Die geflüchteten Menschen in der Unterkunft werden durch die Migrationsberatungsstelle der Kolpingstadt Kerpen betreut.
TötungsdeliktStädtische Mitarbeitende aus Kerpen sind rund um die Uhr vor Ort

Die Flüchtlingsunterkunft in Kerpen-Sindorf, Bruchhöhe.
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Nach dem Tötungsdelikt in der Kerpener Flüchtlingsunterkunft, bei dem ein 29-jähriger Syrer getötet wurde, kommen Fragen auf. Unter Verdacht, die Tat begangen zu haben, steht der drei Jahre jüngerer Bruder des Opfers. Die Polizei konnte ihn am vergangenen Dienstag festnehmen, als er nochmals zur Unterkunft in Kerpen an der Bruchhöhe zurückgekehrt war (wir berichteten). In der Vernehmung schwieg der Mann. Haftbefehl wegen Totschlags wurde zwischenzeitlich erlassen. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Zum Motiv konnte die Polizei noch keine Angaben machen.
Kerpen: Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Irak und Iran
Was ist das für eine Containeranlage, die abseits der Wohnbebauung betrieben wird? Die Unterkunft unweit des Schulzentrums in Kerpen wird von mehreren Nationalitäten bewohnt. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, stammen die meisten aus Syrien, Afghanistan, der Türkei, dem Irak und Iran.
In der Vergangenheit lief dort nicht immer alles reibungslos ab, sodass die Stadt einen Sicherheitsdienst beauftragte, der mit zwei Mitarbeitern rund um die Uhr an sieben Tagen vor Ort ist. Wie die Stadtverwaltung erklärt, achtet der Sicherheitsdienst besonders auf die Einhaltung der Hausordnung. Kontrolliert würden auch die Personalien und Zugangsberechtigungen.
In der Anlage wohnen 214 alleinstehende Männer, 48 Personen in familiären Verhältnissen, davon 16 Kinder, so die Verwaltung. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt nach Auskunft der Stadt „deutlich mehr als ein Jahr“. Für die Betreuung der Bewohnenden ist die Migrationsberatungsstelle der Kolpingstadt Kerpen zuständig. Die dort angestellten Sozialarbeitenden seien regelmäßig im Außendienst in den verschiedenen Unterkünften tätig.
Für die Kinderbetreuung gebe es vor Ort kein Angebot. Die Bewohnenden würden weitestgehend in externe Integrationsangebote vermittelt. Alle schulpflichtigen Kinder seien von der Stadt nach der Ankunft in den Schulen angemeldet worden. Die Hausmeister und Objektbetreuer seien zudem täglich in der Unterkunft vor Ort. Alle drei Wochen fände eine Begehung durch die Verwaltung statt, so die Verwaltung auf Anfrage weiter.