Das Waldmuseum auf Gut Leidenhausen wurde modernisiert und neu ausgerichtet. Die NRW-Stiftung unterstützt den Umbau mit 120.000 Euro.
Interaktive AusstellungPorzer Museum gibt Einblicke in den Wald der Zukunft

Jürgen Hollstein, Vorsitzender des FreundeskreisesHaus des Waldes, und die Vizepräsidentin der NRW Stiftung, Barbara Schock-Werner sitzen im neu gestalteten Foyer des Museums.
Copyright: Beatrix Lampe
Wie der „Wald der Zukunft“ aussehen könnte, ist keineswegs nur für Förster von Bedeutung, sondern geht jeden etwas an. Ein gesunder Wald ist gerade in Zeiten des Klimawandels enorm wichtig - unter anderem als Luftfilter, Kühlaggregat, natürlicher Erholungsort, Heimat für eine vielfältige Flora und Fauna und als Lieferant des seit Jahrtausenden unverzichtbaren Werkstoffs Holz.
So ein „Wald der Zukunft“ ist Thema der künftigen Dauerausstellung im Waldmuseum, das der Freundeskreis Haus des Waldes und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Köln seit den 1980er Jahren auf Gut Leidenhausen betreiben. Für die Neuausrichtung des Museums, das Gästen jeden Alters den Schutz des Waldes zur Herzensangelegenheit machen soll, engagiert sich jetzt auch die NRW Stiftung. Mit einer Fördersumme von 120.000 Euro zeigt die vom einstigen Ministerpräsidenten Johannes Rau gegründete Stiftung nach den Worten ihrer Vizepräsidentin Barbara Schock-Werner, wie wichtig das Engagement für den Wald und seinen Schutz ist. Das Geld, das die Stiftung an ausgewählte förderwürdige Projekte im Land verteilt, stammt weitgehend aus Lottoerträgen.
Die frühere langjährige Dombaumeisterin übergab bei einer Feierstunde die Stiftungsurkunde an Jürgen Hollstein, den Vorsitzenden des Freundeskreises Haus des Waldes Köln. Schock-Werner und Hollstein nannten zahlreiche Beispiele dafür, wie eng gerade im städtischen Raum Natur und Kultur verknüpft sind. Ohne Bäume, deren Holz in kaum vorstellbaren Mengen allein für Gerüste, Schablonen, Ausstattung und nicht zuletzt für die Versteifung des Dom- Fundaments gebraucht worden ist, gäbe es die Kathedrale nicht.
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Räume des Museums in Porz-Eil wurden modernisiert
Dass viele Menschen im städtischen Raum sich der Bedeutung des Waldes kaum bewusst sind, nannte Schock-Werner bedauerlich und begrüßt die Ziele und Methoden der neuen Ausstellung. Im Waldmuseum auf Gut Leidenhausen soll auf unterhaltsame Art die Wald-Liebe geweckt und gefördert werden. In den langwierig umgebauten und modernisierten Räumlichkeiten des bisherigen Waldmuseums sind Eingangsbereich und Seminarräume schon präsentabel. Die Ausstellungsräume im Obergeschoss werden in den nächsten Monaten sukzessive neu gestaltet. Die bisherigen Schautafeln und Objekte in Vitrinen, die seinerzeit über den Wald weltweit informiert haben, gelten als museumspädagogisch nicht mehr zeitgemäß. Das künftige Museum soll zur interaktiven Beschäftigung mit Wald-Themen vorwiegend aus der näheren Umgebung einladen und Gästen manch praktische Anregungen zur nachhaltigen Lebensweise geben.
Dunja Karabaic von der Agentur Ökorausch stellte das künftige Konzept vor. An Entdecker-Stationen solle Kindern und Erwachsenen auf positiv bestärkende Weise ein Gefühl für Mitverantwortung für den Waldschutz vermittelt werden – Schließlich seien auch die Wälder in und rund um Köln vom Klimawandel betroffen.
Wie im Miteinander vieler Menschen neue Ideen zum Schutz des Waldes und der Natur wachsen können, wird eine partizipativ gestaltete Kunstinstallation zeigen, die zum Auftakt im bisherigen Saal des Museums aufgehängt wird. Für den Ausbau der weiteren Ausstellung sind außer erheblichen Fördermitteln auch viele ehrenamtliche Arbeitsstunden notwendig, machen Jürgen Hollstein und der Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft, Joachim Bauer, deutlich. Ein vielseitig aufgestelltes Team von Helferinnen und Helfern, das Karin Merten organisiert, befasst sich in nächster Zeit mit organisatorischen und praktischen Aufgaben rund um die Neuausrichtung des Museums. Weitere Mitwirkende sind willkommen.