Der neue Park für Skateboards und Wheelchairs (Rollstühle) soll Anreize für alle Leistungsklassen bieten und barrierefrei sein.
Neubau beginnt in KürzeElemente im Skaterpark in Sankt Augustin werden abgerissen

Baubeginn für den neuen Skaterpark in Sankt Augustin, von links: Landtagsabgeordnete Franziska Müller-Rech (FDP), Landtagsabgeordeter Martin Metz (Grüne), Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf (CDU), Ministerin Ina Scharrenbach (CDU), Landtagsabgeordneter Sascha Lienesch (CDU).
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„Hier wurde alles richtig gemacht“, stellte NRW-Kommunalministerin Ina Scharrenbach zum Baubeginn für den neuen Skatepark beim Schwimmbad fest. „Vielleicht trainiert hier irgendwann ein Jugendlicher, der später an den Olympischen Spielen teilnimmt.“ Bis zum Jahresende soll das 1000 Quadratmeter große Areal umgestaltet worden sein.
Im Jahr 2023 wurde der Jugendtreff geschlossen, weil die alte Halfpipe baufällig war. Sie musste demontiert werden. Als Übergangslösung wurden kleinere Elemente auf dem Areal repariert, die nun ebenfalls entfernt werden. Auch eine neue Mini-Ramp wurde damals aufgestellt. So konnten die Jugendlichen das Areal weiter nutzen. Die Mini-Ramp wird jetzt Teil der neuen Anlage.
Alte Halfpipe im Skaterpark in Sankt Augustin war baufällig – Anlage musste geschlossen werden
Die Planungen für eine Neugestaltung begannen zeitgleich. Am 19. Oktober 2023 wurde auf Beschluss des Stadtrates dafür ein Förderantrag gestellt. Er wurde vom Land NRW genehmigt.

Die neu aufgestellte Mini-Ramp wird wiederverwertet und bekommt mit ihren Elementen einen Platz im neuen Skatepark.
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Jetzt, nach den Sommerferien, beginnen die Arbeiten für den Neubau. Kinder, Jugendliche und die beiden Förderschulen in der Nähe hatten sich an den Planungen beteiligt. Urban- und Flow-Elemente sollen in Kombination mit Sitzmöglichkeiten und Überdachung Freude beim Skaten mit Skateboards, Scooter, BMX, Inlinern und Wheelchair (spezieller Rollstuhl) für Anfänger und Fortgeschrittene bieten. Ein barrierefreier Zugang, der insbesondere für die Nutzung durch die angrenzenden Förderschulen wichtig ist, sowie zusätzliche Bäume runden das Paket ab.
Bei den Planungen wurde Rücksicht auf alle Leistungsklassen genommen, vom Anfänger bis zum versierten Fahrer. Das war den Jugendlichen wichtig. Die Idee, zusätzlich einen Treffpunkt zu schaffen, der über den sportlichen Aspekt hinaus geht, ist ebenfalls realisiert worden. Jetzt sind alle gespannt, wie sich die neue Anlage in der Praxis bewähren wird. Für die Baumaßnahme sind Gesamtkosten von 792.000 Euro veranschlagt, von denen 60 Prozent, also 475.200 Euro, vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert werden.

Der alte Skaterpark in Sankt Augustin wird abgerissen, um Platz für einen Neubau zu schaffen.
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Zum Baubeginn kamen außer Repräsentanten aus Verwaltung, Politik und Vereinen auch die Landtagsabgeordneten Franziska Müller-Rech (FDP), Martin Metz (Grüne) sowie Sascha Lienesch (CDU). Bürgermeister Dr. Max Leitterstorf betonte, dass „der Skatepark wegen seiner zentralen Lage unweit des Stadtzentrums und des Freibades als beliebter Treffpunkt für Groß und Klein von enormer Bedeutung für die städtische Kinder- und Jugendarbeit ist“. Mit der neuen Anlage werde das Angebot für viele Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene noch attraktiver.
Nico Germscheid, Fachdienstleiter Jugendförderung der Stadt, berichtete, wie in den Arbeitskreisen mit zahlreichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Konzept für den neuen Skatepark entstanden sei. Auch die Überdachung am Rande der Anlage sei in den Workshops entwickelt worden. Zusätzliche Bäume sorgen zudem für kühlenden Schatten.
Der Baubeginn für die neue Skateranlage war nach rund drei Monaten Auszeit für Ministerin Ina Scharrenbach der erste Termin in der Öffentlichkeit. Zuvor hatte sie am Vormittag an einer Sitzung des Landeskabinetts in Düsseldorf teilgenommen, berichtete die 48-Jährige im Gespräch mit der Redaktion.
Scharrenbach hatte ihre Erkrankung im Juni öffentlich gemacht und erzählt, dass sie eigentlich mit Husten beim Arzt gewesen sei und am Ende eine Krebsdiagnose erhalten habe. „Öffentliche Termine wieder wahrzunehmen, ist für mich Ausdruck von Dankbarkeit – Dankbarkeit gegenüber allen Menschen in Nordrhein-Westfalen, die mich in den vergangenen Monaten durch ihre Anteilnahme, ihre Unterstützung und ihre guten Wünsche gestärkt haben und dies weiterhin tun“, sagte sie der Presseagentur dpa.
Planmäßig müssten nun weitere Behandlungsschritte folgen, die ihr weiterhin Schonung abverlangten, berichtete Scharrenbach. Deshalb könne sie zunächst nur in reduziertem Umfang Termine wahrnehmen.
„Mir ist wichtig, das offen zu sagen, denn ich weiß, wie sehr eine solche Diagnose das Leben verändert und wie herausfordernd eine Behandlung sein kann“, betonte die Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung. „Mit meiner Rückkehr möchte ich deshalb auch ein Zeichen setzen: Es lohnt sich, diesen Weg zu gehen. Ich möchte damit anderen Menschen Mut machen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden.“ (mit dpa)