Der vieljährige Vorsitzende der Leverkusener Europa-Union, Hans-Georg Meyer, ist im Alter von 85 Jahren gestorben.
NachrufDer Leverkusener Europa-Freund Hans-Georg Meyer ist gestorben

Hans-Georg Meyer (Mitte) ist gestorben. Links sitzt seine Frau Christiane. Das Bild stammt aus 2010 bei der Verleihung des Ehrenkreuzes der Europa-Union.
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Der vieljährige Vorsitzende der Leverkusener Europa-Union, Hans-Georg Meyer, ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Meyer, geboren 1939, starb am 12. Dezember 2025, er leistete in Leverkusen über Jahrzehnte einen unermüdlichen Einsatz für die Sache Europas.
Hans-Georg Meyer hatte offenbar immer schon den Drang, etwas für die Allgemeinheit zu tun: Schon im zarten Alter von zehn Jahren soll er Führungsaufgaben bei den Pfadfindern in Jülich erfüllt haben. Im Roten Kreuz leistete er Vorstandsarbeit. Als FDP-Mitglied war er von 1975 bis 1979 Ratsmitglied und zeitweise Fraktionschef. Meyer war Vorsitzender des Bayer-Gartenbauvereins, Mitglied und Förderer von Tierschutzverein, Kunstverein Morsbroich, des Freizeitkünstlerkreises „Spektrum“, auch des Naturguts Ophoven und bei der Arbeiterwohlfahrt.
Seine wichtigste gesellschaftliche Aufgabe fand er in seiner Europa-Union. Seit 1974 war er der Vorsitzende der Gesellschaft, lud regelmäßig bedeutende europäische Politiker und Funktionäre in den Spiegelsaal ein, um ihnen zuzuhören und mit ihnen zu diskutieren. Nicht selten kamen Parteifreunde von der FDP, aber längst nicht nur: Er holte Laschet, Lauterbach, Lambsdorff, Bosbach, Bütikofer und viele mehr. Meyer war kein Parteisoldat, wichtiger war wohl die Einstellung zur europäischen Einigung. Der streitbare Meyer wurde nicht ohne Grund in Leverkusen „Europa-Meyer“ genannt, den Ehrentitel trug er wohl ganz gerne. Für die Europa-Union tat er viel; seit er den Vorsitz abgegeben hat, ist es deutlich stiller um die Gesellschaft geworden.
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Hans-Georg Meyer bekam Bundesverdienstkreuz
Zu praktisch jeder Wahl veranstaltete Meyer Diskussionsrunden mit den Kandidaten und leistete so seinen Beitrag zur Demokratie. 2002 bekam er von Oberbürgermeister Paul Hebbel das Bundesverdienstkreuz, 2010 das Ehrenkreuz der Europa-Union.
Ungezählt sind die von ihm organisierten Studienreisen, die er stets hervorragend vorbereitete, was Mitreisende noch heute begeistert. Seine Europa-Begeisterung strahlte auch auf Leverkusen ab. Trotz der Verwechselungsgefahr zum Straßennamen Europaring sorgte er dafür, dass die neue Bahnallee in Opladen jetzt Europa-Allee heißt.
Der frühe Tod seiner Tochter Susanne traf nicht nur ihn unvorbereitet. Die Trauerfeier für Hans-Georg Meyer wird nicht in Leverkusen gehalten, sondern am 6. Januar 2026 um 15.30 in der evangelischen Kirche in St. Tönis in Tönisvorst bei Krefeld. Laut Todesanzeige hinterlässt er seine Frau Christiane und weitere Familienmitglieder.

