Vor der Rathaus-Galerie kamen Menschen verschiedener Kulturen und Religionen zusammen.
Zeichen für VielfaltFastenbrechen und radeln gegen Rassismus in Leverkusen

Das gemeinsame Fastenbrechen entwickelte sich zur gemeinschaftsstiftenden Veranstaltung.
Copyright: Dominik Scholz
Der Vorplatz der Rathaus-Galerie war am Sonntagnachmittag festlich hergerichtet. Lange Tafeln reihten sich aneinander, auf ihnen standen Wasserflaschen und Becher bereit. Menschen mit unterschiedlichsten Hintergründen hatten sich versammelt, um gemeinsam zu essen, zu sprechen und ein Zeichen für Toleranz zu setzen.
Kurz nach 18 Uhr trafen die Radfahrer ein. Sie hatten am Aktionstag „Radeln gegen Rassismus“ teilgenommen, organisiert vom Integrationsrat der Stadt. Angeführt wurde die Gruppe von Oberbürgermeister Uwe Richrath. Dann begann die offizielle Eröffnung des Abends.

OB Uwe Richrath führte die Fahrradttour „Radeln gegen Rassismus“ an.
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„Ich bin sehr froh, mit Ihnen zusammen heute den Ramadan feiern zu dürfen“, sagte Uwe Richrath. Das gemeinsame Fastenbrechen auf dem Rathausplatz sei ein starkes Symbol für die demokratischen Werte der Stadt. „Wir wissen alle, was gerade passiert, dass viele Strömungen versuchen, uns auseinanderzutreiben. Aber das ist nicht unser Leverkusen, nicht unsere Heimat“, betonte er.
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Nach den Reden ertönte der Gebetsruf des Muezzins. Eine ergreifende Stille lag über dem Platz, bevor das Fastenbrechen begann. Muslime, Christen und Menschen anderer Glaubensrichtungen saßen gemeinsam an den Tischen, teilten Speisen und kamen ins Gespräch. Essensstände boten eine Vielfalt an Gerichten an, von traditionell arabischen Speisen bis zu internationalen Köstlichkeiten.

Der Rathaus-Vorplatz war voll.
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Ahmed Ahmed von der Ahmadiyya-Gemeinde erinnerte in seiner Ansprache daran, wie wichtig Zusammenhalt und gegenseitiger Respekt seien. „Heute sind wir hier, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen“, sagte er. Die Aktion mit der Fahrradtour zeige, dass Bewegung auch Fortschritt bedeute – hin zu mehr Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit. Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu, dass die Gemeinde im letzten Jahr für Bayer 04 Leverkusen als Deutscher Meister gebetet habe. „Wir haben letztes Jahr zusammen gebetet, dass Bayer Leverkusen deutscher Meister wird. Wir werden dafür gleich nochmal zusammen beten“, scherzte er.
Auch die Vertreterin des Integrationsrates sprach den Gästen Mut zu: „Das gemeinsame Fastenbrechen ist ein kraftvolles Zeichen für Miteinander, Solidarität und gegenseitige Wertschätzung.“ In ihrer Rede dankte sie den vielen Helfern, die den Abend organisiert und das Essen vorbereitet hatten.
Der Abend verlief in entspannter Atmosphäre. Menschen tauschten sich aus, lachten miteinander und feierten die Vielfalt der Stadt. Während die Sonne langsam hinter den Gebäuden verschwand, blieb die Botschaft des Abends klar: Leverkusen steht für Toleranz, Gemeinschaft und ein respektvolles Miteinander.