Ihr Wintermarkt soll ein besonderer sein. Dafür haben sich Andreas und Philipp Kuhn einiges einfallen lassen.
„Verrückte“ WeihnachtenVater und Sohn planen Techno-Wintermarkt in Kerpen

Andreas (l.) und Philipp Kuhn installieren ein Licht für ihren Wintermarkt Lichterhof.
Copyright: Elena Pintus
Weihnachtsmusik, Glühweinbuden und besinnliche Beleuchtung: All das finden Andreas und Philipp Kuhn zwar schön, aber auch ein bisschen langweilig. Deshalb wollen sie in Kerpen nun mit dem alternativen Wintermarkt „Lichterhof@Kreativfabrik“ Abwechslung für die Bürgerinnen und Bürger bieten. „Wir wollen vor allem eins sein: verrückt!“, sagt Andreas Kuhn.
Kerpen: Programm gibt es an den Wochenenden
Das Vater-Sohn-Gespann hat sich deshalb einiges einfallen lassen, was man in Kerpen auf den ersten Blick nicht erwartet. Vor der Kulisse eines alten Getreidespeichers auf dem Innenhof einer angemieteten Halle soll es an zwei Wochenenden freitags bis sonntags ein ausgefallenes Bühnenprogramm geben. Unter der Woche wird dann „gechillt“, wie die beiden es nennen: ohne musikalische Auftritte, aber mit Glühwein, Bratwurst und Pommes und Lichtinstallationen.
Doch auch auf der Bühne, die hinter dem Tor der großen Halle aufgebaut werden soll, gibt es kein Standard-Programm. So soll an einem Tag Weihnachten mit elektronischer Musik verbunden werden. Wen das nicht anspricht, der kann aber auch bei der „Kölschen Weihnacht“ vorbeischauen. Ein Cannabis-Mottotag wurde nach einer ersten Ankündigung wieder verworfen.
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Das Areal für den Wintermarkt Lichterhof.
Copyright: Elena Pintus
Los geht es am Freitag, 5. Dezember, gegen 17 Uhr mit einem kleinen „Soft-Opening“, wie Vater und Sohn es nennen. Am Samstag rechnen die beiden dann schon mit mehr Publikum, wenn passend zum Datum der Nikolaus kommt. Hier ist zudem eine inszenierte Radio-Show geplant, etwa mit Interviews.
Am Freitag, 12. Dezember, sollte ursprünglich der Rapper Inspecta auf die Bühne kommen. Er ist vor allem durch seine viralen Videos bei Tiktok bekannt geworden. Die Veranstaltung „Green X-Mas Special“ soll nun aber doch gegen ein anderes Motto getauscht werden. Welches, steht den Veranstaltern zufolge noch nicht fest.
Lichtershow und Kölsche Weihnachten
Die Lichtinstallationen, die Philipp Kuhn als Lichtdesigner und Fachkraft für Veranstaltungstechnik besonders am Herzen liegen, werden je nach Motto farblich angepasst.
Klassischer für das Rheinland wird es wieder am 13. Dezember mit der Kölschen Weihnacht, wenn besinnliche und urige kölsche Musik von der Band „Mundrock“ gespielt wird. Am Sonntag, 14. Dezember folgt eine offene Bühne. Jeder, der mag, darf sich an diesem Tag hinter das Mikro stellen.
Am 19. Dezember folgt die Techno-Veranstaltung „Sub:Terra Winter Session“ mit DJs und am 20. Dezember eine Après Ski-Party. Den Abschluss soll ein Candle-Light-Abend am 21. Dezember bilden. Unter der Woche gibt es kein Programm, montags hat der Wintermarkt geschlossen. Während der gesamten Zeit steht eine Lichtinstallation von Christian Block auf dem Hof. In vier Meter langen Röhren sind LEDs verbaut. Sie können so programmiert werden und blinken, dass eine Lichtershow entsteht.

Der Stern ist Lichtkunst von Christian Block. Er wird beim Weihnachtsmarkt Lichterhof installiert.
Copyright: Lena Weiß
Auf die Idee kamen Philipp und Andreas Kuhn nach ihrer Techno-Veranstaltung „Sub:Terra“ in Elsdorf. „Da sind einige Getränke übrig geblieben und wir haben uns gefragt, was machen wir jetzt damit. Da die Halle momentan nicht mehr zur Unterbringung unserer Fahrzeuge des Oldtimer-Löschzugs verwendet wird, lag es nahe, sie als Location zu nutzen. Und da haben wir eben gesagt, machen wir doch einen Weihnachtsmarkt“, erklärt Philipp Kuhn.
Eigentlich werde die Halle unter dem Namen „Kreativfabrik“ für Musikvideodrehs und Foto-Shootings, vor allem durch Bands und andere Musiker genutzt, erläutert er. So habe etwa der Schlagersänger Alexander Martin hier bereits gedreht.
Ganz glatt liefen die Vorbereitungen für die zweiwöchige Veranstaltung zudem nicht. So habe die Genehmigung gedauert, weil der bürokratische Aufwand in Kerpen hoch sei, erklären Philipp und Andreas Kuhn. Immerhin bezüglich des Sicherheitskonzepts hätten sie Glück gehabt: „Dadurch, dass wir auf Privatgrund in einem Innenhof liegen, in den man nicht etwa mit hoher Geschwindigkeit reinfahren kann, haben wir diesbezüglich keine Auflagen erhalten“, so Philipp Kuhn.
Den Wintermarkt bezahlen Vater und Sohn laut Eigenangaben aus eigener Tasche. Mit dem Verkauf von Getränken und Speisen erhoffen sie sich, einen Teil der Kosten zu decken.
Wintermarkt „Lichterhof@Kreativfabrik“, Freitag, 5. Dezember bis Sonntag, 21. Dezember, täglich 17 bis 21.30 Uhr, montags geschlossen, Filzengraben 35, Eintritt frei.

