Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

WohnviertelRund um die Grundschule Opladen soll der Verkehr beruhigt werden

Lesezeit 3 Minuten
Ein Auto fährt über einen asphaltierten Platz in Opladen an Menschen vorbei.

Die Hans-Schlehahn-Straße in südlicher Blickrichtung, von links mündet die Volhardstraße ein. 

Im April gab es einen Ortstermin zum Verkehr in dem Opladener Wohnviertel. Jetzt liegt eine Vorlage zum Beschluss in der Bezirksvertretung vor.

Die Stadtverwaltung schlägt vor, aus dem Wohngebiet rund um die Gemeinschaftsgrundschule Opladen an der Hans-Schlehahn-Straße eine verkehrsberuhigte Zone zu machen. Die maximal erlaubte Geschwindigkeit auf den engen Straßen ohne baulich abgetrennten Bürgersteig wäre dann für den motorisierten wie den nicht motorisierten Verkehr sieben Stundenkilometer. Bisher gilt in dem Wohngebiet westlich der Kölner Straße, also auf der Hans-Schlehahn-, der Arnold-Oletz und der Von-Siebold-Straße Tempo 30.

Das jedoch, so viel wurde bei einem Ortstermin von Anwohnern mit Oberbürgermeister Uwe Richrath und Verwaltungsfachleuten Anfang April klar, ist viel zu schnell und wird darüber hinaus oft genug auch nicht beachtet. Auf der Basis der beim Ortstermin diskutierten Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung hat die Verwaltung nun den Vorschlag eines verkehrsberuhigten Bereichs für die drei Straßen zwischen der Straße Am Kettnersbuch im Süden und der Volhardstraße im Norden erarbeitet. In dem Viertel sind neben der GGS Opladen, die derzeit saniert wird, auch drei Kindertagesstätten beheimatet.

Leverkusen: Opladener Wohnsiedlung ist unauffällig

Zwar sei die Wohnsiedlung mit Blick auf das Unfallgeschehen aus Sicht der Verwaltung „unauffällig“, heißt es in der Begründung der Vorlage. Sie folgt mit ihrem Vorschlag aber dem Wunsch der Anwohnerinnen und Anwohner nach einer Beruhigung des Verkehrs. Ist ein Wohnviertel als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen, hat das nicht nur Folgen für die erlaubte Geschwindigkeit des Verkehrs: „Zu Fuß Gehende und spielende Kinder haben Vorrang und das Parken ist lediglich in den markierten Flächen erlaubt“, heißt es in der Vorlage. Die markierten Flächen würden versetzt auf beiden Straßenseiten ausgewiesen. Das wiederum hat nicht nur den Sinn, den Verkehr zusätzlich zu entschleunigen: Die Zahl der jetzt vorhandenen Parkplätze wird sich um ein Fünftel bis ein Drittel verringern. 

Während des Ortstermins sahen das einige Anwohner kritisch, räumt die Verwaltung auch in ihrer Begründung ein. Doch die versetzten, markierten Parkflächen sind laut Auskunft der Verwaltungsfachleute in verkehrsberuhigten Bereichen Pflicht.

Die Experten im Rathaus verwarfen andere während der Begehung geäußerte Ideen zur Verkehrsberuhigung. Eine Einbahnstraßen-Regel für die Hans-Schlehahn-Straße birgt aus ihrer Sicht die Gefahr, dass der Verkehr gerade vor der Schule eher noch schneller wird, weil es keinen Gegenverkehr mehr gibt. Außerdem verlagert sich der Verkehr aus Einbahn- in andere Straßen rund um das Viertel und schafft dort potenziell neue Probleme. Die früher vorhandenen Anlieger-Frei-Schilder einfach wieder auf den betreffenden Straßen aufzustellen, ist demnach auch nicht zielführend. Denn wer „Anlieger“ ist, wird heute sehr viel weiter definiert – und eine effektive Kontrolle durch die Polizei wäre so gut wie unmöglich.

Zwei Passantinnen laufen über einen asphaltierten Platz.

Dieser Platz könnte in der Mitte entsiegelt werden: Hans-Schlehahn- und Von-Siebold-Straße stoßen hier aufeinander.

Die Verwaltung schlägt, wiederum auf Basis einer Anwohneranregung, zusätzlich zu dem verkehrsberuhigten Bereich vor, die beiden Plätze an den Einmündungen Arnold-Oletz-/Von-Siebold-Straße und Hans-Schlehahn-/Von-Siebold-Straße jeweils in der Mitte zu entsiegeln und mit Bäumen zu bepflanzen oder alternativ Blumenkübel und Sitzbänke aufzustellen. Das lädt zum einen Anwohner und Anwohnerinnen dazu ein, die Plätze verstärkt zu nutzen und zum anderen hindert es Autofahrer daran, die Plätze mit teils hoher Geschwindigkeit einfach quer zu überfahren – ein Verhalten, dass von den Bewohnern des Viertels immer wieder beobachtet wird.

Die Bezirksvertretung in Opladen wird sich in ihrer Sitzung am Dienstag, 24. Juni, mit dem Verwaltungsvorschlag befassen. Wenn sie zustimmt, wird das Ganze ins Arbeitsprogramm für dieses und nächstes Jahr aufgenommen. Allerdings handelt es sich bei dem Ganzen um eine freiwillige Leistung der Stadt. Und ob die vor dem Hintergrund der städtischen Finanzmisere genehmigt wird, ist offen.