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Besonderer ZuchterfolgGroßer Ameisenbär im Kölner Zoo geboren

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Im Kölner Zoo gibt es einen neuen Ameisenbären.

Im Kölner Zoo gibt es einen neuen Ameisenbären.

Der Kölner Zoo feiert einen besonderen Zuchterfolg: Ende August ist ein Großer Ameisenbär zur Welt gekommen.

Im Südamerika-Bereich des Kölner Zoos gibt es einen neuen Bewohner – oder eine neue Bewohnerin: Am 28. August ist ein Großer Ameisenbär zur Welt gekommen. Eltern des „kleinen Großen“ sind die sechsjährige Ibera und der vierzehnjährige Yavi. Das Jungtier ist erst der vierte Ameisenbär, der im Kölner Zoo geboren wurde und damit ein großer Zuchterfolg.

Das Geschlecht des Kleinen ist noch nicht bekannt, da Mutter und Kind noch nicht voneinander getrennt werden sollen. Nach einer Tragezeit von rund 180 Tagen verbringt der kleine Ameisenbär momentan die meiste Zeit auf dem unteren Rücken seiner Mutter, wo er sich mit seinen bereits im Jungtieralter ungewöhnlich starken Armen und Krallen vor dem Schwanzansatz festklammert, sobald sich Mutter Ibera erhebt. Im Alter von sechs Wochen beginnt es dann, selbstständig zu laufen; mit etwa anderthalb Jahren ist der Ameisenbär ausgewachsen.

Nachzuchterfolg im KölnerZoo - Großer Ameisenbär geboren. Foto: Arton Krasniqi

Der junge Ameisenbär verbringt viel Zeit auf dem Rücken seiner Mutter.

Auch der Name des neuesten Zoobewohners, der die Schnauze tief im Fell seiner Mutter vergraben hat und Besucherinnen und Besuchern des Zoos müde entgegen blinzelt, steht noch nicht fest. Er soll zu einem späteren Zeitpunkt bei einem Online-Voting auf den Social-Media-Kanälen des Zoos bestimmt werden.

Kölner Zoo feiert Zuchterfolg

Vater Yavi lebt momentan getrennt von Mutter und Kind, um die beiden nicht zu stören. Große Ameisenbären können bis zu zwei Meter lang werden und sind äußerst neugierig – die Sicherheit des Jungtiers soll nicht gefährdet werden. Für beide Elternteile ist es nicht der erste Nachwuchs. Mutter Ibera, die 2020 selbst im Kölner Zoo geboren wurde, brachte 2022 Tochter Ebeni zur Welt, die mittlerweile im Zoo von Kaunas in Litauen lebt. Yavi ist derweil vierfacher Vater und hat sogar schon ein Enkelkind.

Nachzuchterfolg im KölnerZoo - Großer Ameisenbär geboren.

Mutter Ibera sieht nach ihrem Nachwuchs.

Große Ameisenbären gehören zu den bedrohten Tierarten und gelten laut der Roten Liste als gefährdet. Der Kölner Zoo setzt sich seit mehreren Jahren für den Arterhalt der Tiere ein und beteiligt sich am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, das vom Zoo Dortmund koordiniert wird. In Dortmund wurden bereits über 60 Geburten verzeichnet.

Große Ameisenbären gelten als gefährdet

In der Wildnis leben die Tiere in Süd- und Mittelamerika in Savannen, Sümpfen, Trocken- und Regenwäldern, doch durch Landschaftszerstörung – etwa für den Ausbau von menschlichen Siedlungen und landwirtschaftlichen Flächen – werden ihre Lebensräume immer weiter dezimiert. Außerdem haben die Tiere einen sehr schlechten Seh- und Hörsinn, was sie zu einem häufigen Opfer von Jägern, Bränden und Verkehrsunfällen macht.

Als größte Vertreter der Gattung können Große Ameisenbären eine Körperlänge von zwei Metern erreichen. Das Körpergewicht wildlebender Tiere liegt zwischen 22 und 39 Kilo. Besondere Kennzeichen der Ameisenbären sind die lange und dünne Schnauze und die bis zu 40 Zentimeter lange Zunge, die mit klebrigem Speichel bedeckt ist. Für die Nahrungsaufnahme ist sie essenziell: Ameisenbären fressen bis zu 35.000 Ameisen und Termiten pro Tag, deren Nester sie in der freien Wildbahn aufbrechen und die anschließend an der Zunge klebenbleiben.

Ameisen frisst der kleine Große Ameisenbär im Kölner Zoo noch nicht. Stattdessen ernährt er sich für die nächsten 15 Wochen von Milch – wenn er nicht gerade ein Nickerchen auf dem Rücken seiner Mutter macht.