Die Polizei schließt nicht aus, dass der „Angriff“ der Bewohnerin galt, die sich zum Tatzeitpunkt nicht in der Wohnung aufhielt.
Ehepaar starb in Wohnung der TochterKölner Polizei hofft auf neue Hinweise zu Wohnungsbrand in der Südstadt bei „Aktenzeichen XY“

Bei dem Brand in der Südstadt 2018 starben zwei Menschen, mehrere wurden verletzt.
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Wer steckt hinter dem verheerenden Wohnungsbrand in der Südstadt, bei dem am 24. Oktober 2018 ein Ehepaar ums Leben kam? Mehr als fünf Jahre später hat die Polizei die Ermittlungen dank neuer Hinweise wieder aufgenommen. Am heutigen Mittwochabend stellt Kriminalhauptkommissar Heiko Schulz den Fall in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ vor – in der Hoffnung auf den entscheidenden Hinweis.
Am 24. Oktober gegen 17.45 Uhr breitete sich das Feuer in der Wohnung „An St. Magdalenen“ rasend schnell von der ersten Etage bis unter das Dach des viereinhalbgeschossigen Hauses aus. Dabei kamen eine 66-jährige Frau und ihr 68 Jahre alter Ehemann aus Bulgarien ums Leben. Einsatzkräfte fanden das Ehepaar nach den Löscharbeiten leblos im Hausflur. Die beiden hielten sich offenbar seit einigen Tagen bei ihrer Tochter auf, die in der dritten Etage wohnte. Mehrere weitere Bewohner erlitten schwere Rauchgasvergiftungen.
Tür zur Brandwohnung aufgebrochen
Zwei der insgesamt 19 Bewohner konnten sich aufs Dach retten, die Feuerwehr rettete sie über eine Drehleiter. Einen weiteren Menschen brachten die Einsatzkräfte durch das Treppenhaus in Sicherheit, einen vierten holten sie aus einem Fenster im dritten Obergeschoss.
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Kriminalhauptkommissar Schulz schließt nicht aus, dass der „Angriff“ der Bewohnerin der Brandwohnung im ersten Stock galt, die zum Tatzeitpunkt nicht zu Hause war. Für die Ermittlungen relevant könnte sein, dass die Frau Beziehungen ins Kölner Umland gepflegt haben soll.
Brandspezialisten der Kölner Polizei stellten fest, dass die Tür zur Brandwohnung gewaltsam geöffnet worden war, vermutlich mit einem Brecheisen. Für die Staatsanwaltschaft Köln steht damit fest: Es handelt sich um Mord. Doch trotz intensiver Ermittlungen ist der Täter oder die Täterin bis heute nicht gefasst.
Schon im Juli 2024 hatte die Polizei den Fall nach neuen Hinweisen neu aufgerollt. Seitdem laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. „Wir hoffen auf neue Zeugenhinweise, um herauszufinden, was genau 2018 dort geschah“, sagte Kriminalhauptkommissar Heiko Schulz damals. „So können die Angehörigen und Freunde der Opfer vielleicht mit diesen Erlebnissen abschließen.“
Die Polizei fragt: Wer hat am 24. Oktober 2018 im Bereich „An St. Magdalenen“ eine Person mit einem auffälligen Brecheisen gesehen? Wer kennt Personen, die damals Kontakte zu Bewohnerinnen oder Bewohnern des Hauses hatten oder ein Motiv für die Tat gehabt haben könnten? Wem sind Personen bei den Löscharbeiten aufgefallen, die nicht ins nähere Umfeld gehörten? Und wer verfügt über Informationen, die der Polizei bislang nicht vorliegen?
Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Hinweise nehmen die Ermittler des Kriminalkommissariats 15 unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.