Nach dem Hochwasser im Juli 2021 hat der Club seine Anlage saniert und startet mit neuem Vorstand und neuen Angeboten in die Saison.
Tennisclub Rot-Weiß OpladenAlles neu nach der Flut und bereit für den nächsten Aufschlag

Das Clubhaus von Rot-Weiß Opladen strahlt wieder in neuem Glanz. Vorsitzende Angela Röthel ist stolz.
Copyright: Charlotte Breidohr
Von außen sieht man es der frisch sanierten Anlage am Burgplatz nicht mehr an – doch der Tennisclub Rot-Weiß Opladen hat schwere Zeiten hinter sich. Nach dem verheerenden Hochwasser im Juli 2021 standen die fünf Plätze und das Vereinsgelände in der Ruhlach über eine Woche unter Wasser. Eine Markierung zeigt die Höhe der Flut an: 2,17 Meter. Das rund 265 Quadratmeter große Haupthaus war über 50 Jahre alt, als es geflutet wurde. Zwei Tage lang stand das Wasser, bis es ablief.
Heute, knapp vier Jahre später, ist nicht nur alles wiederhergestellt – es ist schöner denn je. Ein modernes Clubhaus, neue Sanitäranlagen, frische Möbel, eine rundum sanierte Platzanlage und ein motivierter neuer Vorstand – beim TC Rot-Weiß Opladen ist alles bereit für einen sportlichen Neustart. „Es war sehr traurig, aber es war auch ein Neuanfang“, erinnert sich Angela Röthel, seit Februar 2025 neue Vorsitzende des Vereins. „Viele Mitglieder haben mit angepackt, den Schlamm rausgetragen und alles gesäubert. Und der alte Vorstand hat eine Glanzleistung abgelegt, die Schäden dokumentiert und bei der Versicherung geltend gemacht sowie die Baumaßnahmen beaufsichtigt.“ Die Kosten von 480.000 Euro konnten durch die Elementarversicherung und Fördergelder des Landes abgedeckt werden.
Tennis für alle – auch ohne Mitgliedschaft
Trotz aller Widrigkeiten konnte noch im selben Jahr nach der Flut wieder Tennis gespielt werden – improvisiert, mit Pizza statt Clubgastronomie und ohne Duschen. Inzwischen sind alle fünf Plätze professionell aufbereitet, es gab neue Markierungen und Netze. Auch die Terrasse lädt mit neuen Schirmen wieder zum Verweilen ein.
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Angela Röthel, seit Februar 2025 Vorsitzende des TC Rot-Weiß Opladen, zeigt das Schild, das an die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 erinnert.
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Rund 200 Mitglieder zählt der 1958 gegründete Verein derzeit – darunter auch einige Kinder und Jugendliche, von denen es gern mehr werden können. Deshalb bietet der Club nun eine Schnuppermitgliedschaft für 80 Euro im Jahr sowie Turniere für Einsteiger an. „Wir freuen uns über alle, die den Sport neu entdecken oder wieder ausprobieren möchten“, sagt Röthel. Ziel ist es, Trainingsgruppen zu bündeln und so auch Menschen Unterricht zu ermöglichen, die noch keine Mitglieder sind. Unterstützung erhält der Club dabei von der TOP Tennis & Padel Schule Lars Hepp, die ab dieser Saison Kurse und Workshops für jedes Niveau anbietet – auch für Nichtmitglieder. Ein Highlight: das Kinder- und Jugendcamp in den Sommerferien.
Weitere Kooperationen mit anderen Tennisvereinen und sogar Schulen sind in Planung. „Ich möchte gern die benachbarte Theodor-Heuss-Realschule fragen, ob wir ein Tenniscamp oder eine AG anbieten können“, erzählt die Vorsitzende.
Tradition trifft Teamgeist
Traditionen werden in Opladen trotzt der Wetterkatastrophe großgeschrieben. Saisonstart ist jedes Jahr Anfang April mit einem großen Frühjahrsputz, bei dem alle mit anpacken. Dann wird gemeinsam angegrillt, es werden Netze gespannt und die Grünanlagen gepflegt. Das „Je-ka-mi“-Turnier – kurz für „Jeder kann mitmachen“ – bringt neue Interessenten schnell ins Spiel. Auch das Herbstfest zum Saisonabschluss ist fester Bestandteil des Clublebens.
Petra Göddertz, 69, seit 25 Jahren Mitglied, genießt das neue Vereinsgefühl: „Es ist alles so schön geworden. Es ist wie Urlaub vom Alltag. Wir haben einige neue Mitglieder bekommen – das bringt neuen Aufschwung fürs Vereinsleben.“
Trotz aller Umbrüche bleibt eines gleich: Der Verein lebt vom Ehrenamt. „Wenn man in einem Club Mitglied ist, muss jeder irgendwann einmal ein Amt übernehmen, damit ein Club weiterbestehen kann“, sagt Röthel, die hauptberuflich bei der Caritas arbeitet. Im neuen Vorstand arbeiten neben ihr Sportwart Uwe Blankenburg, der zweite Vorsitzende Willi Dinnendahl, Geschäftsführer Nabil Edelbi und Kassenwart Michel Emundts. Gemeinsam wollen sie den Verein nicht nur erhalten, sondern weiterentwickeln.
Wer also schon immer mal mit dem Gedanken gespielt hat, den Schläger zu schwingen, findet in Opladen den idealen Einstieg. Termine und Informationen unter www.tennis-opladen.de