Die Hitze macht der Technik der Deutschen Bahn zu schaffen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Fahrgäste.
Hitze-AlarmDie Bahn hat in ganz NRW mit Ausfällen zu kämpfen – Chaos bereits am Dienstag

Durch die Hitze können sich Weichen bei der Bahn verformen.
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Ganz Deutschland leidet derzeit unter den extremen Temperaturen. Am Mittwoch (2. Juli) sind auch in Nordrhein-Westfalen fast 40 Grad zu erwarten. Das wirkt sich auch auf die Infrastruktur aus: Für Bahnkunden könnte es daher besonders heftig kommen. Heiße Wagen ohne Klimaanlage, müffelnde Sitznachbarn oder -Nachbarinnen sind da womöglich das kleinste Problem, denn die Bahn kündigt zahlreiche Einschränkungen im Fahrplan an.
Aufgrund der Hitze könnte die Technik streiken, Weichen können sich verformen, Böschungen in Brand geraten, heißt es. Das alles führe heute dazu, dass es zu Beeinträchtigungen bei Infrastruktur und einzelnen Fahrzeugen komme und Züge nicht wie geplant fahren könnten. Die Deutsche Bahn warnt zudem, dass es in ihren Bussen trotzt Klimaanlagen zu erhöhten Temperaturen kommen kann.
Regionalverkehr im Westen besonders betroffen
Reisende werden gebeten, sich vor Fahrtantritt über ihre Verbindung zu informieren. Das betrifft nicht nur die Deutsche Bahn, sondern auch andere Anbieter.
Besonders im Regionalverkehr im Westen des Landes müssen sich Reisende am Mittwoch auf Zugausfälle und Verspätungen einstellen. Aufgrund hoher Temperaturen gebe es auf zahlreichen Linien Beeinträchtigungen, teilten etwa die Eisenbahnunternehmen Eurobahn und Nationalexpress mit. Einige regionale Verkehrslinien könnten nur eingeschränkt angeboten werden. Auf einigen Strecken wie zwischen Wanne-Eickel und Dorsten wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Auf der Seite zuginfo.nrw können Zuggäste sehen, welche Strecken betroffen sind. Aufgeführt sind dort seit Dienstag allerdings nahezu alle Regionalexpress- und Regionalbahn-Verbindungen. Als Ende der Störungen ist die Nacht zu Donnerstag angegeben. Bei einem Blick auf die Abfahrtstafel des Kölner Hauptbahnhofs am Mittwochmorgen ist zu sehen, dass zahlreiche Verbindungen trotz der relativ frühen Uhrzeit bereits Verspätung haben. Auch gegen Mittag gibt es kaum einen Zug, der pünktlich in Köln abfährt.
Hitze und Bombenentschärfung: Massive Probleme im Zugverkehr
Einen Vorgeschmack bekamen Bahnkunden und -Kundinnen vor allem im Norden Deutschlands bereits am Dienstag. Böschungsbrände führten auch auf den Fernverkehrsstrecken zwischen Berlin, Hannover und dem Ruhrgebiet sowie zwischen Hamburg und Berlin zu massiven Verspätungen und Ausfällen. Auch eine Oberleitungsstörung sowie eine Bombenentschärfung in der Nähe des Hauptbahnhofs Osnabrück sorgten dafür, dass Reisende oft viele Stunden länger als geplant unterwegs waren. In Ausweichzügen gab es dann oft noch nicht einmal eine Klimaanlage.
Betroffen war unter anderem auch die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die nach eigenen Angaben von Berlin nach Hamburg fahren, dort ihre Oma besuchen und an einer Diskussionsrunde mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Philipp Amthor teilnehmen wollte. Dabei sollte es um die Frage gehen, ob die Klimakrise die Gesellschaft spalte.
„Aber manchmal frisst sich die Symbolik dann doch selbst auf“, sagte sie in einer Instagram-Story vor einem in der Sommerhitze stehenden ICE, der sie eigentlich in die Hansestadt bringen sollte. (susa, cme mit dpa)