Die beiden Hengste gehören zu der stark bedrohten Grévy-Zebra-Art und sind aus Leipzig gekommen. Es könnten noch weitere Hengste dazu kommen.
Seltene ArtZebrahengste Ferdinand und Silvester sind im Kölner Zoo eingezogen

Ferdinand und Silvester sind die Neulinge im Kölner Zoo.
Copyright: Kölner Zoo
Genüsslich fressen sie das Gras vor ihnen. Dabei wackeln ihre großen Trichterohren spielerisch. Ihre aufgestellten, gestreiften Mähnen wehen leicht im Wind. Ferdinand und Silvester scheinen sich gut im Kölner Zoo eingelebt zu haben. Die beiden Grévy-Zebrahengste sind am Samstag von Leipzig in ihre neue Heimat gebracht worden. Den Sonntag verbrachten sie noch im Stall. Am Montag durften sie dann ihr gesamtes Gehege direkt am Eingang des Zoos erkunden.
„Die beiden sind unheimlich aufgeschlossen und neugierig“, erzählt Reviertierpflegerin Stefanie Hempel. Üblicherweise sei diese Tierart ruhiger und ängstlicher. Ferdinand und Silvester seien zwar auch vorsichtig, aber sehr zutraulich, sie fressen Hempel das Gras aus der Hand. Sie kennen das Zooleben, sind im Leipziger Zoo aufgewachsen.
Zebrahengste Ferdinand und Silvester fühlen sich schon wohl im Kölner Zoo
Knapp eineinhalb Jahre haben die Halbbrüder dort gewohnt, bevor sie nun nach Köln gekommen sind. Ferdinand ist am 3. November 2023 im Zoo geboren und Silvester kam, wie der Name erahnen lässt, in der Silvesternacht von 2023 auf 2024 zur Welt. Unterscheiden kann man sie, weil Ferdinand etwas größer als Silvester ist.
Alles zum Thema Kölner Zoo
- „Boba“ und „Pinte“ Erstmals nach 15 Jahren Pinguine im Kölner Zoo geschlüpft
- Sanierung nach Brand Tropenhaus im Kölner Zoo muss bis Mitte 2026 geschlossen werden
- Besucher müssen umplanen Kölner Zoo schließt Tropenhaus ab sofort bis Mitte 2026
- Tiere füttern und streicheln Diese 5 Alternativen zum Kölner Zoo kosten keinen Eintritt
- Bedrohte Tierart Zwei Goldgelbe Löwenäffchen im Kölner Zoo geboren
- Osterdorf und Eiermobil Im Kölner Zoo wurde wieder „Lampeshausen“ aufgebaut – Hennes erneut Vater
- Ausflug in den Ferien In diesen Kölner Streichelzoos kommen Sie Tieren ganz nah
Sie zählen zu der seltenen und stark bedrohten Art der Grévy-Zebras – die größte Wildpferd-Art und damit auch die größte der drei Zebra-Arten. Hengste erreichen eine Schulterhöhe von 1,6 Meter und können bis zu 430 Kilogramm wiegen. Ihre Ohren sind deutlich größer als bei anderen Zebra- oder Pferde-Arten und trichterförmig, zudem haben sie schmale, enganliegende Streifen und keine Schattenstreifen.

Zuletzt im Zoo geboren: ein Bonobobaby
Copyright: Marcel Vogelfänger
Außerdem haben sie eine besondere Lebensweise, erzählt Hempel: „Hengste sind Einzelgänger, sie erobern sich feste Territorien und die Stuten ziehen umher. Wenn Hengste keine Stutengruppen findet, leben sie entweder alleine oder, vor allem wenn sie jünger sind, in Junggesellengruppen.“ So eine Junggesellengruppe gibt es nun also im Kölner Zoo. Wenn in anderen Zoos Hengste geboren werden, können sie in das Gehege dazu ziehen. Für insgesamt drei bis fünf Zebras wäre Platz.
Zoo Köln: Grévy-Zebras sind sehr besonders und stark bedroht
„In den Junggesellengruppen verstehen die Hengste sich in der Regel gut“, erklärt Hempel, „sie proben und lernen jetzt gemeinsam, werden viel toben und spielen. In vier, fünf Jahren funktioniert das dann nicht mehr, dann kommen sie in Stutengruppen.“ Die Halbbrüder seien zwar erwachsen und selbstständig, aber noch nicht bereit, in einer Stutengruppe zu leben und sich fortzupflanzen. „Sie müssen einfach noch mehr Erfahrung sammeln, das machen sie jetzt bei uns in der Junggesellengruppe“, sagt Hempel lachend.
Wegen dieser speziellen Lebensweise, aber vor allem auf Grund von Krankheiten und Wassermangel sind Grévy-Zebras in der Wildnis stark bedroht und stehen auf der roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Nennenswerte Wildpopulationen gibt es nur noch in Äthiopien und Kenia. Dort leben sie in Halbwüsten und Trockensavannen. Zoos engagieren sich mit einem Erhaltungszuchtprogramm für das Bewahren der Art. Insgesamt leben aktuell 206 Grévy-Zebras in europäischen Zoos. Und mit Ferdinand und Silvester nun auch zwei in Köln.