Zwei Tage nach dem dramatischen 2:1-Heimsieg kassieren die Kölner Haie in Berlin eine 0:7-Niederlage und liegen in der Serie mit 1:2 hinten.
Spiel drei im Playoff-FinaleKölner Haie gehen bei den Berliner Eisbären mit 0:7 unter

Vor dem Kölner Tor von Goalie Julius Hudacek (v.l.) herrscht Dauer-Betrieb, hier verteidigen Gregor MacLeod und Veli-Matti Vittasmäki gegen Berlins Frederik Tiffels.
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Berlin war für die Kölner Haie am Ostermontag keine Reise wert. Die Mannschaft von Trainer Kari Jalonen fand in Begegnung drei des Playoff-Finals der DEL gegen die Eisbären nicht zu ihrem Spiel und kassierte in der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena am Ostbahnhof eine 0:7-(0:2, 0:3, 0:2)-Niederlage.
Spiel zwei hatten die Haie am Samstag in der Lanxess-Arena dank eines Treffers von Gregor MacLeod in der Overtime mit 2:1 gewonnen. Offenbar hatte sie der hart erkämpfte Erfolg viel Kraft gekostet – physisch und mental. Zwei Tage später wirkten sie ausgepumpt und begingen viele kleinere und größere Fehler, die ihnen zum Verhängnis wurden. Damit führt Titelverteidiger Berlin in der „Best of 7“-Serie mit 2:1, bevor es am Mittwoch in der Lanxess-Arena mit Spiel vier weitergeht.
Kölner Haie: Maxi Kammerer bleibt trotz Klatsche weiter zuversichtlich
„Wir haben uns extrem schwergetan und waren immer einen Schritt zu spät. Das muss man schnell abhaken. Wir haben das leider in den Playoffs schon mal erlebt und danach eine sehr gute Reaktion gezeigt. Es ist zum Glück nur ein Spiel, und wir freuen uns auf das Heimspiel“, sagte Haie-Stürmer Maxi Kammerer – in Anspielung darauf, dass die Haie beim Start in die Halbfinal-Serie gegen Ingolstadt ebenfalls eine 0:7-Niederlage hatten hinnehmen müssen – und danach zu Hause mit 5:2 gewannen.
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Für die Eisbären hatte der Erfolg, abgesehen von der Führung in der Serie, weitere erfreuliche Aspekte. Leo Pföderl traf dreimal – und zog damit in der ewigen Playoff-Bestenliste mit 46 Toren an Patrick Reimer vorbei. Außerdem feierte Goalie Jake Hildebrand seinen ersten Shutout in diesen Playoffs.
Die Berliner mussten zwar ohne ihren Kapitän Kai Wissmann auskommen, der sich am Samstag an der Hand verletzt hatte. Trotzdem waren sie von Anfang an schneller, zweikampfstärker und dynamischer – und brachten, da der Widerstand der Haie gering war, ihre offensive Power voll zur Geltung.

Ein häufiges Bild am Ostermontag: Die Eisbären jubeln, die Haie drehen enttäuscht ab.
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Den Auftakt machte in der siebten Minute Pföderl, der DEL-Spieler des Jahres. Im ersten Berliner Powerplay traf er nach Vorarbeit von Ty Ronning und Aushilfskapitän Jonas Müller zum 1:0. Pföderls zweiter Streich folgte nur zweieinhalb Minuten später – diesmal war der 31-jährige Tölzer mit einem Unterzahlkonter erfolgreich, eingeleitet von Frederik Tiffels. So stand es 2:0, und die Haie mühten sich, Anschluss zu finden, was ihnen aber nicht richtig gelang. „Sie sind gut rausgekommen. Wir haben eine Reihe leichter Fehler gemacht, aber es sind noch zwei Drittel zu spielen“, sagte Haie-Verteidiger Veli-Matti Vittasmäki in der ersten Pause.
Das Spiel ging für den KEC allerdings schon lange vor der Schlusssirene verloren. Die Berliner hielten ihre rasante Linie, und die müden Haie wurden eher schlechter als besser. So nahmen die Dinge ihren für die Kölner unschönen Lauf. Ronning erhöhte in der 22. Minute auf 3:0; nach einem Pass von Tiffels hatte der US-Stürmer in der Mitte viel Platz. Er zog ab, der Puck flog vorbei an Julius Hudaceks Fanghand ins Netz.
Hudacek geht nach vier Gegentoren vom Eis – Aubry erneut angeschlagen
Prompt verhöhnten die Eisbären-Fans den KEC-Goalie, indem sie seinen Namen skandierten. Bei Überzahl schoss Pföderl in der 29. Minute das 4:0 – sein Playofftreffer Nummer 46. Das Rekordtor brachte für Hudacek die Erlösung: Jalonen tauschte ihn gegen Tobias Ancicka. So hatte es der Haie-Coach auch beim 0:7 in Ingolstadt gehalten – auch da ging der Slowake nach vier Gegentoren vom Eis.
Ancicka hatte keinen guten Start. Da ihn seine Vorderleute allein ließen, fiel bereits 16 Sekunden nach seiner Einwechslung das nächste Berliner Tor. Yannick Veilleux wartete unbewacht im Slot auf einen Pass – und als er kam, verlud er Ancicka zum 5:0. Ein drittes Powerplay – diesmal war Lean Bergmann der Schütze – brachte Berlin das 6:0 (42.).
Dass beim KEC an diesem Nachmittag nichts lief, wurde auch sichtbar, als die Haie ab der 47. Minute fast zwei Minuten in doppelter Überzahl spielten – und nichts daraus machten. Den Eisbären hingegen reichte eine einfache Überzahl, um das 7:0 zu schießen. Jonas Müller war der Schütze des vierten Powerplay-Tores.
Bitter für den KEC war auch: In der Schlussphase ging Stürmer Louis-Marc Aubry, der gerade eine Schulterverletzung hinter sich hat, angeschlagen vom Eis.
Kölner Haie: Hudacek (29. Ancicka) -–Sennhenn, Vittasmäk i – Müller, Austin - Almquist, Glötzl – Grenier, MacLeod, Schütz – Storm, Tyrväinen, Kammerer – Aubry, Currie, Tuomie – Münzenberger, Wohlgemuth, van Calster – Hänelt. – Zuschauer: 14.200 (ausverkauft). – Schiedrichter: Schrader, Frano. - Strafminuten: Berlin 8/ Köln 14. – Tore: 1:0, 2:0 Pföderl (6:42, 9:14), 3:0 Ronning (21:06), 4:0 Pföderl (28:54), 5:0 Veilleux (29:10), 6:0 Bergmann (41:24), 7:0 J. Müller (56:19).