Nach dem 72:84 gegen Quakenbrück strebt das Zweitliga-Team von Trainer Stephan Baeck am Samstag in Bochum den ersten Sieg an.
BasketballRheinstars Köln befinden sich auf langem Weg zum Wachstum

Björn Rohwer (Mitte), Center der Rheinstars Köln, in der Zweitligapartie gegen die Artland Dragons Quakenbrück
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Als sich die meisten Zuschauer auf dem Heimweg befanden und einige andere das 72:84 (41:38) der Rheinstars gegen die Artland Dragons Quakenbrück im Vip-Bereich der Motorworld Revue passieren ließen, war der Arbeitstag für die Zweitliga-Basketballer noch nicht beendet. Die Kölner Spieler saßen am Montagabend vor den verlassenen Tribünen in Ossendorf auf dem Parkett und absolvierten gewissenhaft ihre Übungen mit den Faszienrollen.
Björn Rohwer war schon einen Schritt weiter, der 2,13 Meter große Center lief unruhig an der Seitenlinie auf und ab. Es war ihm anzumerken, dass ihn die Niederlage aufwühlte. Das Ergebnis ließ sich nicht im Vorbeigehen verarbeiten, da der 30-Jährige und dessen Teamkollegen es zwar nicht als ungerecht, aber vermeidbar empfanden. Als Rohwer seine Gedanken sortiert hatte, versicherte er: „Wir werden die kleinen Fehler abstellen und in Bochum den ersten Sieg holen.“
Wir werden die kleinen Fehler abstellen und in Bochum den ersten Sieg holen
In der Partie am Samstag (19 Uhr) wäre das für die Mannschaft von Trainer Stephan Baeck nach zwei Niederlagen zum Saisonstart eine enorme Erleichterung, zumal sie im Duell mit den Niedersachsen den Sieg vor Augen hatte, als sie zu Beginn des letzten Viertels mit 62:55 vorne lag. „Wir haben über drei Viertel hinweg gesehen, dass wir mithalten können, vielleicht sogar das bessere Team waren“, bemerkte Kapitän Rupert Hennen.
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Nach dem ernüchternden 74:101 zum Auftakt in Hagen war das eine für den per Wildcard in die Pro A beförderten Aufsteiger durchaus bedeutende Erkenntnis, wenngleich sie nicht über die Enttäuschung der neuerlichen Niederlage hinwegzutrösten vermochte. Der 27-jährige Aufbauspieler gehörte mit acht Punkten und fünf Assists zu den nach Topscorer Adam Paige (21 Punkte) und Rohwer (15) offensiv wirkungsvollsten Profis. Doch auch er konnte in der Schlussphase nicht verhindern, dass den Rheinstars die Partie aus den Händen glitt. In den letzten fünfeinhalb Minuten gelangen den Gastgebern nur noch zwei Punkte und die waren wichtiger fürs Gemüt als für den Spielstand: Der 16-jährige Nachwuchsspieler Ferdinand Trefzger verwandelte unmittelbar nach seiner Einwechslung couragiert seinen ersten Wurf.
Lob für den beherzten Einsatz seiner Spieler hatte auch Coach Baeck übrig, der stolz bemerkte, dass die Kölner „ausnahmslos alles gegeben“ hatten, es aber „individuelle Fehler in der Verteidigung“ waren, die dem Gegner die Wende ermöglichten. „Am Ende hat Artland dadurch die wichtigen Würfe getroffen und wir haben das Vertrauen und unsere Linie verloren“, bedauerte Baeck. Zudem ist niemandem verborgen geblieben, dass die Niedersachsen physisch überlegen waren und das in einen Vorteil bei den Rebounds verwandelten (38:24).
Rheinstars Köln haben noch Potenzial im Kader
Da es Rheinstars bis zu ihrer nächsten Herausforderung kaum gelingen wird, geheime Quellen des körperlichen Wachstums zu erschließen, werden sie die Ressourcen des eigenen Kaders heben müssen. In den bislang verletzt fehlenden Zac Watson (2,01 Meter/98 Kilo), und Hall Elisias (2,03 /107 Kilo) stehen im Aufgebot immerhin noch zwei für die Startformation eingeplante Akteure bereit, die bei der Arbeit unter den Körben Akzente setzen können. Zudem haben die Kölner in Haris Hujic einen für den Spielaufbau wichtigen Mann in der Hinterhand, der mit seinem guten Distanzwurf für Impulse sorgen soll. Ob es bei einem von ihnen bis Samstag zum Comeback reicht, ist offen. Vielleicht ist das aber auch nicht so entscheidend, denn die Rheinstars werden wohl auch ohne sie gewinnen. Björn Rohwer hat es versprochen.

