Die Sozialdemokraten befürchten negative Folgen der Schließung für die Innenstadt Troisdorfs.
„Zentrale Immobilie“Troisdorfer SPD fordert aktive Rolle der Stadt bei Happy Franky-Aus

Mit großen Erwartungen waren die Betreiber des Happy Franky gestartet, am Montagabend war erst einmal Schluss.
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Eine aktive Rolle der Stadt in Sachen Happy Franky hat die Fraktion der SPD im Troisdorfer Stadtrat gefordert. „Wir sprechen hier über eine zentrale Immobilie am Eingang der Fußgängerzone“, erklärte der Fraktionsvorsitzende René Wirtz schriftlich am Mittwochabend. „Wer die Zukunft der Innenstadt gestalten will, kann nicht zuschauen, wie an dieser Stelle alles zusammenbricht.“
Troisdorfer Immobilie war im Mai 2024 eröffnet worden
Wie berichtet, hatten in den vergangenen Monaten schon einige Mieter den Betrieb eingestellt; am Montagabend räumten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes das Restaurant Tuscolo im laufenden Betrieb. Die Verkehrsflächen seien gesperrt, hieß es; eine Stellungnahme des Vermieters liegt bislang nicht vor.
Aus Sicht der SPD „scheint das gesamte Projekt gescheitert zu sein“, so die Mitteilung. Das riesige Plakat „A place like no other“ (ein Ort wie kein zweiter) zeigt den Anspruch des Vorhabens. Erst im Mai 2024 eröffnet, vereinte das Projekt eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote unter dem Dach der Immobilie. Auf 20.000 Quadratmetern sollte es aber nicht nur Möglichkeiten geben, Geld auszugeben, sondern auch Plätze ohne Konsumzwang.
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Neben Gastronomie gehörten zuletzt unter anderem „Stuntwerk“ mit Kletterparcours oder Woodcutter (Axtwerfen) zu den Mietern. Das Kindermuseum Explorado und Racing Car Benz (Rennsimulatoren) hatten im Spätsommer den Betrieb eingestellt und dem Vermieter schwere Vorwürfe gemacht.
Einst als Kaufhaus errichtet, beherbergte die Immobilie später die städtische Bibliothek, die Volkshochschule und Einzelhandelsgeschäfte wie Müller Drogerie oder Adler Modemarkt, H&M oder New Yorker.

Im Happy Franky in Troisdorf hat auch das Stuntwerk seine Besucher informiert, dass vorübergehend geschlossen ist.
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Nun drohten gravierende Folgen, befürchtet die SPD: Ein langfristiger Leerstand der Immobilie würde „das Erscheinungsbild der gesamten Fußgängerzone massiv beeinträchtigen“; die Sozialdemokraten fürchten eine Minderung der Aufenthaltsqualität und Schaden für weitere Gewerbebetriebe. Daher sei „ein aktives, strategisches Vorgehen der Verwaltung und des Bürgermeisters“ erforderlich, es müssten „echte Zukunftsperspektiven“ entwickelt werden.
SPD will die Mieter in Troisdorf halten
Dabei dürfe es keine Scheuklappen geben, mahnt die SPD. Alle Optionen müssten geprüft werden, von alternativen gewerblichen Nutzungen über eine Entwicklung als Wohnraum bis hin zum Kauf durch die Stadt, einen Umbau oder auch einen „städtebaulich sinnvollen Abriss.“ Angesichts der „folgenschweren Lage“ fordert der Fraktionsvorsitzende René Wirtz ein kurzfristig anberaumtes Krisengespräch, an dem die Stadt ebenso teilnehmen solle wie Vertreter der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Trowista, der Mieter und des Vermieters.
Zentrales Anliegen der SPD ist demnach auch, die Mieter langfristig in Troisdorf zu halten. „Ziel muss es sein, schnell Klarheit zu schaffen, drohenden Leerstand zu verhindern und eine tragfähige Zukunftsstrategie zu entwickeln“, so René Wirtz.

