Sechs Monate nach dem gescheiterten Diebstahl aus einem Geldautomaten steht ein 25-jähriger Niederländer vor Gericht. Drei Mittäter entkamen.
25-Jähriger flüchtete zu FußProzess um gesprengten Geldautomaten in Bergheim

Ein Bild der Verwüstung bot sich den Ermittlern im Juni: Die Filiale der Volksbank Erft im Bergheimer Stadtteil Quadrath-Ichendorf war durch die Detonation schwer beschädigt worden.
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Immer häufiger scheitern die Versuche, Geldautomaten zu sprengen: Entweder flüchten Täter ohne Beute, weil das Geld durch eine Farbsubstanz unbrauchbar gemacht wird, oder aber die Automaten halten der explosiven Substanz stand, die die bestens organisierten Banden zusammenmixen. Selten aber gelingt es den Ermittlern, jemanden unmittelbar nach der Tat zu fassen. Zu schnell suchen die Verbrecher mit ihren meist gestohlenen, hochmotorisierten Autos das Weite.
In der Nacht auf den 23. Juni 2025 war jedoch vieles anders: Im Bergheimer Stadtteil Quadrath-Ichendorf sollen vier Männer den Geldautomaten im Vorraum der Volksbank Erft gesprengt haben. Noch bevor sie die Geldkassetten einsammeln konnten, erreichte ein Einsatzwagen der Polizei den Tatort an der Köln-Aachener-Straße – er war auf einer Streifenfahrt und zufällig in der Nähe.
Mann griff an seinen Hosenbund, als wolle er eine Waffe ziehen
Bei dem Versuch der Beamten, den hochmotorisierten Fluchtwagen festzusetzen, stießen die Fahrzeuge zusammen. Und obwohl der Wagen der Täter beschädigt wurde, konnte der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit entkommen. Wenig später wurde der Fluchtwagen am Grenzübergang in die Niederlande gefilmt.
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Zwei Komplizen blieben zurück. Sie versuchten, sich in einem nahe gelegenen Wohngebiet zu verstecken. Einem gelang die Flucht, einen anderen nahmen Polizeibeamte fest. Nur sechs Monate nach der gescheiterten Sprengung steht der 25-jährige Niederländer mit marokkanischen Wurzeln von Dienstag (9. November) an vor dem Landgericht Köln. Er muss sich wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion, Sachbeschädigung, versuchten Diebstahls und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.
In einer Mitteilung des Landgerichts heißt es, der 25-Jährige sei in der Nacht mit seinen Komplizen von den Niederlanden nach Bergheim gefahren, habe dort einen Sprengsatz an einem Geldautomaten platziert, wobei der beschädigt, aber nicht geöffnet worden sei.
Als die Polizisten dort eintrafen, habe der Mann einen Beamten angeschrien und die Polizeiautotür mit voller Wucht wieder zugedrückt. Zudem habe er in Richtung seines Hosenbundes gegriffen, als habe er eine Waffe ziehen wollen. Die Fahndung nach den drei Komplizen verlief ergebnislos.
Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll im Januar fallen.

