Die „Taylor Swift der Klassik“ spielt normalerweise vor ausverkauftem Haus. Im Kölner Dom gibt sie bald ein kostenloses Konzert.
TikTok-Star trifft KirchengewölbeMillionen Fans feiern ihr Orgelspiel – jetzt füllt Anna Lapwood den Kölner Dom

Anna Lapwood gilt als „Taylor Swift der Klassik“. Bald stattet sie der Orgel im Kölner Dom einen Besuch ab.
Copyright: Nick Rutter
Ein gotisches Kirchenschiff, gefüllt mit hunderten Menschen – und plötzlich erklingen die Klänge von „Fluch der Karibik“. Nicht vom Band, sondern live, gewaltig, vielstimmig – auf der Orgel. Gespielt von einer jungen Frau, die gerade dabei ist, ein jahrhundertealtes Instrument neu zu erfinden.
Anna Lapwood, britische Organistin, Chorleiterin und Social-Media-Phänomen, kommt nach Köln. Mit über 1,2 Millionen Followern auf TikTok und Hunderttausenden weiteren auf Instagram, Facebook und Youtube ist sie die wohl bekannteste Organistin der Welt. Die 29-Jährige hat es geschafft, ein Instrument, das viele nur mit Kirchenmusik und Sonntagmorgen verbinden, zum viralen Hit zu machen.
Anna Lapwood: Aus der Royal Albert Hall in die sozialen Medien
Lapwood spielt als Hausorganistin in der ehrwürdigen Royal Albert Hall in London, leitet den Chor des Pembroke College in Cambridge – und begeistert mit ihren Orgelversionen von Hans Zimmer, Johann Sebastian Bach oder Benjamin Britten. Ihre Interpretation des „Interstellar“-Soundtracks hat allein auf Instagram über drei Millionen Klicks gesammelt – und sorgt nicht nur bei Musikenthusiasten, sondern auch bei Kinofans für Gänsehaut.
Die britische Presse nennt sie längst die „Taylor Swift der Klassik“ – weil sie nicht nur ihr Genre verjüngt, sondern auch mit einer Authentizität auftritt, die viele klassische Musiker oft meiden: lächelnd, fröhlich, nahbar und dabei technisch brillant.
Viral auf TikTok, live im Dom – Anna Lapwood bringt den Orgel-Hype nach Köln
Am 15. Juli (Dienstag) um 20 Uhr ist Anna Lapwood bei den Internationalen Orgelfeierstunden live im Kölner Dom zu erleben. Auf dem Programm: ein musikalischer Spagat zwischen Gounod, Einaudi und Zimmer, „Ave Maria“ trifft auf Jack Sparrow. Zudem kommen Stücke von Philip Glass, Rachel Portman und Olivia Belli zu Gehör. „Chevaliers de Sangreal“ ist aus dem Soundtrack zu „The Da Vinci Code“, „Duell of the Fates“ stammt aus der Filmmusik zu„ Star Wars“.
Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen – sie fließen in den Bau der neuen Marienorgel des Doms. Normalerweise sind Konzerte der berühmten Organistin schnell ausverkauft. Der Einlass startet um 19.30 Uhr, es dürfte voll werden.