Zinsniveau und hohe Baukosten beeinflussen den Wohnungsmarkt im Kreis, teilt der Oberbergische Kreis mit.
GutachterausschussIn Oberberg fehlt barrierefreier Wohnraum

Das Zinsniveau und die hohen Baukosten beeinflussen den Wohnungsmarkt in Oberberg.
Copyright: Symbolfoto dpa
as Resümee des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis kommt nicht überraschend: Das aktuelle Zinsniveau und die nach wie vor hohen Baukosten beeinflussen den Wohnungsmarkt im Kreis, heißt es in einer Mitteilung des Oberbergischen Kreises. Unbenommen dessen fehlt weiterhin altersgerechter Wohnraum.
Barrierefreiheit ist wichtig
Im Rahmen der Erstellung des Wohnungsmarktberichtes 2025, den jetzt der Gutachterausschuss veröffentlicht hat (kostenloser Download hier), wurden in einer wiederholten Umfrage die Protagonisten des Immobilienmarktes nach ihrer Meinung gefragt. Wie schon im Jahr 2024 ist „barrierefreies Wohnen auf einer Etage“ nach Einschätzung der Fachleute die wichtigste Wohnform. Es folgen „betreutes Wohnen im Alter“, „kostengünstiges Wohnen“ und „besonders ruhiges und sicheres Wohnen“. Auch aus den statistischen Zahlen lässt sich der Bedarf an altersgerechten bzw. barrierefreien Wohnungen ableiten.
In Oberberg sind rund 88.600 Personen oder 31 Prozent älter als 60 Jahre. Davon leben rund 51.900 Personen in einem Ein- oder Zweipersonenhaushalt. Wegen fehlender Zahlen können allerdings keine belastbaren Aussagen dazu gemacht werden, wie viele Wohnungen bereits barrierefrei sind. Von den Befragten seien hauptsächlich langsame Planungsverfahren, niedrige Renditen und langsame Genehmigungsverfahren als Erschwernisse für Wohnungsbauinvestitionen in Oberberg genannt worden.
Wohnung als Renditeobjekt?
Als größtes Problem werden allerdings die hohen Baukosten angesehen. Die Experten erwarten laut Kreis in den nächsten fünf Jahren in fast allen Teilmärkten einen weiteren Preisanstieg von rund fünf Prozent. Bei den Mieten gehen sie von einer Steigerung von durchschnittlich sechs Prozent aus.
Mehr als die Hälfte der Makler stufen den Stellenwert von Wohnimmobilien zur Alterssicherung heute als hoch ein. 54 Prozent sind der Meinung, dass die Immobilien hauptsächlich für einen Lebensabschnitt zur Eigennutzung erworben werden. 50 Prozent vertreten die Ansicht, dass Wohnimmobilien auch als Renditeobjekt eine Bedeutung in Oberberg haben.
Noch mehr Probleme
Das größte Risiko der Wohnungsmarktentwicklung werde in den weiter steigenden Bau- und Betriebskosten (68 Prozent der Makler äußerten sich so) und im Angebotsrückgang an preisgünstigen Mietwohnungen (58 Prozent) gesehen. Auch die Vermarktung von überalterten Wohnungen und hohe Grundstückspreise würden als Probleme angesehen, heißt es.

