 1:1, 0:3).

„Ich denke, wir können viel Positives mitnehmen, auf das wir aufbauen können“, sagte Haie-Verteidiger Jan Luca Sennhenn – und bezog sich unter anderem auf die Reaktion, die der KEC nach einem frühen Rückstand gezeigt hatte, auf gutes Forechecking – und darauf, dass das Spiel bis zur 50. Minute offen war. Die Serie „Best of 7“, in der Berlin nun mit 1:0 führt, geht am Samstag (19 Uhr) in der Lanxess-Arena weiter, die bereits ausverkauft ist.

DEL: Kölner Haie nach wenigen Sekunden kalt erwischt

Die Eisbären hatten ihren Finaleinzug in vier Spielen gegen Mannheim schon am 8. April perfekt gemacht. Trotz der langen Pause kamen sie besser ins Spiel als die Haie, die sich erst am Montag im sechsten Spiel gegen Ingolstadt qualifiziert hatten. Schon nach 25 Sekunden schoss Liam Kirk nach Vorarbeit von Gabriel Fontaine und Yannick Veilleux das 1:0 – profitierend davon, dass die Kölner noch nicht richtig auf dem Eis waren.

Davon ließen sich die Haie aber nicht schocken. Sie sammelten sich schnell und kamen bald gut ins Spiel, waren stabil in der Defensive und hatten auch offensive Szenen – in der 14. Minute sogar einen Lattentreffer von Gregor MacLeod.

Eisbären Berlin nutzen Chancen effektive

Ins zweite Drittel starteten die KEC-Profis dynamisch – und erfolgreich. Eisbären-Verteidiger Kai Wissmann verlor den Puck an der eigenen Grundlinie, da MacLeod ihn störte. Die Scheibe kam zu Alexandre Grenier im Slot. Seinen ersten Schuss ließ Goalie Jake Hildebrand abprallen, im Nachsetzen erzielte Grenier das 1:1 – Playoff-Tor Nummer zehn des Kanadiers.

Die Haie machten danach weiter einigen Druck. Aber die Berliner zeigten, wie effektiv sie ihre Chancen verwerten. Korbinian Geibel kam in der 33. Minute rechts vor Julius Hudaceks Tor an den Puck, hatte Platz und schoss ihn zum 2:1 in den Winkel.

Der Treffer beflügelte die Eisbären. Bei Kölner Überzahl hätte Blaine Byron vier Minuten später fast das dritte Eisbären-Tor erzielt – doch er zog vorbei. Bis zum Ende des Drittels waren die Eisbären spielbestimmend, aufgrund guter Abwehrarbeit der Haie blieb es beim Vorsprung von einem Tor.

Berlin macht es in Überzahl deutlich

Das dritte Drittel verlief zunächst ruhiger. Bis zur 49. Minute, in der Justin Schütz die erste Kölner Strafzeit kassierte. Kurz darauf folgte Juhani Tyrväinen auf die Strafbank, sodass Berlin 92 Sekunden mit fünf gegen drei spielte. Wissmann traf drei Sekunden vor Ende der doppelten Überzahl zum 3:1.

Bei Gleichzahl schlug Berlin nur 51 Sekunden später erneut zu: Kirk erzielte nach Pass von Byron das 4:1. So machten die Berliner in eiskalter Manier aus einem offenen Spiel eine klare Sache – und sie blieben im Tor-Flow: Nach Vorarbeit von Ty Ronning erhöhte Leo Pföderl in der 56. Minute auf 5:1. 


Kölner Haie: Hudacek – Sennhenn, Vittasmäki – Müller, Austin  – Almquist, Glötzl – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Tyrväinen, Kammerer – Münzenberger, Currie, Tuomie – Wohlgemuth, Aubry, van Calster – Niedenz. – Zuschauer: 14.200. – Schiedsrichter: MacFarlane, Rohatsch. – Strafminuten: Berlin 4/Köln 4. – 1:0 Kirk (0:25), 1:1 Grenier (23:56), 2:1 Geibel (32:20), 3:1 Wissmann (49:58), 4:1 Kirk (50:49), 5:1 Pföderl (55:32).