Ein Tier musste eingeschläfert werden, das andere Schaf ist mit Zwillingen trächtig und könnte die Geburt der beiden Lämmer nicht überleben.
Wahner HeideFreilaufender Hund hetzt und beißt Schafe in Lohmar

In der Wahner Heide sind Schafe von einem Hund gejagt und schwer verletzt worden. Viele trächtige Muttertiere waren dabei. Symbolfoto.
Copyright: Jacob King/dpa
Zwei Schafe wurden in der Wahner Heide Opfer einer brutalen Hundeattacke. Ein Tier musste eingeschläfert werden, das andere könnte unter Umständen ebenfalls nicht überleben. „Es ist mit Zwillingen trächtig“, so Schäfer Thomas Schneider. Er rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen zur Geburt kommt.
Durch den Angriff des Hundes und der panischen Flucht des Schafes könnten sich die Zwillinge im Bauch des Tieres verdreht und vielleicht sogar mit der Nabelschnur stranguliert haben. „Dann ist keine normale Geburt mehr möglich“, so Schneider.
Wahner Heide: Zeugin beobachtet schwarzen Hund, der die Schafherde jagt
Eine Zeugin hatte beobachtet, wie ein schwarzer Hund am Mittwoch, 16. April, zwischen 14 und 15 Uhr in die durch einen mobilen Zaun gesicherte Weidefläche in den Aggerauen eindrang. Das Tier habe die Herde gejagt und Schafe in den Kopf gebissen, so ihr Augenzeugenbericht.
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Erst nach der Attacke habe die Besitzerin ihren Hund wieder an sich genommen, berichtete die Zeugin den Schäfern. Die Aufforderung stehenzubleiben und zu warten, habe die Hundebesitzerin mit dem Hinweis abgelehnt, dass sie zum Arzt müsse. Die Frau sei schnell weggelaufen und habe sich noch nicht einmal umgedreht.
Die Schäfer erstatteten Anzeige gegen die Hundehalterin
„Die Zeugin hat daraufhin das Ordnungsamt angerufen“, so Schneider im Gespräch mit der Redaktion. Die Hundebesitzerin habe bis jetzt jedoch nicht ausfindig gemacht werden können. Die Schäfer erstatteten Anzeige und forderten die Hundebesitzerin in den sozialen Medien auf, sich zu melden. Ein Foto der Frau, das die Zeugin mit ihrem Handy aufgenommen hatte, liegt der Polizei vor.
300 Mutterschafe weiden zurzeit im Naturschutzgebiet in der Wahner Heide in den Aggerauen bei Lohmar. „Zum Glück hatten wir einige frisch geborene Lämmer am Mittag schon weggebracht, sonst hätte es zu viel schlimmeren Auswüchsen kommen können“, sagt Schneider.
Es ist nicht das erste Mal, dass seine Herde in der Wahner Heide von Hunden überfallen wurde. „Im vorigen Jahr haben zwei frei laufende Hunde einen Teil der Herde über die Agger getrieben“, berichtet Schneider. Zum, Glück sei damals kein Tier gestorben. „Ich musste aber die überall verirrte Schafe einsammeln.“ Auch auf den Poller Wiesen in Köln, wo der Schäfer ebenfalls mit seinen Tieren unterwegs ist, gebe es immer wieder Überfälle von frei laufenden Hunden auf seine Schafe.
Der größte Schaden liege schon 25 Jahre zurück, erinnert er sich. Damals sei ein kleiner Dackel durch seine Herde gelaufen, die in Stommeln auf der Weide stand und habe die Tiere gejagt. 3o Schafe hätten daraufhin eine Totgeburt erlitten, fünf Muttertiere seien damals dabei gestorben. Die Besitzer des Dackels seien einfach geflohen. Sie hätten jedoch eine Stunde später von der Polizei gestellt werden können. Sie wurden für den Schaden haftbar gemacht.