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Serie „LadenLokal“Das Eldorado für Bastler liegt in Bergheim

Lesezeit 3 Minuten
Das Ehepaar schaut sich an und lächelt einander zu. Im Hintergrund liegt reihenweise buntes Papier in Regalen aus.

Den Bastelladen Falterbaum führen Cäcilia und ihr Mann Hermann-Josef Falterbaum – sie ist für die Zahlen verantwortlich, er für das Handwerkliche.

Für unsere Serie besuchen wir den Einzelhandel im Rhein-Erft-Kreis. In dieser Folge: Der Bastelladen Falterbaum in Bergheim.

Wer den Bastelladen Falterbaum betritt, wird mit dem nostalgischen „Ding-Dong“ einer Türglocke angekündigt. Cäcilia Falterbaum ist schnell zur Stelle: Für einen Plausch mit der Stammkundschaft, um einen kaputten Füller zu reparieren oder um Auskunft zu geben. Kunden, die dagegen nur stöbern wollen, können sich allein an den vielen Farben sattsehen: Unter den kleinen Farbdosen für Modellbauer stehen die Schilder mit ihren Namen: „Ultramarin“, „Lichtblau“, „Nachtblau“.

Die kleinen Dosen stehen hinter- und nebeneinander aufgereiht und sind farblich sortiert.

Der Laden hat ein großes Sortiment an Farben für Modelle.

Hinter- und nebeneinander aufgereiht machen die zahlreichen Varianten den Laden bunt. Wenige Reihen darüber gibt es unzählige verschiedene Weißtöne, und wandert man die Regale entlang, geht es mit größeren Farbtuben weiter. Es gibt farbiges Papier, Styropor-Kugeln in unterschiedlichen Größen, Bänder. An den Schaufenstern finden sich Modelle berühmter Schiffe wie die „Mayflower“ oder von VW-Bussen zum Selbstbauen, im anderen Schaufenster gibt es Füller.

Bastelladen Falterbaum ist Bergheims Schatzkiste

Es ist Bergheims Schatzkiste, ein Ort für Menschen, die die Vielfalt kleiner Dinge schätzen. 3500 unterschiedliche Artikel gibt es im Bastelladen Falterbaum. Die Inventur wäre für den Gründer Hermann-Josef Falterbaum, der auch noch einen Malerbetrieb führt, der reinste Horror. Als Handwerker ist er eher für das Praktische zuständig, die Inventur übernimmt seine Frau Cäcilia Falterbaum. Die gelernte Kauffrau, die eine Vorliebe für Zahlen hat, habe letztes Mal acht Tage dafür gebraucht. Aber es mache ihr Spaß.

Das breite Angebot ist ein Produkt vieler Jahrzehnte, denn angefangen hatten die beiden 1968 mit einem Laden für Innenausstattung, etwa Tapeten. Noch heute haben die beiden eine alte Maschine, die Hermann-Josef Falterbaum früher verwendet hat, um die Kante der Tapete zurechtzuschneiden. Ihr Geschäft befand sich an der damaligen Hauptstraße.

Das Bild zeigt die Maschine, mit der Hermann-Josef Falterbaum die Kante der Tapete zurechtschnitt. Es hat eine Kurbel, die Tapete ist darin aufgewickelt.

Anfangs gehörten Tapeten zum Sortiment. Mit diesem Gerät schnitt Falterbaum sie zurecht.

Doch es kamen Veränderungen: Da der alte Laden der gerade entstehenden Südweststraße im Weg stand, mussten sie einen teuren Umzug an die Kölner Straße durchstehen. Auch das Aufkommen von Baumärkten, die dem Geschäft einige Kunden abluchsten, stellte eine Herausforderung dar. Die Eheleute bewiesen ihre Anpassungsfähigkeit: Cäcilia Falterbaum weitete das Geschäft rund um das Thema Basteln aus, zunächst im Keller.

Das Geschäft verlagert sich auf Bastelartikel

Irgendwann verlagerte sich das Ganze: Die Malerartikel für die Inneneinrichtung wanderten in den Keller, während die Bastelsachen nach oben kamen. Als der Schreibladen Wittig vor wenigen Jahren schloss, erweiterten die Falterbaums wiederum ihr Sortiment, damit die Bergheimer weiterhin an die Dinge kommen, die sie brauchen.

Das Bild zeigt das Geschäft an der Kölner Straße. Über den Schaufenstern steht der Schriftzug „Falterbaum“.

Gegründet haben die Falterbaums ihren Laden im Jahr 1968, im Verlauf zog das Geschäft in die Kölner Straße um.

„Mittlerweile haben wir Kunden, die als Kinder immer schon hier waren und jetzt als Mütter mit ihren eigenen Kindern kommen“, erzählt Hermann-Josef Falterbaum. Auch seine handwerkliche Begabung sollte sich auszahlen: Nach seiner Meisterprüfung im Jahre 1979 gründete er einen Malerbetrieb. Denn von einem Bastelladen in Bergheim wird man nicht reich, also konzentrierte er sich auf den Malerbetrieb, sie auf den Laden.

Der Einzelhandel leidet, aber Ehepaar Falterbaum ist zufrieden

„Mit dem Geschäft sind wir zufrieden“, sagt Hermann-Josef Falterbaum. „Ich mache aber auch keinen Hehl daraus, dass wir Samstage hatten, an denen wir mit 50 Euro Umsatz rausgegangen sind. Da lohnte es sich noch nicht mal, das Licht anzumachen.“

Generell habe es der Einzelhandel nicht leicht in Bergheim. „Wir möchten den Kunden noch einen Laden präsentieren, an dem Bedienung an erster Stelle steht.“ Das sei noch immer der Grund, warum die beiden hier weitermachen.


Infos zum Laden Falterbaum

Bastelladen Falterbaum, Kölner Straße 4, 50126 Bergheim, 02271/ 43415.