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Rhein-EnergieKölner Versorger verbucht erneut Rekordgewinn

Lesezeit 2 Minuten
Der Vorstandsvorsitzende der Rhein-Energie, Andreas Feicht, beim Spatenstich für ein neues Holzheizwerk

Der Vorstandsvorsitzende der Rhein-Energie, Andreas Feicht, beim Spatenstich für ein neues Holzheizwerk

Die Geschäfte der Rhein-Energie liefen 2024 außerordentlich gut. Im laufenden Jahr wird aber wieder eine Normalisierung erwartet.

Beim größtenteils städtischen Energieversorger Rhein-Energie sind die Geschäfte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 zum zweiten Mal in Folge außerordentlich gut gelaufen. Im Jahr 2024 hat die Rhein-Energie nach Steuern 347,5 Millionen Euro Gewinn gemacht. Damit wurde das bisherige Rekordergebnis von 316 Millionen Euro im Vorjahr noch einmal übertroffen. Vor Steuern lagen die Werte 2024 bei 383 Millionen Euro, nach 391 Millionen in 2023. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorliegt.

Bei der Rhein-Energie wollte man sich auf Nachfrage am Donnerstag nicht zu den Zahlen oder den Gründen für das hohe Ergebnis äußern. Ein Sprecher des Unternehmens verwies darauf, dass erst am Freitag die Aufsichtsgremien des Konzerns tagen würden. Erst danach soll die Öffentlichkeit über die Details des Zahlenwerks unterrichtet werden.

Auf der Pressekonferenz im vergangenen Jahr begründete die Finanzvorständin Birgit Lichtenstein den damals außergewöhnlich hohen Gewinn so: „Wir haben über die Langfristvermarktung unserer Erzeugungskapazitäten zu hohen Preisen auch hohe Einnahmen erzielt.“ Weiter sagte sie damals dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Da unser Energiehandel und unser Geschäftskundenvertrieb teils auf dieselben Marktmechanismen setzen, so haben wir auch dort ein ungewöhnlich hohes Spartenergebnis zu verzeichnen, was sich natürlich auf das Gesamtergebnis auswirkt.“

Insider: Energiehandel lief sehr gut

Branchenkennern zufolge dürften für das Jahr 2024 zumindest ähnliche Effekte der ausschlaggebende Grund für das Ergebnis sein. Demnach habe der Energiehandel der Rhein-Energie von den hohen Preisen am Markt überdurchschnittlich profitiert. 

Diese überdurchschnittlich gute Gewinnlage wird sich laut dem Geschäftsbericht im laufenden Jahr aber nicht fortsetzen. Wie aus dem Zahlenwerk hervorgeht, erwartet der Vorstand der Rhein-Energie für das Jahr 2024 einen Gewinn nach Steuern von rund 202 Millionen Euro. Das ist Insidern zufolge aber kein Gewinneinbruch, sondern eine „Rückkehr zur Normalität“. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 hatte die Rhein-Energie einen Gewinn nach Steuern von 168 Millionen Euro verbucht.

200,9 Millionen Euro der Gewinne wird die Rhein-Energie laut Geschäftsbericht aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages ausschütten, hinzu kommen 47 Millionen Euro als sogenannte Ausgleichszahlung. 

75,8 Prozent der Aktien der Rhein-Energie hält die GEW Köln AG, die voll im Besitz der Stadt Köln ist. Die verbleibenden 24,2 Prozent liegen bei der Westenergie AG. Die Westenergie wiederum ist aus der ehemaligen RWE-Tochter Innogy hervorgegangen und gehört vollständig dem Essener Energie-Giganten Eon.

Im Vorjahr verlief die Gewinnausschüttung wie folgt: Laut dem veröffentlichten Jahresabschluss 2023 erhielt Minderheitsgesellschafter Westenergie 32 Millionen Euro, nach 22 Millionen für das Jahr 2022. Der Großteil des Restgewinns wurde an die GEW und damit indirekt an die Stadt Köln ausgeschüttet.