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Novum im StadtratKöln hat erstmals nur Bürgermeisterinnen

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Maria Helmis-Arend wurde in der ersten Ratssitzung nach der Kommunalwahl zu einer von vier Stellvertreterinnen von Torsten Burmester gewählt.

Maria Helmis-Arend wurde in der ersten Ratssitzung nach der Kommunalwahl zu einer von vier Stellvertreterinnen von Torsten Burmester gewählt.

Der Kölner Stadtrat hat vier Frauen als Stellvertreterinnen des Oberbürgermeisters gewählt. Das gab es noch nie.

Köln hat erstmals vier Bürgermeisterinnen, das ist ein Novum in Köln. Mit Derya Karadag (Grüne), Teresa de Bellis-Olinger (CDU), Maria Helmis-Arend (SPD) und Brigitta von Bülow (Grüne) hat der neue Kölner Stadtrat in seiner ersten und konstituierenden Sitzung vier Frauen in die Positionen der Stellvertreterinnen des Oberbürgermeisters gewählt. Wie die Stadt bestätigte, ist Köln zumindest seit dem Zweiten Weltkrieg, soweit reicht die Recherche zurück, nicht ausschließlich von weiblichen Bürgermeistern repräsentiert.

Zu den Aufgaben der Bürgermeisterinnen gehören etwa die Eröffnung von Festen und städtischen Veranstaltungen, Grundsteinlegungen, Empfänge im Rathaus. Die Stadt Köln schreibt auf ihrer Seite: Als oberstem Repräsentanten obliege dem Oberbürgermeister (OB), Torsten Burmester, die Vertretung der Stadt nach außen.

Angesichts der Vielzahl der Anfragen könne ein Oberbürgermeister aber nicht alle Repräsentationsaufgaben selbst wahrnehmen. Durchschnittlich absolviere ein Kölner OB 970 Repräsentationstermine pro Jahr. Auf die Bürgermeisterinnen kommen jetzt zusammengenommen um die 520 im Jahr zu.

Derya Karadag (links) und Brigitta von Bülow

Derya Karadag (links) und Brigitta von Bülow

Wer von den Ratsmitgliedern Bürgermeisterin wird, schlagen üblicherweise die stärksten Ratsfraktionen vor. Die SPD gab als letzte Fraktion nach der CDU und den Grünen am Mittwochabend ihre Nominierung bekannt: Maria Helmis-Arend. Die 35-Jährige will „Anwältin für alle Menschen in Köln“ sein, „besonders für junge Menschen“. Sie sagt: „Ich gehe in die Veedel, suche das direkte Gespräch und mache Kommunalpolitik dort erfahrbar, wo das Leben stattfindet.“ Köln sei eine Stadt, die von Zusammenhalt, Vielfalt und Offenheit lebe. „Genau das möchte ich auch in meiner neuen Rolle sichtbar machen.“

Teresa de Bellis-Olinger (CDU)

Teresa de Bellis-Olinger (Archivbild)

Helmis-Arend löst nach elf Jahren Ralf Heinen ab. „Es war mir eine Ehre, den Kölnerinnen und Kölnern in diesem Amt zu dienen und die Stadt auch international zu repräsentieren“, so Heinen.

Altersschnitt der Kölner Bürgermeisterinnen gesunken

Für die Grünen war wie berichtet Derya Karadag nominiert, sie ist für die kommenden fünf Jahre nun erste Stellvertreterin Burmesters. Karadag löst Andreas Wolter (Grüne) ab, der seit 2014 Bürgermeister war. Brigitta von Bülow bleibt als einzige bisherige Amtsinhaberin in ihrer Position, sie ist seit 2020 Bürgermeisterin Kölns. Die Grünen stellen als stärkste Fraktion im Rat zwei der vier Bürgermeisterinnen.

Für die CDU löst Teresa de Bellis-Olinger nach fünf Jahren Ralph Elster ab, ihre Fraktion nominierte sie bereits wenige Tage nach der Kommunalwahl. Auch der Altersschnitt der Bürgermeisterinnen Kölns ist gesunken, von vormals 63 auf nun 49 Jahre im Durschschnitt.