Stephan Erpenbach (AfD) will sich unter anderem um die Innenstadtentwicklung kümmern.
KommunalwahlStephan Erpenbach (AfD) will Leverkusener Oberbürgermeister werden

Stephan Erpenbach ist 2015 in die AfD eingetreten.
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Stephan Erpenbach tritt für die Leverkusener AfD bei der Kommunalwahl als Oberbürgermeisterkandidat an. Der 52-Jährige ist in Opladen geboren und hat mit einem Kompagnon dort einen Sanitär- und Heizungsbetrieb. Erpenbach hat einen Sohn.
In die Partei eingetreten sei er 2015, besonders wegen Bernd Lucke und der Skepsis gegenüber dem Euro und der EU, einem Hauptgrund, aus dem sich die AfD 2013 gegründet hatte. Lucke wurde allerdings im Juli 2015 als Bundessprecher abgewählt und trat anschließend aus der Partei aus.
Viel gemein hat die AfD inzwischen mit der Euro-Skeptiker-Partei von damals wohl nicht mehr. Zwar gehört das in großen Teilen immer noch zur Partei, aber in den vergangenen zehn Jahren hat sich die AfD vor allem weiter nach rechts bewegt. Im Mai dieses Jahres hatte der Verfassungsschutz die Gesamtpartei als „gesichert rechtsextreme Bestrebung“ eingestuft. Dagegen läuft eine Klage der AfD. Solange das nicht juristisch geklärt ist, ist die Einstufung ausgesetzt.
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Leverkusen: AfD-Mann will Infrastruktur verbessern
Auch wenn von damals nicht mehr viele übrig seien, fühle er sich immer noch gut aufgehoben in der Partei, sagt Erpenbach. Denn er möchte nach wie vor eine „konservative Politik“, die er bei den anderen Parteien nicht sehe. Auf die Frage, ob die AfD die Grenze des Konservativen nicht überschritten habe – Stichwort Verfassungsschutz –, antwortet Erpenbach: „Es gibt vieles, was einige so nicht hätten sagen sollen.“ Aber ohnehin werde viele aus dem Zusammenhang gerissen, behauptet Erpenbach.
Und man sollte die Dinge auch mal ruhen lassen, findet er. Er nennt Björn Höcke als Beispiel. Der habe sich schließlich für vieles entschuldigt, und noch heute würden Dinge von 2017 und 2018 zur Rate gezogen, wenn das Gespräch auf den Vorsitzenden der thüringischen Landtagsfraktion komme. Zur Einordnung: Höcke war 2015 Mitbegründer des parteiinternen rechtsextremen „Flügel“, der inzwischen formal aufgelöst ist. Das Verwaltungsgericht Meiningen hatte 2019 in einem Eilverfahren entschieden, dass Höcke als „Faschist“ bezeichnet werden darf. Erst im Juni 2025 hatte Höcke behauptet, Festnahmen rund um die Umsturzpläne der Mitglieder der Reichsbürgergruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß seien von „interessierten Kreisen“ inszeniert gewesen, damit sich CDU und AfD nicht annäherten.
Erst mal muss Leverkusen wieder in die Spur kommen.
Darüber will Erpenbach aber nicht reden: „Das ist nicht der Kreisverband Leverkusen.“ Mitte 2024 habe ihn die Partei angesprochen, ob er OB-Kandidat werden wolle. Etwa zur Corona-Zeit habe er über Stammtische angefangen, politisch mitzuwirken. Zuvor sei er lediglich interessiert gewesen.
Zu seinen lokalpolitischen Schwerpunkten gehört die Innenstadtentwicklung, sowohl in Wiesdorf als auch in seiner Heimat Opladen. „Ich kann verstehen, wenn jemand in den umliegenden Städten einkauft“, sagt er. Auch findet Stephan Erpenbach, dass an vielen Stellen in der Verwaltung die falschen Menschen säßen, auch an der Spitze. Er wolle die Struktur einmal „durchschütteln und neu verteilen“.
Erpenbach will, dass sich die Infrastruktur in Leverkusen verbessert: Kitas, Schulen, Straßen. Das wolle er angehen. Der Schulhof der Gesamtschule Rheindorf sehe noch fast genauso aus wie 1989, als er die Schule verlassen habe. Auch wenn er wisse, dass man angesichts der desaströsen Haushaltslage sparen müsse. Er will vermeiden, unnötiges Geld auszugeben. Er als Selbstständiger fordert: „Die Stadt sollte das Geld so behandeln, als wäre das ihres.“ Sein Credo: „Erst mal muss Leverkusen wieder in die Spur kommen.“
Erpenbach steht auf Platz sieben der AfD-Liste für den Rat. Sollte er ins Gremium einziehen, könnte er sich vorstellen, qua seines Berufs für Energiepolitik zu engagieren. Da ist er pragmatisch: „Ich hab auch nichts gegen die Wärmepumpe, zumindest in Neubaugebieten. Für bestehende Gebäude ist sie aber zu teuer.“