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StrukturwandelKonferenz in Bergheim über den Nahverkehr der Zukunft

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Das Foto zeigt Bagger im Tagebau Hambach.

Die Tage des Kohleabbaus sind gezählt, auch im Tagebau Hambach. Die Region muss sich nun mit dem einhergehenden Strukturwandel befassen.

Rund 300 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über die einzelnen Nahverkehrsprojekte und deren aktuellen Stand zu informieren.

Kein Thema steht in der Region so im Vordergrund wie der schon begonnene Strukturwandel im Zeichen des Kohleausstiegs. Es geht um nachhaltige Konzepte, Arbeitsplätze, Wohlstand und die Umwelt. Ein zentrales Thema dabei ist der Ausbau der Schieneninfrastruktur im Rheinischen Revier und innovative Mobilitätsprojekte, die eine zukunftsfähige Mobilität für die Region ermöglichen.

Dieser Themenbereich stand auch im Mittelpunkt einer Konferenz im Quadrath-Ichendorfer Bürgerhaus unter dem Motto „Nahverkehr der Zukunft: Rheinisches Revier im Fokus“, zu dem die Aufgabenträger für den Regional- und S-Bahn-Verkehr — der Zweckverband Go-Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) — sowie das NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr eingeladen hatten.

Rhein-Erft: Schieneninfrastruktur als Rückgrat der künftigen Mobilität

Rund 300 Gäste nutzten die Gelegenheit, sich über die einzelnen Nahverkehrsprojekte und deren aktuellen Stand zu informieren. Gleichzeitig, so Moderatorin Laura Potting, ging es auch um die Vernetzung der Gäste untereinander. Go-Rheinland-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober lobte in seiner Begrüßung den bereits sichtbaren Fortschritt der regionalen Mobilitätsinitiativen: „Die Mobilitätsprojekte im Rheinischen Revier zeigen, wie Strukturwandel sowohl für die Menschen als auch für die Region konkret wird.“

Er verwies darauf, dass der Schienenverkehr nur einer der wesentlichen Faktoren neben Bus- und Radverkehr ist. Reinkober unterstrich die Bedeutung einer guten Vernetzung auch für den gewerblichen Bereich: „Wir stehen in Konkurrenz zu anderen großen Metropolregionen wie München, Frankfurt oder Hamburg. Die Firmen schauen sich schon sehr genau an, ob die Regionen und ihre Verkehrssituationen eine Basis für sie und ihre Mitarbeiter sind.“

Das Foto zeigt einen Saal voller Menschen.

Gut besucht war die Nahverkehrskonferenz im Bürgerhaus in Quadrath-Ichendorf.

NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne), der kurz vor einer Kabinettsitzung noch schnell in den Kreis gekommen war, hob die Bedeutung der großen Schieneninfrastrukturprojekte als Rückgrat der zukünftigen Mobilität hervor und betonte die Notwendigkeit eines differenzierten und vernetzten Angebots. „Bei allen Schwierigkeiten, die wir haben, wir können in Nordrhein-Westfalen Strukturwandel. Wir machen das schon seit langen Zeiten. Mir ist da überhaupt nicht Angst und Bange.“ Er verwies darauf, dass zwar der Fokus auf der Schiene als Kernstück liegt, aber der Radverkehr nicht vergessen werden darf.

Diskussionsrunden zu Pendlern und ÖPNV

Ging es in einer darauffolgenden ersten Diskussionsrunde um die Rolle des öffentlichen Nahverkehrs im Strukturwandel, um die Herausforderungen und Chancen, so beleuchtete eine weitere Runde die Situation der Pendler in der Region. Diskutiert wurden bereits bewährte Ansätze im Mobilitätsmanagement, die Bedeutung betrieblicher Strategien sowie der dringende Bedarf einer leistungsfähigen ÖPNV-Infrastruktur, um das tägliche Pendeln effizienter und attraktiver zu gestalten.

Das Foto zeigt einen Mann und eine Frau auf der Bühne.

Über die Möglichkeiten, Pendlern das Leben zu erleichtern, sprach Dezernent Uwe Zaar mit Moderatorin Laura Potting

Uwe Zaar, Dezernent des Rhein-Erft-Kreises, der dieser Runde angehörte, stellte fest, dass man doch schon gut aufgestellt sei und verwies zum Beispiel auf die drei Schnellbuslinien, die seit einiger Zeit die Kommunen im Kreis verbinden. Da es ja auch Mitarbeitende gibt, die kein Auto haben, sei es wichtig, bei der Linienführung und den Anschlusszeiten auch auf unterschiedliche Arbeitszeiten zum Beispiel bei Firmen mit Schichtbetrieb, Rücksicht zu nehmen.

Ergänzt wurden die Diskussionsrunden durch mehrere Fachvorträge, die Einblicke in die Zusammenhänge des Strukturwandels boten. Zusätzlich gab es einen Infomarkt, an dessen Ständen Einblicke in diverse Projekte gegeben wurden. Da ging es um die mögliche öffentliche Nachnutzung der RWE-Werksbahn oder um On-Demand-Angebote wie das Kraftraum-Shuttle.

Die Ergebnisse der Stadtbahnverlängerungen in den Rhein-Erft-Kreis hinein wurden ebenso vorgestellt wie die Planungen rund um die Erftbahn. Unter dem Titel „Die RB 38 wird zur S 12“ stellte die Deutsche Bahn sowohl die Route und die notwendigen baulichen Veränderungen als auch die noch notwendigen Planungen und Genehmigungen vor. Einen Zeitplan gibt es nicht.