An zwei Wochenenden mit internationalen und bekannten kölschen Größen feiert das Männer-Quartett Frohsinn Immendorf ihr 100-jähriges Bestehen.
Ein JahrhundertMänner-Quartett Frohsinn Immendorf zelebriert Jubiläum mit internationalem Flair

Vorstandsmitglieder vor dem Schaufenster von Optik Sichtbar in Rondorf, der eine Ausstellung zu 100 Jahren Männer-Quartett Frohsinn Immendorf zeigt, v.l.: Angelika Wolke, Martin Hammacher und Mario Fontana.
Copyright: Sandra Milden
Was vor 100 Jahren galt, hat heute nur noch im Namen Bestand. „Männer stimmt nicht, Quartett nicht, das Einzige, das heute noch stimmt, ist Frohsinn“, sagt Vorstand Mario Fontana zum einzig noch existierenden Männerchor im Kölner Süden, dem „Männer-Quartett Frohsinn“ aus Immendorf. Der heutige Chor, mit seinen 200 unterstützenden Mitgliedern und 30 aktiven Sängerinnen und Sängern, gründete sich vor 100 Jahren in einer Kneipe, dem Gasthof Fohrn.
Nachweislich wurde er am 6. Juni aus vier Kirchenchormitgliedern mit dem Gastwirt Ernst Fohrn, Heinrich Bauer, Willi Zöbeli und Peter Domm ins Leben gerufen. Über die Wirren der vergangenen Zeit konnte sich der Männergesangverein bis zum heutigen Tag behaupten. Die erste Singprobe nach dem Krieg fand am 30. April 1946 statt. Damals hatte der Gesangverein natürlich eine ganz andere soziale Bindung. Heute ist der Chor für Freunde und Paare ein geselliger Treffpunkt, der weit über das gemeinsame Singen hinausgeht. „Wir verbringen viel Freizeit miteinander, machen sogar Urlaube zusammen“, erklärt Vorstandsmitglied Fontana.
Gemeinsam singen – lokal verwurzelt, international vernetzt
Seit 1992 gehören auch Frauen zum Männerquartett. Sie unterstützen als Tenöre. „Für mich ist das der einzige Chor, in dem die Frauen Tenöre singen, sodass die eigentlich klassische Männerchorliteratur weiter gesungen werden kann“, erklärt Fontana. Der Chor spielt eine Mischung aus Volksliedern und modernen Interpretationen. „Wir können alle möglichen, unterschiedlichen Liedergattungen singen“, sagt Chormitglied Angelika Wolke.
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Geprobt wird jeden Donnerstag in der Alten Schule. Derzeit laufen parallel die Vorbereitungen für die Festivitäten, die über zwei Wochenenden stattfinden werden. „Wir wollen etwas für das Dorf tun, mit dem wir sehr verbunden sind“, so Fontana. Eine Art Kirmes ist geplant, die ein wenig an die Zeit vor 100 Jahren erinnern soll. Das andere Wochenende steht ganz im Zeichen der Chöre und seiner internationalen Verbindungen, „Harmonie in Europa.“ Die internationale Vereinigung ist prinzipiell aus einer privaten Reise nach Italien entstanden. 1982 fand das erste internationale Treffen statt, das bis heute Bestand hat. Der Chor hält Beziehungen zu Lizzano in Italien und Broadstairs in Großbritannien. „Wenn die Italiener kommen, singen sie eigentlich die ganze Zeit“, sagt Fontana.
Bei Optik Sichtbar in Rondorf, an der Rodenkirchener Straße 158, ist derzeit anlässlich des 100-jährigen Jubiläums im Schaufenster eine kleine Ausstellung zu sehen. Die Festaktivitäten beginnen mit der internationalen Chorbegegnung „Harmonie in Europa“. Vier Chöre werden erwartet. Am Freitag, 12. September, findet ab 19 Uhr, bei freiem Eintritt, die „Willkommen, Hello, Ciao und Salut-Party“ statt. Nach der Messe, um 18.30 Uhr, in St. Servatius am folgenden Samstag, 13. September, startet im Festzelt eine Kostümparty wie vor 100 Jahren.
Das darauf folgende Wochenende ist dann Kirmes in Immendorf. Am Freitag, 19. September, beginnt ab 15 Uhr, ein Kinderkonzert mit Planschemalöör. Die Band bleibt für den Kölschen Abend mit den Bläck Fööss und dem Männer-Quartett, die ab 19 Uhr singen (Eintritt 28 Euro). Das Kirmestreiben beginnt am Samstag, 20. September, ab 15 Uhr und endet am Sonntag, ab 16.30 Uhr, mit besonderen Liedern der Kreis-Chorvereinigung Köln, die mit elf Chören kommen wird. Informationen gibt es über E-Mail. Für alle Veranstaltungen gibt es noch Karten. info@mq-frohsinn.de