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Starke Special TeamsSo haben die Kölner Haie ihre Start-Krise überwunden

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Traf in Nürnberg: Haie-Stürmer Louis-Marc Aubry

Traf in Nürnberg: Haie-Stürmer Louis-Marc Aubry

Nach den Siegen in den DEL-Partien in Schwenningen und Nürnberg ist die Stimmung beim KEC wieder positiv.

Es hat Vorteile, dass in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) so häufig gespielt wird. Die Mannschaften können, wenn sie sich blamiert haben, umgehend Wiedergutmachung leisten – wie es die Kölner Haie taten. Befanden sie sich nach dem Auftaktwochenende mit Heimniederlagen gegen München (2:4) und Berlin bereits in einem moderaten Krisenmodus, so war sieben Tage später ihre Welt wieder in Ordnung – nach den verdienten, da gut herausgespielten Siegen des KEC am Freitag in Schwenningen (4:1) und am Sonntag in Nürnberg (4:2).

Trainer Kari Jalonen freute sich zu Recht über „ein gutes Wochenende unserer Mannschaft“ und fügte im Hinblick auf den Erfolg bei den Ice Tigers hinzu: „Unsere Special Teams haben einen guten Job gemacht. Besonders das Powerplay mit drei Toren.“ Die Spezialformationen funktionierten tatsächlich wie vom Coach gewünscht: In Nürnberg trafen Louis-Marc Aubry, Gregor MacLeod und Oliwer Kaski in Überzahl sowie Juhani Tyrväinen bei fünf gegen fünf.

Special Teams verbessert

Es macht sich positiv bemerkbar, dass die Haie mit Kaski und dessen finnischem Landsmann Valtteri Kemiläinen zwei schussstarke Verteidiger mit Powerplay-Genen dazugeholt haben. In der vergangenen Spielzeit fehlten ihnen Profis mit solchen Qualitäten, nachdem Nick Bailen den Verein im Dezember verlassen hatte. Auch die neuen Haie-Stürmer Nate Schnarr, Dominik Bokk, Patrick Russell und Tanner Kero haben sich in Überzahl bereits bewährt.

Auf der anderen Seite überstanden die KEC-Profis in Nürnberg drei Powerplays des Gegners, ohne ein Tor zu kassieren. Die Überzahlquote der Haie liegt mit sechs Treffern in vier Begegnungen bei 35,29 Prozent – der drittbeste Wert hinter Wolfsburg (45,54) und Mannheim (35,71). Auch in Unterzahl stimmen die Zahlen: In zwölf Unterzahlsituationen fing sich der KEC nur ein Tor ein.

Faktor Torhüter

Ein weiterer Faktor, der die Haie am zweiten Saisonwochenende besser aussehen ließ als zuvor, war der 34-jährige Torhüter Felix Brückmann, der in beiden Begegnungen zum Einsatz kam, seine Aufgaben solide und ruhig erledigte und eine Fangquote von 91,23 Prozent erreichte. Der zehn Jahre jüngere Tobias Ancicka, der in den zwei Spielen zuvor zwischen den Pfosten stand, kam auf 78,65 Prozent. Wobei man wissen muss, dass ein Wert unterhalb der 90 zu schlecht ist für eine DEL-Mannschaft mit gehobenen Ansprüchen – wie es die Haie sind. Man kann somit davon ausgehen, dass Jalonen vorerst auf Brückmann setzen wird – nach dem Motto: Never change a winning goalie. Einen Torwart, mit dem man gewinnt, wechselt man nicht aus.

Mehr Tiefenqualität

Positiv fiel zudem auf, dass die Haie 2025/26 mehr Qualität in der Tiefe haben als im vorigen Eishockeyjahr. Obwohl zuletzt fünf Spieler fehlten – die Stürmer Frederik Storm, Robin van Calster, Kevin Niedenz und Parker Tuomie sowie Verteidiger Jan Luca Sennhenn –, brachte Jalonen vier Formationen aufs Eis. Wobei die vierte Sturmreihe mit Ryan MacInnis, Tyrväinen sowie dem als Angreifer eingesetzten Defensivmann Luca Münzenberger noch einiges an Qualität hatte. In der vergangenen Saison war das oft nicht der Fall, die vierte Reihe fiel in ähnlichen Situationen stark ab.

Ob einer der Verletzten - oder vielleicht mehrere - am nächsten Wochenende, wenn der KEC am Freitag (19.30 Uhr) in Augsburg und am Sonntag (16.30 Uhr) zu Hause gegen Wolfsburg spielt, wieder dabei sein können, wird sich im Lauf der Trainingswoche herausstellen. Die Chancen stehen allerdings momentan bacg Auskunft des Vereins eher schlecht.