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WirtschaftKreishandwerkerschaft Rhein-Erft sorgt sich wegen maroder A4 bei Köln

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Das Foto zeigt Stau auf der A4.

Auf der Autobahn A4 zwischen den Anschlussstellen Klettenberg und Eifeltor kommt es seit Anfang April zu deutlichen Verkehrseinschränkungen.

Besonders hart treffe das Berufspendler aus Köln, sagt Peter Ropertz. Diese Fachkräfte denken ihm zufolge bereits über einen Jobwechsel nach.

Die marode Autobahnbrücke auf der A4 bei Köln und die daraus resultierenden jahrelangen Verkehrsbehinderungen verschärften die ohnehin angespannte Lage für Handwerksunternehmen im Kreisgebiet.

Die desolate Situation rügte der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Rhein-Erft, Peter Ropertz. „Die Situation ist ernst. Unsere Betriebe stemmen sich seit Jahren gegen immer neue Belastungen – von der Pandemie über die Energiekrise bis hin zum Fachkräftemangel. Jetzt droht eine Infrastrukturkrise, die viele Betriebe an ihre Grenzen bringt“, sagt auch Kreishandwerksmeisterin Martina Engels-Bremer.

Rhein-Erft-Kreis: Viele Betriebe auf Autofahrten angewiesen

Viele Handwerksunternehmen berichteten von täglich deutlich verlängerten Fahrtzeiten, die sich durch die aktuelle Verkehrsführung auf der A4 um 20 Minuten und mehr erhöhten. Dabei gebe es für viele Betriebe keine Alternative zum Transport von Maschinen und Material mit dem Fahrzeug, so Engels-Bremer. Flexible Arbeitszeiten stießen dabei an ihre Grenzen, weil gesetzliche Ruhezeiten in Wohngebieten eingehalten werden müssten.

Besonders gravierend sei die Situation für Mitarbeitende, die aus Köln pendeln. Dringend benötigte Fachkräfte würden aufgrund der unzumutbaren Verkehrsbedingungen ernsthaft über einen Jobwechsel nachdenken, warnt Peter Ropertz. Das sei ein klarer Wettbewerbsnachteil für die Region.

Bei aller Bereitschaft in den Betrieben, sich Veränderungen zu stellen und interne Lösungen zu suchen, könnten sie eine unzureichende Infrastruktur nicht ausgleichen, erläutert Martina Engels-Bremer. Das Handwerk brauche verlässliche Rahmenbedingungen, um seiner Rolle als Wirtschaftsmotor und Ausbilder gerecht werden zu können.

Die Kreishandwerkerschaft appelliere an Politik und Verwaltung, die Nöte der Pendler und Gewerbetreibenden im Handwerk ernst zu nehmen und die Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur mit höchster Priorität voranzutreiben. „Handwerk braucht Wege – für unsere Fachkräfte, für unsere Kunden und für die Zukunft unserer Region“, so Engels-Bremer.