Beim Sommerkonzert sorgt neben der Musik auch die Verabschiedung des langjährigen Chorleiters für emotionale Momente.
FriedenskircheKonzert und Abschied nach einem chaotischen Jahr für den Leverkusener Kinder- und Jugendchor

Gemeinsam singt der gesamte Chor das letzte Lied
Copyright: Anne Philipp
„Music colours the world!“ - unter diesem Motto lud der Leverkusener Kinder- und Jugendchor am Sonntag zum Sommerkonzert in die Friedenskirche in Schlebusch ein. Gekommen waren neben zahlreichen Eltern, Großeltern, Geschwistern und Freunden der Sängerinnen und Sänger, auch Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath, wenn auch mit etwas Verspätung. Neben der Musik sorgte aber auch die Verabschiedung des langjährigen Chorleiters Martin te Laak für ein sehr emotionales Konzert.
Ein aufgeregtes Winken in Richtung der Eltern, oder auch ein schüchternes Lächeln auf den Lippen: Den Auftakt des Konzerts bildeten die jüngsten Sängerinnen und Sänger. Die „Chorspatzen“, angeleitet von Chorleiterin Nicole Jers, begrüßten das Publikum mit „Hej, hallo“ auf verschiedenen Sprachen. „Wir versuchen, die bunte Welt der Musik vorzustellen“, hieß es. Mit ihren Liedern und den dazu passenden Gesten sorgten die „Chorspatzen“ für den ein oder anderen Schmunzler unter den Zuschauerinnen und Zuschauern.
Nach einem chaotischen Jahr, mit teilweise nur einem Chorleiter, sei die Durchführung des Konzerts für keinen der Mitwirkenden selbstverständlich. Bei dem Auftritt gehe es vor allem um die Gemeinschaft, so die junge Moderatorin, die später selbst noch im Chor zu sehen war. „Unsere Gesellschaft ist genauso vielfältig, wie die Musik“, das sollen die Stücke zeigen.
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Ich finde es wichtig, dass Emotionen verarbeitet werden
Auch der A- und der B-Chor präsentierten dem Publikum unter Leitung von Mirjam te Laak ihre Stücke. Die Chorleiterin war später auch noch gemeinsam mit dem jungen Chor auf der Bühne zu sehen. Sie hatte auch die Inspiration für das Motto gegeben. „Ich finde es wichtig, dass Emotionen verarbeitet werden“, erzählt sie. Musik könne dazu etwas beitragen. Die gesungenen Lieder reichten dabei von bekannteren bis zu seltenen und von ruhigen bis zu kraftvollen Stücken.
Ende Dezember starteten die Vorbereitungen für das diesjährige Sommerkonzert. Im Januar warf der junge Chor dann nochmal alle Pläne über Bord und zeigte nun beim Konzert sogar eine Kombination aus Gesang und Tanz. Zum Abschluss sangen dann noch alle Chöre gemeinsam auf der Bühne.
Mit dem Chorleiter groß geworden
Sängerin Elisabeth ist seit sieben Jahren Teil des Chors. Sie berichtet von einer tollen Gemeinschaft: „Man wird respektiert und akzeptiert, wie man ist“. Vor allem der Abschied von Chorleiter Martin te Laak wühlte sie nach dem Konzert sehr auf. „Ich kenne ihn seit sieben Jahren, er hat mich irgendwie auch aufgezogen“, erzählt sie. Er sei immer positiv gewesen und habe diese Energie auch weitergegeben.
Nach zehn Jahren Chorleitung hieß es für Martin te Laak Abschied nehmen. „Es waren zehn wirklich tolle Jahre, mit tollen Kindern, die ich habe groß werden sehen. Es fühlt sich für mich richtig an, aber ich bin auch gefüllt mit Traurigkeit“, so te Laak. Es sei auch eine gesundheitliche Entscheidung, Anfang des Jahres erkrankte der Chorleiter an Krebs.
Wie es nun für den Chor weiter geht? Erstmal werden seine Tochter Mirjam und Nicole Jers die Chorleitung zu zweit übernehmen, bevor dann auch wieder eine dritte Leitung gesucht werde. „Wir werden uns erstmal daran gewöhnen müssen“, so Mirjam te Laak. Sie sehe es aber auch als Möglichkeit für frischen Wind.
Als Andenken bekam jede Sängerin und jeder Sänger einen leuchtenden Stein vom langjährigen Chorleiter überreicht. „Wir sehen uns wieder“, sagt er.