In der ausverkauften Lanxess-Arena hat der KEC gegen den Titelverteidiger keine Chance, der mit 3:1 in Führung geht und am Freitag den Titelgewinn feiern kann.
DEL-Playoff-FinaleKölner Haie verlieren wieder 0:7 – Matchpuck für die Eisbären

Berlins Torschütze Manuel Wiederer (3. v.l.) jubelt nach seinem Treffer zum 3:0 gegen die Kölner Haie.
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Die Eisbären Berlin, zehnmaliger deutscher Eishockey-Meister, haben den Kölner Haien am Mittwoch ein zweites Mal deutlich die Grenzen aufgezeigt. In der mit 18.600 Zuschauern ausverkauften Lanxess-Arena musste sich der KEC in Playoff-Finalspiel vier der DEL dem Titelverteidiger wie am Montag in Berlin mit 0:7 (0:2, 0:2, 0:3) geschlagen geben. Die Kölner kämpften zwar, hatten aber keine Chance gegen das spielfreudige Eisbären-Team, das locker und leicht seine Überlegenheit zur Geltung brachte – und mit Effizienz glänzte. In der Serie „Best of 7“ liegen die Haie damit 1:3 zurück.
DEL: Eisbären Berlin können sich am Freitag den Titel sichern
Das bedeutet: Am Freitag (19.30 Uhr) hat Berlin auf eigenem Eis einen ersten Matchpuck zur Meisterschaft. Sollten die Haie dort gewinnen – was angesichts der Stärke der Eisbären einem kleinen Wunder gleichkäme –, gäbe es am Sonntag eine sechste Finalpartie in Köln. Ansonsten war Spiel vier die letzte Heimbegegnung der Haie in der DEL-Saison 2024/25. Haie-Trainer Kari Jalonen meinte: „Sie haben ihre Chancen genutzt, wenn wir Fehler begangen haben. Das Gute ist: Wir können es jetzt leicht angehen. Wir haben nur noch eine Patrone zu verschießen, und die wollen wird nutzen. Wir wollen noch einmal hier in Köln spielen. Es gibt viele kleine Dinge, die wir besser machen können.“
Die Kölner beklagten zwei Verletzte, die Stürmer Louis-Marc Aubry und Josh Currie fielen aus. Berlin musste ohne Kapitän Kai Wissmann auskommen, der an der Hand operiert wurde. Und wieder merkte man ihnen den Ausfall des Verteidigers nicht an – sie waren vom Anfang bis zum Ende dominant. Die Haie stellten sich zwar diesmal besser als am Montag, gingen anfänglich aggressiv und geradlinig spielend in die Begegnung, versuchten, die Angriffe der Berliner mit hartem Forechecking zu bekämpfen – und hatten auch ein paar offensive Szenen.
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Kurz: Die Haie taten viel, ihr Einsatz stimmte. Die Tore schoss aber der Gegner aus der Hauptstadt, der mit guter Chancenverwertung im ersten Drittel die Basis für den dritten Sieg in der Serie legte. Nach einem offensiven Puckverlust der Haie fuhr Liam Kirk in der zehnten Minute einen Konter und schoss den Puck über Julius Hudaceks Stockhand zum 0:1 ins Netz. Das 0:2 folgte sechs Minuten später, just nachdem auf der anderen Seite Parker Tuomie eine Chance zum 1:1 vergeben hatte. Berlin spielte schnell nach vorn, Blaine Byron passte von hinten auf den herbeieilenden Marcel Noebels, der Hudacek mit sattem Schuss überwand.
Eishockey: Kölner Haie gehen erneut mit 0:7 unter
Im zweiten Abschnitt überstanden die Haie-Profis zunächst eine Berliner Überzahl ohne Gegentreffer. Doch kurz darauf fiel das 0:3 – ein Kontertor, erzielt von Manuel Wiederer und assistiert von Zach Boychuk und Noebels, mit denen er die hochklassige vierte Berliner Reihe bildete. Man konnte den Haien im Grunde nicht viel vorwerfen, die Eisbären waren in puncto Effizienz, Präzision, Tempo und Handlungsschnelligkeit einfach eine Klasse besser als der KEC. Die mehreren hundert Eisbären-Fans im Oberrang hatten entsprechend viel Freude, die sie lautstark in „Dynamo“-Rufen manifestierten.
Um doch noch ins Spiel zu kommen, hätten die Haie dringend ein Tor gebraucht. Fast wäre ihnen in der 35. Minute nach einem defensiven Ausrutscher des Berliners Norwin Panocha auch eines geglückt. Doch Juhani Tyrväinen scheiterte an Goalie Jake Hildebrand. Die Berliner machten es umgehend besser: Nach Vorlage von Eric Hördler schoss Byron das 0:4. „Wir nutzen unsere Chancen nicht und sind hinten zu offen, das müssen wir besser machen“, sagte Haie-Stürmer Hakon Hänelt in der zweiten Pause.
Der Wunsch des 21-jährigen Profis wurde nicht wahr. Vielmehr brachten die Berliner ihr Werk humorlos zu Ende. Ty Ronning ließ seine Serie nicht reißen – nach Vorlage von Noebels gelang ihm das 0:5 (42.), womit der US-Stürmer in 27 Spielen nacheinander gepunktet hat. Kirk traf in der 57. Minute zum 0:6, aber das war noch nicht alles: Hördler setzte 48 Sekunden vor Ende den Schlusspunkt.
Kölner Haie: Hudacek – Rantakari, Vittasmäki – Müller, Austin – Almquist, Sennhenn – Glötzl – Niedenz, Tyrväinen, Kammerer – Grenier, MacLeod, Tuomie – Münzenberger, Wohlgemuth, Schütz – Storm, van Calster, Hänelt. – Zuschauer: 18.600 (ausverkauft). – Schiedsrichter: MacFarlane, Rohatsch. – Strafminuten: Köln 6+ 10 Glötzl/Berlin 4. – Tore: 0:1 Kirk (9:38), 0:2 Noebels (15:32), 0:3 Wiederer (26:39), 0:4 Byron (38:34), 0:5 Ronning (41:10), 0:6 Kirk (57:00), 0:7 Hördler (59:12).