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Finanzierung gesichertSaša Stanišić kommt zur Lit.Eifel

Lesezeit 4 Minuten
Peter Cremer, Norbert Crump, Klaus Voussem, Margareta Ritter, Markus Ramers und Ralf Kramp stehen vor einem Fachwerkhaus und halten Plakate und Bücher von Autoren hoch, die während der Lit.Eifel in diesem Jahr vorlesen werden.

Nach großen Sorgen über die Finanzierung kann auch in diesem Jahr die Lit.Eifel veranstaltet werden. Vorgestellt wurde das Programm von Peter Cremer (v.l.), Norbert Crump, Klaus Voussem, Margareta Ritter, Markus Ramers und Ralf Kramp vor dem Literaturhaus in Nettersheim.

Die Finanzierung der beliebten Veranstaltungsreihe stand auf der Kippe. Nun wurde das neue Programm in Nettersheim vorgestellt.

Es war im vergangenen Dezember eine Schreckensnachricht für alle Fans von Literatur- und Lesungsveranstaltungen: Durch Kürzungen im Förderszenario bei Kulturveranstaltungen sollte auch die seit Jahren beim Publikum hoch im Kurs stehende Lit.Eifel nicht länger gefördert werden. Ein schwerer Schlag auch für die Organisatoren, die sofort in den Krisenmodus wechselten.

Die Lit.Eifel ist Teil der Lebensqualität.
Margareta Ritter, Vorsitzende des Trägervereins

Durch sofortige Intervention des Vereins und mit Hilfe der Landtagsabgeordneten aus der Region, die mit eingeschaltet wurden, gelang es dann Ende Januar sogar, eine dauerhafte Finanzierung des Landes des Lesefestivals sicherzustellen. „Die Lit.Eifel ist Teil der Lebensqualität“, betonte Margareta Ritter, Vorsitzende des Trägervereins, bei der Vorstellung des diesjährigen Jahresprogramms die Bedeutung der Veranstaltungsreihe.

„Als die Nachricht kam, dass wir auf der Prioritätenliste der Aachener Jury nach hinten gerückt waren, haben wir eine Krisensitzung anberaumt, um zu erörtern, ob es überhaupt möglich sei, ein Programm auf die Beine zu stellen“, berichtete Ritter in der Rückschau. Schnell habe Einigkeit darüber geherrscht, mit kleinem Budget aus dem Anteil der beteiligten Kommunen und Kreise ein Notprogramm auf die Beine zu stellen.

Landtagsabgeordnete nahmen in Düsseldorf Minister ins Gebet

„Kreise und Kommunen hatten uns zugesagt, dass sie ihre Anteile an der Förderung aufrechterhalten würden“, sagte sie. 500 Euro würden pro Jahr von den beteiligten Städten und Gemeinden gezahlt werden, die im Gegenzug eine garantierte Veranstaltung in ihrem Gemeindegebiet zugesprochen bekämen.

Außerdem würden 5000 Euro von den drei Kreisen kommen. Damit und durch die Einnahmen aus Tickets hätte nach einem Wegfall der 40.000 Euro an Landesförderung immerhin noch die Hälfte des Budgets zur Verfügung gestanden.

Doch durch ein Ministergespräch der Landtagsabgeordneten Klaus Voussem und Ralf Nolten sei es gelungen, die Förderung dauerhaft auf feste Füße zu stellen. „Ich bin froh, dass wir nicht mehr jedes Jahr zittern müssen, ob wir noch auf der Liste sind“, freute sich Voussem. Der Landesanteil des Budgets sei über mehrere Jahre gesichert, teilte er mit. „Das hat den positiven Effekt, dass andere Projekte wie ‚Mir kalle Platt‘ oder andere nachrücken konnten“, sagte er.

80.000 Euro Budget für die Literaturveranstaltung in der Eifel

80.000 Euro betrage nun das Gesamtbudget der Literaturveranstaltung, die vor 13 Jahren in Nettersheim aus der Taufe gehoben worden war, teilte Ritter mit. „Das motiviert ungemein“, konstatierte sie, denn schließlich seien der gesamte Vorstand und der zehnköpfige Beirat, der das Programm zusammenstelle, ehrenamtlich tätig. Das Budget fließe komplett in Honorare, Technik und die Realisierung des Programms.

„Das ist ein toller Erfolg, ansonsten wäre ein gutes Stück Kultur verloren gegangen“, freute sich auch der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers, über die gute Nachricht. Denn die Lit.Eifel sei etwas Besonderes. Drei Kreise und 15 Kommunen arbeiteten hier zusammen. „Vorbildhaft“ nannte Voussem die Lesereihe. „Es ist wichtig, dass Kultur auch in der Fläche und nicht nur in den Städten angeboten wird“, sagte er.

Bettina Böttinger und Gisela Steinhauer moderieren

„Die Beratungen im Beirat über das Programm waren nicht immer friedlich und harmonisch“, verriet Helmut Lanio. Es sei hart gerungen worden. Und es sei festgestellt worden, dass reine Lesungsveranstaltungen für das Publikum nicht so interessant seien, ergänzte Ritter.

Daher sei die Hörfunkmoderatorin Gisela Steinhauer als Moderatorin und Gesprächspartnerin für die Lesung mit Saša Stanišić am Montag, 28. April, in Roetgen über sein Buch „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ engagiert worden. Die Veranstaltung mit Dr. Manfred Lütz am Montag, 19. Mai, in Steinfeld wird von Bettina Böttinger geleitet.


Manfred Lütz, Saša Stanišić und Hubertus Meyer-Burckhardt kommen

Eröffnet wird die Lit.Eifel im 13. Festivaljahr am Montag, 28. April, 19 Uhr, von Saša Stanišić, der im Saal Hütten in Roetgen-Rott aus seinem Buch „Möchte die Witwe angesprochen werden…“ liest. Am Freitag, 16. Mai, 19 Uhr, präsentiert Anna Maria Caspari im Bistro International in Nideggen den dritten Band ihrer Wollseifen-Trilogie „Schlehengrund“.

Unterstützt von Bettina Böttinger stellt Dr. Manfred Lütz am Montag, 19. Mai, 19 Uhr, sein Buch „Der Sinn des Lebens“ in der Basilika in Kall-Steinfeld vor. Im MUK in Monschau-Konzen liest am Donnerstag, 22. Mai, 19 Uhr, Sara Bildau aus „Mama, kommt der Krieg auch zu uns?“. Am Mittwoch, 4. Juni, 19 Uhr, präsentiert Willi Achten im EvA Schönblick in Heimbach „Die Einmaligkeit des Lebens“.

Der Zinkhütter Hof in Stolberg ist Lesestätte für Denis Scheck mit seiner „Bestsellerbibel“. Am Donnerstag, 26. Juni, 19 Uhr, stellt Uwe Wittstock im Kulturhof Velbrück in Metternich dem Publikum sein Buch „Marseille 1940“ vor. Im Anschluss an das Musikfestival „Spannungen“ steht am Mittwoch, 2. Juli, 19 Uhr, Hubertus Meyer-Burckhardt mit der Moderatorin Gisela Steinheuer auf der Bühne des Jugendstilkraftwerks in Heimbach.

Auch die Lit.Eifel-Klassiker „Der Club der toten Eifeldichter“ mit Katia Franke, Ralf Kramp und Manfred Lang am Donnerstag, 13. November, 19 Uhr, in der Aula der Hauptschule Hellenthal und die Eifeler Literaturmesse am Samstag und Sonntag, 15./16. November, stehen wieder auf dem Programm.

Das komplette Programm und die Möglichkeit zum Ticket-Kauf gibt es auf der Internetseite der Literaturfestivals. Es seien für die zweite Hälfte des Jahres noch weitere interessante Programmpunkte in Vorbereitung, kündigte Margareta Ritter an. Weitere Informationen hier.