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Trotz RenteBlome soll Kölner Bühnen-Sanierung ins Ziel bringen

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Soll ein Jahr länger Betriebsleiterin der Bühnen-Sanierung bleiben: Andrea Blome.

Soll ein Jahr länger Betriebsleiterin der Bühnen-Sanierung bleiben: Andrea Blome. 

In knapp einem Jahr sollen die Bühnen nach 14 Jahren Sanierung eröffnen. Stadtdirektorin Andrea Blome soll die Betriebsleiterin bleiben.

Trotz ihres nahenden Abschieds als Dezernentin in gut sieben Monaten soll Stadtdirektorin Andrea Blome über das Jahresende hinaus Betriebsleiterin der städtischen Bühnen und damit für die Sanierung zuständig bleiben. Das hat die Stadt Köln am Dienstag mitgeteilt. Demnach soll Blome eine einjährige Verlängerung bis zum 31. Dezember 2026 erhalten.

Zunächst beschäftigt sich der Hauptausschuss des Rates mit der Personalie am kommenden Montag. Später dann der Rat am 16. Dezember. Die Verwaltung spricht von „Kontinuität in der Leitung der Bühnen“.

Bernd Streitberger erlitt Schlaganfall

Wie berichtet, wurde auf der Position zuletzt mehrfach gewechselt: Zunächst zog sich der langjährige Betriebsleiter Bernd Streitberger aus gesundheitlichen Gründen zum 30. Juni 2024 zurück, er hatte Monate zuvor einen Schlaganfall erlitten.

Eigentlich war der frühere Baudezernent Streitberger 2016 eingesetzt worden, um die verkorkste Sanierung von Oper, Schauspiel, Kinderoper und Kleinem Haus zu beenden. Doch dazu kam es aufgrund vieler Verzögerungen nicht.

Für ihn übernahm im Sommer 2024 Baudezernent Markus Greitemann, für das operative Tagesgeschäft auf der Baustelle war fortan der externe Projektleiter Jürgen Marc Volm zuständig.

Urlaub für Zeit als OB-Kandidat

Doch Greitemann musste ab Juni dieses Jahres Urlaub nehmen, um als Oberbürgermeisterkandidat der CDU Wahlkampf für die Kommunalwahl am 14. September zu machen. Für ihn übernahm ab 1. Juli 2025 in Nebentätigkeit Blome, die das Dezernat eins leitet, das unter anderem zuständig ist für öffentliche Ordnung, Feuerwehr oder die Bürgerdienste.

Da Greitemann bei der OB-Wahl scheiterte, kehrte er als Baudezernent zurück. Doch auf der Baustelle am Offenbachplatz soll er nun keine Verantwortung mehr übernehmen. Stadtsprecher Alexander Vogel begründete das Festhalten an Blome damit, dass es keinen erneuten Wechsel geben soll.

Eröffnungsdatum steht fest

Anfang Oktober hatte die Verwaltung mitgeteilt, dass die vier Häuser nach 14 Jahren Sanierung am 19. und 20. September 2026 mit einem Fest für die Bevölkerung öffnen sollen. Vier Tage später, am 24. September, soll der feierliche Festakt folgen.

Mit Blomes Verlängerung soll „eine stabile Fortführung der Arbeiten gewährleistet werden“. Die Kosten für Bau, Interim, Planung und Finanzierung betragen rund 1,465 Milliarden Euro.

Blome war 2017 als Verkehrsdezernentin aus Düsseldorf nach Köln geholt worden. 2021 übernahm sie ihre aktuellen Aufgaben, weil Ascan Egerer Verkehrsdezernent wurde. Der Posten der Stadtdirektorin ist an kein Dezernat gekoppelt, in dieser Funktion ist Blome allgemeine Vertreterin von Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD). Das macht die Aufgabe so reizvoll.

Ihre reguläre achtjährige Amtszeit endete am 31. Dezember 2024, doch der Rat verlängerte sie um eineinhalb Jahre bis zum 30. Juni 2026. Sie wird nächstes Jahr 66 und arbeitet dann nach ihrem Abschied als Dezernentin noch ein halbes Jahr als Betriebsleiterin der Bühnen-Sanierung. Die Verwaltung soll einen Vertrag mit Blome für die sechs Monate aushandeln.