Der Teilsieg der Gewerkschaft darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es keine Sicherheit für Köln gibt.
Einigung bei FordGoldener Handschlag für die Mitarbeiter – doch Kölner Werk bleibt in Gefahr


Der geflügelte Fiesta auf dem Kölner Zeughaus ist ein Kunstwerk des Künstlers HA Schult.
Copyright: Max Grönert
Die Gewerkschaftsmitglieder bei Ford in Köln haben mehrheitlich entschieden: Wir nehmen den harten Sparkurs samt Personalabbau an. Die Gewerkschafter der IG Metall haben sich dafür am Freitag gefeiert. Mit 93,5 Prozent Zustimmung hatten sie dazu auch allen Grund, das Ergebnis war überraschend deutlich.
Für jene 2900 Mitarbeiter, die nun bis zum Jahr 2027 so oder so ihre Jobs verlieren werden, ist die Einigung in der Tat eine gute Nachricht. Auch wenn noch keine Zahlen bekannt sind, gehen Insider davon aus, dass sehr viele der Ausscheidenden mit einer sechsstelligen Summe als Abfindung nach Hause gehen werden. Das darf man zurecht als goldenen Handschlag bezeichnen. Bis dahin: Guter Job, IG Metall!
Ford hat in Europa ein Problem
Dieser Teilsieg der Gewerkschaft darf aber nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass für Ford und Köln noch schwere Zeiten bevorstehen. Auch wenn die beiden E-Modelle „made in Cologne“ sich zuletzt etwas besser verkauften, hat der Autobauer in Europa ein handfestes Problem.
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Seit vielen Monaten stehen die Elektro-Autos auf den Halden und warten auf Kunden. Die direkte Förderung der Batterie-Wagen ist längst ausgelaufen. Ford in Europa hat einen Ruf als Hersteller guter Kleinwagen im preiswerten Segment. Dem Fiesta wurde in Köln auf dem Dach des Zeughauses zurecht ein Denkmal gesetzt. Jetzt setzt Ford auf E-Autos, die fast dreimal soviel kosten. Bislang verkaufen sie sich nur schleppend. Das ist ein Problem, für Ford, und für Köln noch mehr.
Der Verlust eines Viertels der Arbeitsplätze vergrößert den Bedeutungsverlust der Kölner Werke. Die US-Mutter behandelt ihre deutsche Tochter wie ein Stiefkind und zwingt es Autos zu bauen, die nicht zum europäischen Markt passen. Die Einigung ist gut für Einzelne, der Standort aber ist weiter in Gefahr.

