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ProklamationNach 19 Jahren gibt es wieder Tollitäten in Euskirchen-Flamersheim

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Auf der Bühne in Flamersheim stehen die Tollitäten, ihr Gefolge und Bürgermeister Reichelt und heben die Hände zum Alaaf-Ruf in die Höhe.

Ein dreifaches „Oeskerche Alaaf“ schmetterten die Tollitäten und Bürgermeister Reichelt (r.) in den Saal voller Jecken.

Der Karneval in Flamersheim soll wiederbelebt werden. Dass es nun ein Dreigestirn in Grün und Gold gibt, ist erst der Anfang.

Die Freudenrufe, die der frisch inthronisierte Prinz Philipp I. (Kahnert) dem Publikum im Flamersheimer Dorfgemeinschaftshaus entgegenschmetterte, schienen deutlich mehr auszudrücken als die bloße Freude über die Proklamation. Die gesamte Anspannung, die sich rund um die Wiederbelebung des Karnevals in dem Euskirchener Ortsteil angestaut hatte, schien damit abzufallen. „Endlich wieder eine Tollität in Grün und Gold“, freute sich auch Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt, der die Proklamation des Prinzen sowie der Jungfrau Anna (Armin Schabio) und des Bauern Thorsten (Justinger) vornahm.

19 Jahre lang mussten die Flamersheimer Jecken auf diesen Augenblick warten, doch nun sollte sich ihre Geduld auszahlen. Denn nicht nur die Karnevalsgesellschaft selbst hatte sich wieder aus der Versenkung erhoben, sie wird auch mit einem eigenen Dreigestirn in die bevorstehende Session gehen.

Euskirchens Bürgermeister Reichelt scherzte mit den neuen Tollitäten

Die in den Ornaten zur Schau getragenen Vereinsfarben sollten am Samstag auch einen ganz besonderen Eindruck bei Sacha Reichelt hinterlassen. „Deine goldenen Schuhe würde ich auch gerne bei unserer nächsten Ratssitzung sehen“, scherzte der Bürgermeister, an den Prinzen gewandt. Auch bei der Proklamation von Jungfrau Anna bewies Reichelt Humor. „Eigentlich brauchst du dein Gesicht doch gar nicht immer hinter einem Bart zu verstecken. Du bist ja ein richtiges Schnuckelchen“, kommentierte er mit Blick auf die frisch rasierten Wangen Ihrer Lieblichkeit.

Glückwünsche erhielten die neuen Flamersheimer Regenten auch von ihren Vorgängern. Vor 19 Jahren hatten Prinz Michael I. (Kau), Jungfrau Petra (Peter Sommerer) und Bauer Dieter (Höller) die Freunde der fünften Jahreszeit durch ihre Session geführt und seitdem vergebens auf eine Nachfolge gewartet. „Damit sind wir ganz sicher das dienstälteste Dreigestirn in Flamersheim“, scherzte Michael Kau, der nach fast zwei Jahrzehnten sein Zepter weiterreichen durfte.

Alle drei ließen es sich nicht nehmen, die royalen Insignien selbst zu übergeben und den 19 Jahre alten Sessionsorden, den sie für diesen Augenblick aufbewahrt hatten, zu verleihen. „Wir freuen uns sehr über das, was ihr hier für den Flamersheimer Karneval geleistet habt und leistet – und auf eine bunte Session“, so Kau: „Aber wir hoffen auch, dass bis zu dem Zeitpunkt, an dem ihr hier oben eure Nachfolger begrüßen könnt, nicht wieder 19 Jahre vergehen.“