Die Kreuzung am Aachener Weiher ist eine der gefährlichsten in NRW. Nun kommen dort Poller zum Einsatz. Autofahrer müssen sich umstellen.
Sperrungen mit PollernStadt Köln entschärft eine der gefährlichsten Kreuzungen in NRW

Das Luftbild zeigt die gefährliche Kreuzung am Aachener Weiher.
Copyright: Oliver Meyer
Die Stadt Köln beginnt in den nächsten Tagen damit, eine der gefährlichsten Kreuzungen in NRW für Radler und Fußgänger etwas sicherer zu machen. Es handelt sich dabei um die Kreuzung Aachener Straße/Universitätsstraße/Innere Kanalstraße nahe des Aachener Weiher. Knapp 100.000 Autos fahren täglich darüber.
Die Verwaltung sperrt den sogenannten freilaufenden Rechtsabbieger mit Pollern. Der Begriff steht für separate Abbiegespuren für den motorisierten Verkehr. Er muss dort bislang nicht an der Ampel halten, sondern kann über die eigens eingerichtete Spur, den freilaufenden Rechtsabbieger, nach rechts abbiegen – allerdings kreuzt er dabei Zebrastreifen und den Radweg.
Die freilaufenden Rechtsabbieger sind seit Jahren in der Kritik von Fahrradverbänden, in Köln weisen 320 der 950 Ampelkreuzungen einen oder mehrere freilaufende Rechtsabbieger auf, insgesamt sind es 510 Exemplare. Dort passieren auch tödliche Unfälle.
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Diese Abbiegespuren werden nach und nach entfernt. Christoph Schmidt vom Kölner Ableger des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) sagte am Donnerstag zu den Plänen für die Kreuzung an der Aachener Straße: „Ich freue mich über jeden einzelnen, der wegfällt.“
Ende der Arbeiten noch nicht absehbar
Die Sperrung an der Aachener Straße/Universitätsstraße hat Konsequenzen für Autofahrerinnen und Autofahrer, die von Westen kommen und nach rechts auf die Universitätsstraße abbiegen wollen: Das geht nicht mehr, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.
Wann das sein soll, teilte die Stadt nicht mit. Zukünftig können Rechtsabbieger laut Stadt also auf der rechten der drei Fahrspuren – erst hinter der Ampel – nach rechts abbiegen, wenn sie Grün haben.
Kreuzung ist eine Unfallhäufungsstelle
Im Jahr 2023 war es an der gesamten Kreuzung laut des Unfallatlas NRW zu 17 Unfällen mit Beteiligung aller Verkehrsteilnehmer gekommen, also Autos, Fahrrädern und Fußgängern. Schlimmer war es in Köln nur an der Kreuzung an der Ecke Zülpicher Platz/Jahnstraße/Hohenstaufenring. Dort gab es 20 dieser Unfälle. Der Atlas ist eine Statistik des Landesbetriebs IT.NRW.
Die Verwaltung teilte am Donnerstag mit: „Der Bereich der Kreuzung ist als Unfallhäufungsstelle bekannt, daher stuft die Unfallkommission die Entfernung des freilaufenden Rechtsabbiegers als prioritär ein.“
Alter Radweg bleibt wie er ist
Und eine weitere Option fällt für Autofahrer weg: Sie können zukünftig nicht mehr auf die Nebenstraße der Universitätsstraße nach rechts abbiegen. Dabei handelt es sich um die Fahrspur, die durch einen breiten Grünstreifen mit Bäumen von der eigentlichen Universitätsstraße getrennt ist.
Die Stadt lässt sie als Fahrradstraße einrichten und zur Sackgasse umwandeln. Sie ist dann mit dem Auto nur noch über die Clarenbachstraße zu erreichen.
Laut Verwaltung hat sie den Asphalt auf der Fahrradstraße im November 2024 neu verlegt und neue Abstellmöglichkeiten geschaffen. Auf dem Grünstreifen zwischen der Universitätsstraße und ihrer Nebenfahrbahn gibt es auch einen sehr schmalen Radweg, er führt wenige Meter neben der neuen Radstraße her. Er ist in einem sehr schlechten Zustand.
Die Stadt verweist nun auf die neue Fahrradstraße und schreibt: „Aufgrund der Denkmalschutzauflagen war es nicht möglich, den alten Radweg zu erneuern oder zu verbreitern.“