Eddy Stanton möchte allen Verkehrsteilnehmenden in der Innenstadt gerecht werden, vom Fußgänger bis zum Radfahrer.
Kandidat der GrünenEddy Stanton will Siegburg schön lassen und noch schöner machen

Eddy Stanton, Bürgermeisterkandidat der Grünen bei den Kommunalwahlen 2025 in Siegburg
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Inhabergeführte Geschäfte, wer wünscht sich das nicht in den Innenstädten? Da macht Eddy Stanton keine Ausnahme. Seit 75 Jahren gibt es Stanton Moden in der Kaiserstraße, und wenn es nach dem 57-Jährigen ginge, würde der Einzelhandel kräftigen Rückenwind aus dem Rathaus bekommen: Der Siegburger tritt als Bürgermeisterkandidaten für die Grünen an.
„Leute, die nicht aus dem Geschäftsleben kommen, haben vielleicht einen anderen Blick auf das, was Kunden in der Stadt hält, was Siegburg attraktiv macht“, so seine Einschätzung. Dazu habe er Ideen: „Man muss allen Verkehrsteilnehmer gerecht werden, vom Fußgänger bis zum Radfahrer.“ Der ÖPNV sei wichtig, aber auch die Parksituation für Autofahrer.
Ungepflegte Siegburger Innenstadt
Die Innenstadt sei zu ungepflegt, Mülltonnen stünden tagelang auf der Straße, es gebe zu viele Kundenstopper und keine einheitlichen Markisenbilder. Bei Leerständen solle man Hausbesitzer direkt ansprechen. Stanton will die Stadt „schön lassen und noch schöner machen“.
Auf der eine Seite könne er, um solche Ziele zu erreichen, diplomatisch sein, auf der anderen Seite habe er eine bestimmte Art, sich durchzusetzen, und das ist ihm wichtig: Vieles werde in der Stadtverwaltung nach dem Prinzip „Laissez faire“ angegangen, nicht sein Ding. So etwa beim Bau des Bildungscampus Neuenhof, den die Stadtverwaltung seiner Einschätzung nicht ernst genommen habe, mit vielen Nachträgen bei den Kosten als Folge.
Auf Bewährtem nicht ausruhen
Nicht ausruhen solle man sich auf dem bewährten Weinfest, dem Stadtfest oder der Konzertreihe Siegburg live, sondern gleich die nächsten Sachen anpacken. „Das kann Kaufkraft nach Siegburg ziehen und interessante Leute anlocken.“
Stanton sieht den Widerstand gegen das Einkaufszentrum, das Investor ECE in der Innenstadt 2010 bauen wollte, als Initialerlebnis für sein politisches Engagement. Damals sei er mit vielen Geschäftsleuten gegen das Projekt gewesen, Unterstützung sei von den Grünen gekommen. Klima- und Umweltschutzschutz, viel Grün in der Stadt an Fassaden und auf Dächern seien ihm wichtig, auch Alleebepflanzungen. „Es ist klar, dass ich dazu stehe.“ Aber: „Ich bin keiner, der sich auf die Autobahn klebt.“
Ein treuer Parteisoldat ist er offenbar nicht. So sieht er die Freigabe der Fußgängerzonen für Radfahrer, eigentlich eine heilige Kuh seiner Partei, kritisch: Der Umgang mit dem Thema, etwa durch Kontrollen von Rasern auf dem Rad, ist ihm zu lasch, das schade der Einkaufstadt. Zur Not müsse man die Freigabe eben wieder zurücknehmen.
Eddy Stanton ist verheiratet und lebt mit seiner Ehefrau und einer acht Jahre alten Tochter in Siegburg.
Drei Fragen an den Kandidaten
Warum sollte man Sie wählen?
Weil ich das Durchsetzungsvermögen habe, Dinge zu verändern und mir Siegburgs Zukunft sehr am Herzen liegt.
Ihre erste Amtshandlung nach der Wahl?
Ich werde mich für ein gesundes und qualitativ besseres Schulessen einsetzen.
Ihr Lösungsansatz zum Kaufhof?
Der Standort des Kaufhofgebäudes ist für die Innenstadt besonders wichtig. Deshalb muss zeitnah eine Lösung für eine neue Nutzung gefunden werden. Ideal wäre eine Mischung aus Ladenflächen, Büros/ Arztpraxen und Wohnungen im Obergeschoss. Ich werde alles dafür tun, dass seriöse Investoren gefunden werden und das Projekt schnell umgesetzt wird.