Nach dreijähriger Sperrung können Fußgänger und Radfahrer wieder den direkten Weg von und zur Hohenzollernbrücke nehmen.
Entlastung rund um den DomDurchgang am Römisch-Germanischen Museum wieder frei

Der Durchgang zwischen dem Römisch-Germanischen Museum und der Dombauhütte ist wieder geöffnet.
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Fußgänger und Radfahrer können den Durchgang zwischen dem Römisch-Germanischen Museum (RGM) und der Dombauhütte wieder nutzen. Um kurz vor 15 Uhr wurde der rund 75 Meter lange Weg am Donnerstag wieder freigegeben. Nachdem im November 2023 die wegen der Sanierung einer Trafostation geschlossene Verbindung zwischen Museum Ludwig und der Rückseite des RGM geöffnet wurde, ist damit auch die zweite Sperrung aufgehoben.
„Für die Verkehrssituation um den Dom ist das natürlich gut“, sagt Christoph Schmidt, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Köln. Obwohl sie unscheinbar wirkt, sei die direkte Strecke vom Roncalliplatz zur Hohenzollernbrücke eine wichtige Verbindung. Während der Sperrung seien sich Radfahrer und Fußgänger auf der Empore hinter dem RGM, über die der Alternativweg verläuft, häufig in die Quere gekommen, so Schmidt.
Umleitung wurde zum Nadelöhr
Das kann Volker Krause bestätigten, der fast täglich aus Rath-Heumar über den Rhein zur Arbeit pendelt. Gegen 15.30 Uhr radelte er noch über die enge „Umleitung“ in Richtung Hohenzollernbrücke. „Habe ich gar nicht gewusst, dass man hier wieder lang fahren kann“, sagt er. In der Vergangenheit habe er öfters „in den sauren Apfel gebissen“ und sein Rad auf der Brücken-Nordseite die Treppe hoch- und runtergetragen. „Gerade jetzt in der Ferienzeit ist hier nachmittags sehr viel los. Da kam man dann mit dem Rad kaum noch durch.“
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Ähnlich erging es Fahrrad-Pendlerin Susanne, die in Höhenberg lebt. „Hier kommt man sich sowieso manchmal wie in einem Computerspiel vor, wo man sich irgendwie den Weg suchen muss“, schildert sie. Die Sperrung habe diesen Zustand noch verstärkt. „Ich muss sagen, ich habe mich jetzt richtig gefreut, dass hier wieder frei ist.“
Schaden war seit 15 Jahren bekannt
Gesperrt war der Durchgang etwa drei Jahre lang. Immer wieder hatte sich die Sanierung verzögert. Seit 2010 war bekannt, dass Wasser von der Decke, auf der zu einem großen Teil der Durchgang vom Roncalliplatz zur Hohenzollernbrücke verläuft, in die darunterliegenden Werkstätten der Dombauhütte tropft. Der damalige Dompropst Norbert Feldhoff hatte den Weg zwischenzeitlich mit vier schweren Steinen eigenmächtig sperren lassen, damit keine schweren Lastwagen mehr darüber fahren und ihn beschädigen konnten.
Mitte 2022 begannen die Bauarbeiten, für die die Stadt ursprünglich sieben Monate veranschlagt hatte. Schlussendlich dauerte es gut zwei Jahre, bis ein fertiges Sanierungskonzept vorlag, weil erst die Tragstruktur freigelegt und untersucht werden musste. Nach Angaben der Stadt war der Zustand der Decke schlechter als angenommen. Unter anderem enthielt sie im Inneren Hohlräume aus Pappröhren, weshalb sie aufwändig statisch verstärkt werden musste.
Die Sanierung der Fläche rund um das RGM kostete deutlich mehr als geplant. Aus 1,5 Millionen wurden 5,6 Millionen Euro, ein Plus von rund 275 Prozent. Gänzlich fertiggestellt sind die Arbeiten an dem Durchgang von und zur Hohenzollernbrücke noch nicht. Wie die Stadt mitteilt, wird die Brüstung zum Innenhof der Dombauhütte bis voraussichtlich Mitte September repariert. Diese habe massive Schäden im Beton und an den Fugen aufgewiesen. Außerdem erhält sie ein Geländer. „Um die Absturzsicherheit insbesondere für Radfahrer zu erhöhen“, wie es heißt.
Laut der Stadt soll die Generalsanierung des RGM, für die die vorherigen Bauarbeiten nötig waren, dann im ersten Quartal 2026 beginnen.