Carsten Henn blickt auf das kulinarische Jahr im Rheinland zurück und kürt seine Kölner Favoriten.
Kölner GastrokritikDas sind Carsten Henns Restaurants des Jahres

„Grubers Restaurant“ im Agnesviertel ist eine Institution, die modern-österreichische Küche stets verlässlich.
Copyright: Michael Bause
Den Knall, der am 17. September in der Restaurant-Szene des Rheinlands zu hören war, nahm man im ganzen kulinarischen Deutschland wahr. Joachim Wissler, einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Köche, die unser Land je hervorgebracht hat, kündigte an, schon sechs Wochen später die Kochschürze an den Nagel zu hängen. Nach 25 Jahren im Bensberger Vendôme beschloss er, von nun an als Berater für die Althoff-Gruppe tätig zu sein. Alle Augen schauen deshalb seit dem 1. November auf seinen Nachfolger Dennis Kuckuck, der zuvor als Wisslers Sous-Chef agierte. Was nach einem überstürzten Ende aussieht, war im Hintergrund vorbereitet worden. Kuckuck prägt schon länger die Küche maßgeblich mit und wurde als Thronfolger im Haus aufgebaut.
Und Bergisch Gladbach hat in diesem Jahr sogar noch für einen weiteren Knall gesorgt: Mit Nelson Müller übernahm ein berühmter Fernseh- und Sternekoch die Diepeschrather Mühle. Einen Michelin-Stern konnte er sich hier zwar bisher noch nicht erkochen, aber seine Ambitionen sind groß.
Ansonsten gab es aber auch viel geschockte Stille im Rheinland, denn was Michelin-Sterne betrifft, war es überhaupt kein gutes Jahr. Düsseldorf – jetzt müssen Sie stark sein – schickt sich an, Köln im nächsten Jahr als kulinarische Hauptstadt NRWs zu überholen.
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Mit dem MaiBeck (nach 14 Jahren Michelin-Stern), dem NeoBiota und dem geschlossenen Astrein verglühten gleich drei Sterne in Köln. Vor den Toren der Stadt in Niederkassel musste sich das Le Gourmet im Hotel Clostermanns Hof ebenfalls von der renommierten Bewertung verabschieden. Das Sternerestaurant Bembergs Häuschen in Euskirchen schloss ebenfalls seine Tore, wie auch – schon recht kurz nach der Eröffnung – das unbesternte aber ambitionierte Le Petit Pure White in Köln.
Am härtesten war der Sterneverlust wohl für das NeoBiota, das gerade erst an den Pantaleonswall umgezogen war und in neue Räumlichkeiten investiert hatte. Sie erhielten auch abermals nicht den verdienten grünen Stern für nachhaltige Gastronomie.
Ein Blick in den Gusto
Der Gault-&-Millau-Restaurantguide erschien 2025 zum vorerst letzten Mal in Deutschland, deshalb ein Blick in den Gusto, der ihm schon länger den Rang als zweitwichtigster Gastroführer streitig gemacht hat. Hier stehen im Rheinland das Vendôme und das Restaurant des Guts Lärchenhof mit jeweils zehn Pfannen an der Spitze, gefolgt von Ox & Klee und La Société mit neun.
Apropos Ox & Klee: Kölns einziges Zwei-Sterne-Restaurant hat nicht nur sein Interieur, sondern auch sein Menü weiterentwickelt von „Experience Taste“ zu „The Art Of Taste“. Was man hier erlebt, gleicht mittlerweile einer Theater-Inszenierung, die den Gast kulinarisch, aber auch emotional berühren soll – und in Deutschland ihresgleichen sucht. Der Falstaff wählte Gottschlich auch deshalb zum „Koch des Jahres“.
Gute Nachrichten gab es 2025 für alle, die 2023 enttäuscht waren, als das „Le Moissonnier“ verkündete, nur noch mittags geöffnet zu haben. Seit diesem Jahr gibt es am Freitag „Les Vendredis de Vincent“ mit einem festen Überraschungs-Menü aus fünf Gängen.
Und auch vom besten italienischen Restaurant Nordrhein-Westfalens gibt es Neues zu berichten. Roberto Carturans Sohn Giacomo – zuvor Kellermeister bei den Spitzenweingütern Heitlinger und Burg Ravensburg – ist als Sommelier zum Team dazugestoßen, und wird als zukünftiger Gastgeber an der Seite der wunderbaren Restaurantleiterin Susanne Schmelzle aufgebaut. Es sind ausgesprochen große Fußstapfen, in die er treten soll, aber er beweist schon jetzt, dass in diesem Fall das Sprichwort vom Apfel und seinem Stamm zutrifft.
Wer noch ein kulinarisches Buch für den Gabentisch sucht: Sowohl Vincent Moissonnier, wie auch Daniel Gottschlich und – nicht weit entfernt in Velbert – Sascha Stemberg haben 2025 großartige Bücher auf den Markt gebracht!
Restaurant des Jahres: Kluth
Analoges Glück
Schaut man sich die Vita eines Kochs an, vor allem bei wem er überall schon am Herd gestanden hat, bekommt man ein Gefühl dafür, wie das Essen im ersten eigenen Restaurant ausfallen könnte. Aber eine Sicherheit, dass jemand Gutes auftischt, nur weil er mal in einem besternten Haus Gemüse geschnibbelt hat, gibt es keineswegs. Im Kluth jedoch wurde das Versprechen eingelöst – wobei der Küchenstil von Hannes Radeck und Kevin Rademacker grundsätzlich anders ist, als im Ox & Klee, wo sie zuvor zusammen wirkten. Radeck errang dort 2021 sogar die Gault-&-Millau-Auszeichnung als Patissier des Jahres.
Der erste Hinweis, dass dieses Restaurant ein wenig anders ist, findet sich linkerhand vom Eingang: ein Plattenspieler, der hier für die Musik sorgt. Das trägt zur Atmosphäre bei: old school, handgemacht. Die Musikauswahl ist dabei eklektisch, mal Jazz, ein andermal etwas in Richtung 70er-Rock mit langen Soli. Und wer es noch analoger mag: ab und zu bietet das Kluth sogar Abende bei Kerzenschein an. Casual Fine Dining ganz gechillt. Das alles in einem klar strukturierten Ambiente mit Holz-Akzenten, das sich mehr nach Kopenhagen als Köln anfühlt.

Das Ambiente im „Kluth“ fühlt sich mehr nach Kopenhagen an als nach Köln.
Copyright: Martina Goyert
Auf die Fahnen geschrieben hat man sich Saisonalität, Regionalität (auf dem Tisch liegt auch eine lange Liste mit den Erzeugern), artgerechte Haltung, Fisch aus nachhaltigen Quellen, und „From nose to tail“-Kochen bei dem alles verwendet wird. Ob Pan con Tomate mit Miesmuscheln oder Silverstream-Forelle mit Bohnen, Tagetes, Ölweidebeere, Zucchini und Chips gepuffter Fischhaut obenauf, die Küche ist ebenso einfallsreich wie verspielt, man merkt ihr die Freude am ersten eigenen Laden der beiden Inhaber an. Zwar finden sich nur zehn Gerichte auf der Karte (alle zwei Wochen ändern sich einige davon), aber diese sind allesamt ausgetüftelt und enorm schlüssig.
In den meisten Restaurants kann man sich das Dessert ruhig sparen, hier sollte man es essen. Nein, man muss! Denn Radeck ist ein Meister seines Fachs, der mit Süße so kunstvoll spielt mit Saïd El Mala mit dem Ball!
Restaurant Kluth, Hansemannstraße 33, 50823 Köln | Öffnungszeiten: Do & So 18-23 Uhr, Fr & Sa 18-24 Uhr | kluth-restaurant.de
Neueröffnung des Jahres: Vunky
Gemüse am Eigelstein
Vegetarische und erst recht vegane Restaurants stehen im Ruf unlecker zu sein, ja geradezu genussfeindlich. Wie falsch dieses Vorurteil ist, zeigt das Vunky am Eigelstein. Man speist hier lustvoll, köstlich und das alles pflanzenbasiert! Dass dieses Restaurant eine Herzensangelegenheit ist spürt man sofort. Und diese Herzen gehören Kaddy Saidykhan und ihrem Mann Tom Mackenroth, die im Service präsent sind – wobei letzterer sich auch für die Küche verantwortlich zeigt.
Mittags gibt es eine kleine Karte mit fünf Speisen, abends kommt ein Menü aus der offenen Küche. „Vegetarisch oder vegan?“, fragt die freundliche Bedienung. Es ist die einzige Wahlmöglichkeit hier, neben der Anzahl der Gänge – drei bis fünf sind möglich. Dazu gibt es einen Gruß aus der Küche, Petit Fours sowie gleich dreierlei hausgebackenes Brot (Baguette, Focaccia, Sauerteig-Roggen) mit Butter.

Kaddy Saidykhan und ihr Mann Tom Mackenroth sind in Küche und Service tätig und man merkt sofort: Das Restaurant ist eine Herzensangelegenheit.
Copyright: Arton Krasniqi
Buchweizensalat mit Portulak, Gurkensud sowie einem Sorbet aus Gurke und Sauerampfer beeindruckt mit klugem Spiel aus nussigen und frischen Akzenten. Eine Scheibe bei 800 Grad im Ofen gegarte grünen Tomate, mit Kirschtomaten, dünn geschnittenem Fenchel, ein wenig Tomatengelee sowie einer Vinaigrette von roten Zwiebeln wirkt dank eines Hauchs Feigen-Öl ungemein fruchtig.
Stets sind es hier wenige zentrale Komponenten, meist unverfälschte Geschmäcker, die klug kombiniert werden. „Lokal und nachhaltig“ hat man sich bei den Lebensmitteln auf die Fahnen geschrieben, darunter versteht das Vunky Produkte aus einem 100-Kilometer-Umkreis.
Zu all dem bietet die kleine Weinkarte eine rein deutsche Auswahl an. Im Wein-Menü wird mal mit einem Naturwein, mal mit einem Klassiker kombiniert, auch nicht-alkoholisch kann man sich begleiten lassen. Der Service ist außerordentlich freundlich und persönlich – von Anfang an wird geduzt. Ob beim ersten Seating um 18.30 Uhr oder beim zweiten um 20.30 Uhr: Man sitzt hier sehr schön und zudem kunstsinnig, im Sommer wundervoll draußen mit Blick auf die Torburg. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann sogar Fermentationskurse belegen.
Vunky, Eigelstein 127-129, 50668 Köln | Öffnungszeiten: Di – Fr 12-15 Uhr & 18.30-23 Uhr, Sa 18.30-23 Uhr, So 10-15 Uhr | vunky-foods.com
Gutbürgerliches Restaurant des Jahres: Schelds em Oellig
Einfaches wird zum Erlebnis
Es gibt eine Art von Restaurant, die wünscht sich jeder um die Ecke. Weil auf der Speisekarte lauter Klassiker stehen und man immer etwas Leckeres zu essen findet, weil man nicht gleich ein ganzes Menü essen muss, weil es ungezwungen zugeht und es nicht nur handwerklich richtig gut Gekochtes gibt, sondern auch etwas Gutes zu trinken (egal ob Wein oder frisch gezapftes Kölsch). Diese Art von Restaurant ist viel seltener zu finden, als man glauben möchte. Das „Schelds em Oellig“ ist eine dieser Oasen!
Zu Recht berühmt ist hier das große, goldbraune, perfekt soufflierte Wiener Schnitzel. Bei „Himmel & Äd“ erlaubt Inhaber und Küchenchef Alexander Scheld sich eine originelle Variante, indem er zudem ein wenig Leberwurst heiß auf den Teller bringt. Auch ansonsten verleiht er dem Klassiker seinen eigenen Dreh, indem er die Apfelschnitze roh serviert, wodurch sie dem Gericht mehr Frische verleihen, Zwiebeln gibt es sowohl geschmort wie geröstet und die Sauce ist eine Balsamico-Jus mit eingelegten Senfkörnern Hier denkt jemand ausgesprochen klug über Details nach!

Bei „Schelds em Oellig“ im Agnesviertel geht es ungezwungen zu.
Copyright: Martina Goyert
Auch bei der Freilandgeflügelbrühe geht einem das Herz auf, denn Scheld schneidet das Suppengemüse in Brunoise, also sehr kleine Würfel. Das würde niemand bei solch einer rustikalen Suppe erwarten, und die meisten wissen vermutlich nicht um den Aufwand, aber Scheld betreibt ihn trotzdem, weil es feiner schmeckt. Respekt! Da versteht man, warum er seine Küche als feinbürgerlich bezeichnet. In der intensiven Brühe finden sich auch herrlich große und fluffige Grießnocken, dazu gibt es eine Scheibe knusprig geröstetes Sauerteigbrot mit Geflügel-Rilletes. So wird aus einem vermeintlich einfachen Gericht ein kulinarisches Erlebnis!
Die Speisekarte bietet neben solch rustikalen Genüsse auch solche, die in der Bistro-Küche ihren Platz haben – auch vegetarisch. Die Auswahl ist erstaunlich, gleich drei Menüs werden angeboten (wobei die Portionen auch in diesen erfreulich groß sind) und á la carte gibt es sogar noch weitere Speisen. Herz, was willst du mehr!
Schelds em Oellig, Neusser Straße 87, 50670 Köln| Öffnungszeiten: Mi – So ab 17 Uhr | schelds-restaurant-koeln.de
Welt-Küche des Jahres: The Dutch
NL meets Asia
Nach dieser kulinarischen Kombo hat nun wirklich niemand gerufen: asiatische (vor allem japanische) und niederländische Küche! Und trotzdem – oder gerade deswegen – ist The Dutch einer der spannendsten Neuzugänge in der Kölner Gastro. Aber wer schafft es bitte dermaßen unterschiedliche kulinarische Bälle in der Luft zu halten? Es ist der 37-jährige Joschua Tepner, der zuvor die herausfordernde Aufgabe im Excelsior Hotel Ernst meisterte, nicht nur die Hanse Stube glänzen zu lassen, sondern darüber hinaus auch Hotelgäste und Feiernde zu verköstigen.
In seinem neuen Fine-Dining-Restaurant gibt es nun tatsächlich den Frituur-Klassiker Frikandel (aber als Luxus-Variante vom Perlhuhn mit Gänseleber und Trüffelcrème), holländische Austern, Stroopwaffel, Vla (beides ebenfalls modernisiert), holländischen Käse, aber vor allem eben Japanisches wie Sushi, Tataki oder Gyoza. Ein paar Gerichte aus anderer Herren Länder sind ebenfalls mit dabei. Der Name des Restaurants rührt deshalb weniger von den Speisen her als vielmehr vom niederländischen Besitzer.

Die Bitterballen entpuppen sich als herausragende, knusprige Exemplare des Klassikers.
Copyright: Carsten Henn
Die Menükarte ist überdimensional groß, in Leder eingefasst, und versammelt etliche Edelzutaten wie Austern, Kaviar oder Hummer. Für alle Neu-Einsteiger lohnt das „We pick you share“ Angebot (45 € für zwei Personen), bei dem Tepner sechs Vorspeisen auswählt. Ebenso außergewöhnlich ist das Interieur, das sich deutlich von den ultra-schlichten Einrichtungen anderer moderner Restaurants unterscheidet. The Dutch wurde aufwendig edel gestaltet, wirkt clubbig, und obwohl der Restaurantraum groß ist, weist es viele gemütliche Ecken auf.
Tepner geht es um kulinarischen Rock’n‘Roll, nicht um Harfensolos. Das zeigt sich aufs Beste bei den Bitterballen aus geschmorten Beef Short Ribs mit Senfcrème, die sich als herausragende, knusprige Exemplare des Klassikers herausstellen. Stark auch die Seezunge mit einer Sake Beurre Blanc. Die dazu bestellten Pommes sind kross, mutig gesalzen, und stilecht mit holländischer Sauce. Die kleine Weinkarte bietet ein paar schöne Tropfen, vor allem aus Deutschland (sowie Österreich, Frankreich, Italien), auch Buddeln unter 40 €.
The Dutch, Birkenallee 32, 50858 Köln | Öffnungszeiten: Mo, Mi – So 12-15 Uhr; Mo, Mi, Do, So 18-22 Uhr, Fr & Sa 18-23 Uhr | thedutch.de
Sommelier des Jahres: Volker Arndt
Weinbistro L’escalier
Es ist unglaublich, wie sehr Volker Arndt strahlt, wenn er einen Wein einschenkt, oder eine nicht-alkoholische Essensbegleitung, die er in seiner Alchemisten-Küche gebraut hat. Ich kenne keinen Sommelier, dem man so sehr die Begeisterung an seinen Kreszenzen anmerkt – und bei dem sich diese so überträgt. Wer erleben will, dass Wein reine Lebensfreude sein kann, sollte sich von ihm bewirten lassen. Dabei ist Arndt immer nah am Gast, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen, er ist kommunikativ, ohne belehrend zu sein. Online findet man kaum etwas über ihn und auf Social Media ist er gar nicht vertreten, Arndt ist einer der bescheidenen Könner der Sommelier-Szene.
Dem 37-jährigen Baden-Württemberger wurde die Gastronomie schon in die Wiege gelegt, seine Mutter arbeitete unter anderem beim berühmten Vincent Klink. Nach Stationen im Vendôme, Ox & Klee, NeoBiota, der Mühle am Schluchsee (ein geographischer Fauxpas) und nun dem L’escalier kann man das Rheinland getrost als seine Wahlheimat bezeichnen.

Volker Arndt, Sommelier im Weinbistro L’escalier
Copyright: L'escalier
Seine Weinkarte ist nicht riesig, aber sie bietet sowohl Klassiker, vor allem aus Deutschland und Frankreich, aber ebenfalls aus Italien oder Österreich, wie auch Weine abseits des Mainstreams, zum Beispiel aus Ungarn oder Slowenien – und sogar Biere einer kleinen Brauerei in Lille. Arndt will traditionelle wie „wilde“ Trinker begeistern, deshalb finden sich in seiner Weinbegleitung ebenso Naturweine wie Tropfen großer Namen, die nie aus der Mode kommen. Bei Arndt gibt es keine Scheuklappen.
Neben der Leidenschaft zu klassischen Weinen setzt Arndt auf kreative alkoholfreie Begleitungen, die er alle selbst herstellt und zum Teil die Produkte dafür auch selbst sammelt. Er ist einer der Pioniere in Köln, was diesen Trend betrifft, schon im NeoBiota reüssierte er mit seinen Kreationen und bewies, dass er es wie nur wenige beherrscht, die Süße bei diesen im Zaum zu halten.
Aktuell gibt es im L’escalier unter anderem Buchweizenlimonade, Heidelbeerkombucha mit Lapsang Souchong Tee, Apfelkombucha mit Spitzwegerich, oder Grünen Kaffee mit roter Beete und Estragon. Am besten sagen Sie Volker Arndt einfach, was Sie mögen und was nicht und lassen ihm dann freie Hand – Sie werden es nicht bereuen!
Weinbistro L'Escalier, Brüsseler Str. 11, 50674 Köln | Öffnungszeiten: Mo – Sa ab 18 Uhr | weinbistrolescalier.de
Menü des Jahres: Gruber‘s
Schmankerl über Schmankerl
Eine Zeit lang wirkte es, als würden nach und nach alle Mittagstische in Kölns ambitionierten Restaurants gestrichen. Home-Office und ein grundsätzliches Abflauen von Geschäftsessen setzten der Tradition heftig zu. Doch nun gibt es ein kleines Revival und was die Auswahl betrifft, ist das Gruber‘s ganz vorne mit dabei. Für alle die ausgiebig tafeln möchten werden von Küchenchef Denis Steindorfer gleich drei Menüs mit bis zu vier Gängen angeboten (zu niedrigeren Preisen als abends): Traditionslunch, Grüne-Alpen-Lunch (vegetarisch) und Schmankerl-Lunch.
Hinter Letzterem verbirgt sich das Fine Dining des Hauses, das hier aber stets kraftvoll in der Aromatik ist, sowie alpenländisch geerdet – wobei Frankreich und Italien geographisch korrekt zum Alpenland dazugezählt werden. Mittags gibt es zudem sogar noch einige Hausklassiker à la carte.
Schmankerl-Lunch* Mille-feuille / Gänseleber / Blätterteig / Quitte * Steinpilz Caramelle / Eigelb / Asmonte / Spinat*Kalbsfrikadelle / Schwammerl / Zwiebel / Erdäpfel oderFang des Tages / Grünkohl / Senf / Erdäpfel*Panna cotta / Popcorn / Karamell
3-Gang-Menü 53 € / 4-Gang Menü 63 €

Klassiker Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken: der Mittagstisch bei Grubers im Agnesviertel.
Copyright: Carsten Henn
Man kann ein Essen hier mit einem Glas Champagner beginnen, aber bei den wunderbaren österreichischen Pricklern wäre das schon fast „narrisch“. Von Steininger gibt es einen herrlich komplexen Riesling Sekt Brut (12 € / 0,1l) und von Jurtschitsch einen süffig-rotfruchtigen Rosé Brut (10 € / 0,1l). Beides preislich deutlich unter dem Champagner, bei dem man immer auch für den klingenden Namen bezahlt.
Die von Sommelier Nico Veale kurierte Weinkarte hat viel Wunderbares aus Österreich zu bieten, und – wichtig für das Mittagsangebot – neben etlichen Tropfen glasweise auch einige halbe Flaschen. Also einfach Mal mittags in die Alpen fahren!
Grubers Restaurant, Clever Str. 32, 50668 Köln | Öffnungszeiten: Mo – Fr 12-15 Uhr (Küche bis 14 Uhr) und Mo - Sa 18-23 Uhr (Küche bis 21 Uhr) |grubersrestaurant.de


