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83 und 64 Jahre alte Arbeiter
Zwei Männer sterben nach Arbeitsunfall auf dem Güterbahnhof Köln-Eifeltor

2 min
Nach einem Zusammenprall kippte eine Hebebühne um, zwei Arbeiter starben.

Nach einem Zusammenprall kippte eine Hebebühne um, zwei Arbeiter starben.

Nach einem Arbeitsunfall auf dem Güterbahnhof Köln-Eifeltor sind zwei Männer tot. Die Polizei ermittelt nun gegen den Führer einer Verladebrücke.

Bei einem schweren Arbeitsunfall auf dem Gelände des Güterbahnhofs Eifeltor sind am Samstagmittag ein 83-jähriger und ein 64-jähriger Arbeiter ums Leben gekommen. Nach Angaben eines Polizeisprechers ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen einen 32-jährigen Mitarbeiter, der eine der beteiligten Verladebrücken steuerte.

Nach ersten Erkenntnissen hatten die beiden Männer auf einer mobilen Hebebühne Arbeiten an einer Verladebrücke durchgeführt. Offenbar war das dem Führer einer weiteren, benachbarten Verladebrücke bekannt, als er sein Gerät in Bewegung setzt. Die Verladebrücke kollidierte mit der Hebebühne. Durch den Zusammenstoß verlor die Bühne ihre Stabilität und kippte um. Die beiden darauf arbeitenden Männer stürzten rund 20 Meter in die Tiefe, anschließend begrub die umstürzende Hebebühne sie unter sich.

Verladebrücke sollte nicht in Betrieb sein

Für den 83-Jährigen kam jede Hilfe zu spät: Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen starb er noch am Unfallort. Der zweite Arbeiter, ein 64-Jähriger, wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik eingeliefert und dort notoperiert. Er verstarb am Samstagabend. Drei weitere Beschäftigte, darunter auch der 32-jährige Führer der Verladebrücke, erlitten einen Schock und wurden ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht. Neben der Polizei waren auch die Bundespolizei sowie Kräfte der Feuerwehr im Einsatz.

Die Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf die Frage, warum die betreffende Verladebrücke trotz laufender Arbeiten überhaupt in Betrieb genommen wurde. Nach ersten Erkenntnissen sollte sie wegen der Arbeiten nicht in Betrieb genommen werden. Ob ein Fehlverhalten des 32-Jährigen vorliegt oder fehlerhafte oder missverständliche Arbeitsanweisungen zu dem Unglück beigetragen haben, ist noch unklar. Ein Alkohol- und Drogentest des Mannes verlief negativ.

Auch das Amt für Arbeitsschutz wurde eingeschaltet. Die Behörden werden sich unter anderem mit der Frage beschäftigen, warum ein 83-jähriger Mann auf der Hebebühne arbeitete.

Betreiber des Güterbahnhofs ist die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), eine Tochter der Deutschen Bahn. Ein Sprecher des Verkehrsunternehmens wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Vorfall äußern und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Auch die Frage, weshalb ein über 83-jähriger Mann für Arbeiten in großer Höhe eingesetzt wurde, wollte der Sprecher nicht kommentieren.

Der Güterbahnhof Eifeltor zählt zu den größten Containerumschlagbahnhöfen Deutschlands. Laut Deutscher Bahn gilt das Terminal als eine der bedeutendsten Großumschlaganlagen Europas. Die Anlage wurde 1969 errichtet und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach erweitert und modernisiert. Heute starten oder enden hier täglich rund 100 nationale und internationale Güterzüge.