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Kölner InnenstadtBetrieb der neuen Flüchtlingsunterkunft könnte sich drei Monate verzögern

Lesezeit 2 Minuten
Eine Außenansicht der ehemaligen Oberfinanzdirektion an der Riehler Straße im Jahr 2024.

Eine Außenansicht der ehemaligen Oberfinanzdirektion an der Riehler Straße im Jahr 2024.

Rund einen Kilometer vom Dom entfernt soll eine Erstaufnahmeeinrichtung für geflüchtete Menschen entstehen. Der Umbau beginnt „im Sommer“.

Die Inbetriebnahme der früheren Oberfinanzdirektion (OFD) am Kölner Ebertplatz als Erstaufnahmeeinrichtung für rund 500 geflüchtete Menschen könnte drei Monate später als gedacht erfolgen. Ursprünglich war geplant, dass der Betrieb am 1. Januar 2026 startet. Auf Nachfrage teilte ein Sprecher der Bezirksregierung mit: „Es wird von einer Inbetriebnahme im ersten Quartal 2026 ausgegangen.“ Damit sind die Monate Januar bis März gemeint.

Die Bezirksregierung Köln ist im Auftrag des Landes für den Umbau verantwortlich, NRW ist in fünf Regierungsbezirke unterteilt. Das frühere OFD-Gebäude gehört dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), beide sind Einrichtungen der öffentlichen Hand. Der Sprecher der Bezirksregierung teilte mit: „Mit ersten baulichen Maßnahmen ist nach derzeitigem Planungsstand im Sommer diesen Jahres zu rechnen.“

Häuser stehen seit 2021 leer

Wie berichtet, besteht die frühere OFD an der Riehler Straße aus drei Teilen. Erstens: dem denkmalgeschützten Altbau von 1908 bis 1911. Zweitens: einem benachbarten Hochhaus von 1968, das über eine Gebäudebrücke mit dem Altbau verbunden ist. Und drittens einer früheren Kantine aus den 1960er-Jahren, die ebenfalls per Brücke zum Altbau führt.

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Seit 2021 stehen die Häuser leer, sie sind seit Ende der 1960er-Jahren nicht grundlegend saniert worden. Die Bezirksregierung will nur den Altbau und die Kantine nutzen.

Stadt Köln hat kaum Einfluss

Der Umbau und der zehnjährige Betrieb sollten laut eines internen Dokuments der Bezirksregierung vom 16. August 2024 insgesamt rund 110,2 Millionen Euro kosten (wir berichteten). Es geht um keine nachhaltige Sanierung, sondern darum, den Bau für zehn Jahre fit zu machen. Die Bezirksregierung wollte sich im Dezember nicht zu den Zahlen äußern.

Da es sich um eine Einrichtung des Landes handelt, hat Köln darauf nur begrenzten Einfluss. Beispielsweise sollten dort zunächst 1000 geflüchtete Menschen unterkommen, doch die Stadt Köln wollte nur 500. Dem Wunsch kam die Bezirksregierung nach.

In den sogenannten Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) registriert die Bezirksregierung die geflüchteten Menschen und untersucht sie medizinisch. Sie können dort auch ihre Anträge auf Asyl stellen. Danach bleiben sie einige Wochen in den Erstaufnahmeeinrichtungen, bis sie in sogenannte Zentrale Unterbringungseinrichtungen und später in kommunale Einrichtungen wechseln. (mhe)