Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Nach VerzögerungenRadweg am Bad Honnefer Rheinufer soll im August endlich fertig werden

4 min
Neuer Radweg zwischen Rhöndorf und Königswinter

Der Radweg am Rhein zwischen Rhöndorf und Königswinter ist schon asphaltiert.

Der Rhöndorfer Rheinradweg soll nach Verzögerungen noch im August fertig werden. Und der Mühlenweg wird zur Fahrradstraße.

Nachdem die Stadt Bad Honnef in den vergangenen Jahren eine Reihe (kleinerer) Vorhaben aus ihrem Fahrradkonzept umgesetzt hat und wohl auch wegen dieser sichtbaren Fortschritte beim Fahrradklimatest zweimal in Folge vergleichsweise gut abgeschnitten hat, steht eine weitere Veränderung an. Der Mühlenweg soll zur Fahrradstraße werden.

Er verläuft im Wesentlichen parallel zu der Hauptverkehrsachse zwischen Rhöndorf und der City – das ist die stark befahrene L193 beziehungsweise Rhöndorfer Straße – und taucht schon im Fahrradkonzept aus dem Jahr 2020 auf. Von der Bedeutung her hat der Mühlenweg dort drei von drei möglichen Punkten bekommen.

Ausschuss für Mobilität nahm Plan für Fahrradstraße zur Kenntnis

Dem Ausschuss für Mobilität lag in seiner jüngsten Sitzung eine Zusammenstellung der Stadtverwaltung vor, die mehrere Straßen im Tal genauer unter die Lupe genommen hatte. Die Aussage in den Unterlagen, wonach der Verwaltungsvorstand beschlossen hat, dass die notwendigen Maßnahmen zur Einrichtung einer Fahrradstraße im Mühlenweg getroffen werden, nahm der Ausschuss zur Kenntnis.

Grundsätzlich solle demnach eine Fahrradstraße höchstens 500 Meter lang sein. Als Alternativen wurden beispielsweise auch der Frankenweg zwischen Meßbeuel und Rhöndorfer Straße untersucht. Der 1300 Meter lange Abschnitt müsste auf 500 Meter beschränkt werden und die Parkplätze müssten verschwinden.

Ein Vater und ein Kind fahren auf Fahrrädern.

Der Mühlenweg wird Fahrradstraße.

In der Wilhelmstraße beispielsweise müsste für eine Fahrradstraße der Schulbusverkehr herausgenommen werden. Die Kirchstraße, die Luisenstraße und die Mülheimer Straße sind unterdessen ins Parkraumkonzept integriert. Dort gibt ein Bewohnerparken mit Parkausweisen. Im Mühlenweg, der nun in Angriff genommen werden soll, müssen auch die Parkplätze entfallen sowie ein 500 Meter langer Teilabschnitt ausgewiesen, die Fahrbahn stellenweise auf fünf Meter verbreitert und der Belag teilweise erneuert werden.

Die Straße besteht heute stellenweise aus Kies und hat Risse und Schlaglöcher. In dem geplanten Abschnitt liegt die Sporthalle und die Offene Ganztagsschule (OGS) der Rhöndorfer Grundschule.

Bei der Vorstellung der Ergebnisse des Fahrradklimatest 2024 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs der (ADFC) in der Nachbarstadt Königswinter, hatte dessen verkehrspolitischer Sprecher für den rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, Peter Lorscheid, die Vermutung geäußert, dass bei der Bewertung des Fahrradklimas die sichtbaren Fortschritte entscheidend sind und nicht etwa die Ankündigung von Konzepten. Möglicherweise hat Bad Honnef dadurch besser abgeschnitten (Note 3,6 = Platz 3 im Rhein-Sieg-Kreis) als etwa Königswinter (Note 4,3 = Platz 18 beziehungsweise vorletzter Platz im Rhein-Sieg-Kreis).

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff schloss aus dem Ergebnis, dass man in der Stadt in Sachen Fahrradförderung „auf dem richtigen Weg“ sei. Er verwies auf Markierungen im gesamten Stadtgebiet, die Beschilderung des Wegenetzes und die Öffentlichkeitsarbeit. Mit am besten schnitt die Stadt bei der Erreichbarkeit des Stadtzentrums ab (Note 2,7).

Bei der Breite der Wege für Radler und der Oberflächen der Wege gab es jeweils nur eine 4,0. Zu den besonderen Stärken Bad Honnefs zählen der ADFC-Auswertung zufolge unter anderem die Werbung fürs Radfahren und die Falschparkerkontrolle. Peter Lorscheid meinte laut städtischer Mitteilung, Bad Honnef sei auf dem Weg zu einer wirklich fahrradfreundlichen Stadt.

Er verwies darauf – Stichwort Sichtbarkeit von Maßnahmen –, dass der Ausbau des Rheinradwegs zwischen Rhöndorf und Königswinter zum Zeitpunkt der Befragung noch gar nicht umgesetzt gewesen sei. Das 1,96-Millionen-Euro-Projekt soll aber nun nach mehrfachen, laut Stadtverwaltung unvorhergesehenen Verzögerungen Ende August abgeschlossen werden. Nachdem die Asphaltschicht aufgebracht worden ist, stehe noch die Montage der Geländer und der Beleuchtung an.

„Sehr wahrscheinlich“ werde man im August fertig. Das sollte eigentlich schon im Frühjahr 2025 der Fall sein. Doch zwei Hochwasser und die Insolvenz der ursprünglich beauftragten Baufirma kamen der Stadt dazwischen. Sie spricht zu dem von technisch anspruchsvollen und unvorhergesehenen Herausforderungen.

Für die Bauarbeiten wurde die rheinseitige Fahrbahn der Landesstraße 193 abgetrennt und für Fußgänger und Radfahrer reserviert. Weil Autos dadurch die Straße nicht in Süd-Nord-Richtung befahren können und über die B42 ausweichen müssen, hat die Rheinfähre Königswinter nach Unternehmensangaben Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. „Wir danken“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt, „allen Betroffenen für ihre Geduld und ihr Verständnis.“