Das Team von Trainer Roberto Pätzold bestreitet am Samstag vor mehr als 45.000 Zuschauern das Bundesliga-Eröffnungsspiel gegen Bayern München.
FrauenfußballBayer 04 Leverkusen genießt maximale Aufmerksamkeit

Claudia Wenger (l.), Zugang von Bayer 04 Leverkusen, im Testspiel gegen den VfL Wolfsburg.
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Bayer-Coach Roberto Pätzold hat für die Zielgerade der Vorbereitung eine unmissverständliche Losung ausgegeben. In dieser Woche „geht es komplett um das Spiel gegen München“, so der 46-Jährige. Große Motivationskünste muss der Leverkusener dafür nicht beweisen. Die Partie am Samstag (6. September/17.45 Uhr, live in der ARD), ist nicht bloß Einstieg in die Bundesliga-Meisterschaft. Sie ist der offizielle, bundesweit beachtete Saisonauftakt, findet vor mehr als 45.000 Zuschauern in der großen Allianz Arena statt und nebenbei geht es auch noch gegen den Titelverteidiger.
Jede Spielerin möchte zum Auftakt in München im Kader sein und ist hoch motiviert, sich dafür anzubieten
„Jede Spielerin möchte zum Auftakt in München im Kader sein und ist hoch motiviert, sich dafür anzubieten“, hat Pätzold ausgemacht. Zuletzt schien diese Aussicht die Bayer-Fußballerinnen zu beflügeln. Die Generalprobe gegen das belgische Top-Team Standard Lüttich gewann Leverkusen nach einem fulminanten Start mit 7:1 (6:0). Die Torausbeute teilten sich die beiden EM-Fahrerinnen Cornelia Kramer und Carlotta Wamser (2) mit Lilla Turanyi, Paulina Bartz und Zugang Vanessa Fudalla. Letztere traf ebenfalls doppelt und setzte damit ihre Serie beeindruckender Testspiele fort. Mit ihren fünf Treffern im Verlauf der Vorbereitung hat sie häufiger zugeschlagen als alle Mitspielerinnen.
„Vanessa Fudalla hat schon gezeigt, dass sie die erhoffte Abschlussstärke einbringt. Sie hat unter Druck eine sehr gute Ballkontrolle und findet gute Lösungen“, lobt Pätzold die vom Ligarivalen RB Leipzig verpflichtete Angreiferin.
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Insgesamt versprüht Pätzold Zuversicht. Gegen Lüttich habe man das „beste Spiel der Vorbereitung“ hingelegt. „Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet und waren ziemlich effizient, obwohl wir auch einiges liegen gelassen haben. Insgesamt konnten wir fast die komplette Bandbreite an Offensivaktionen abspielen: Gefahr über die Flügel, durchs Zentrum, nach Kontern und nach Standards“, so der Coach.
Der Blick nach vorne bremst das Glück ein wenig. Denn Standard Lüttich hat nicht das Format des FC Bayern, das weiß auch Pätzold. Das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt ist mit Nationalspielerinnen gespickt und wurde im Sommer zum dritten Mal in Serie Deutscher Meister. „Natürlich wird die Gegenwehr deutlich größer sein. Aber wir sind physisch gut gewappnet“, betont er. Alle Spielerinnen hätten gezeigt, „dass wir auf sie zählen können, egal in welcher Rolle und mit wie viel Spielzeit. Das gibt uns ein gutes Gefühl für den Start“.
Claudia Wenger dürfte in der Startelf von Bayer 04 Leverkusen stehen
Neben Fudalla und Wamser (Eintracht Frankfurt), zuletzt Shootingstar im DFB-Team, dürfte mit Claudia Wenger eine dritte Neue gute Karten besitzen, von Anfang an zu spielen. Die 24-jährige Österreicherin, die ebenso wie Stürmerin Valentina Mädl vom SKN St. Pölten verpflichtet wurde, kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden und verfügt über viel Erfahrung – was vor der Rekordkulisse ein Vorteil sein dürfte. Wenger hat schon in der Champions League gespielt und ist mit der Nationalmannschaft der Alpenrepublik aufgelaufen.
Achim Feifel, Sportlicher Leiter der Bayer-Frauen, bescheinigt ihr Tempo, Zweikampfstärke und Spielübersicht. Mit St. Pölten gewann Wenger viermal in Folge das Double aus Meisterschaft und ÖFB-Cup. Ihr Start in Leverkusen war verheißungsvoll. „Sie hat mit die meisten Spielminuten absolviert und hat eine tolle Entwicklung im Spielaufbau genommen. Gegen den Ball ist sie eine tolle Zweikämpferin, die ein großes defensives Bewusstsein hat. Sie korrigiert in der Sicherung viel für ihre Mitspielerinnen“, lobt auch Pätzold.
Auf Selina Ostermeier und Amy Wrigge (beide Muskelverletzungen), Caroline Kehrer (Aufbautraining nach Meniskusriss) sowie die langzeitverletzte Shen Menglu (Kreuzbandriss) muss er verzichten.