Durch das Milliardenprojekt sollen unter anderem Ammoniak und Wasserstoff nach Nordrhein-Westfalen geleitet werden. Tausende Grundstücke sind betroffen.
Genehmigung läuftPipeline soll gefährliche Stoffe durch NRW leiten – Naturschutzgebiete betroffen

Eine neue Pipeline soll den Hafen in Rotterdam mit Nordrhein-Westfalen verbinden. Durch sie sollen gefährliche und explosive Stoffe geleitet werden. (Symbolbild)
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Ein neues Pipeline-Projekt soll bereits in den kommenden Jahren gefährliche Stoffe aus den Niederlanden nach Nordrhein-Westfalen befördern. Die Delta-Rhein-Korridor genannte Verbindung kostet bis zu acht Milliarden Euro, durch die verschiedenen Rohre sollen unter anderem Ammoniak und explosive Stoffe wie Erdgas oder Wasserstoff geleitet werden.
Bereits ab 2028 soll mehrere Pipelines vom Hafen in Rotterdam aus verschiedene Stoffe ins Ruhrgebiet transportieren. Dazwischengeschaltet ist das Werk des Chemiekonzerns Chemelot im niederländischen Geleen, nur wenige Kilometer hinter der deutsch-niederländischen Grenze bei Aachen. Die zuständigen Behörden begründen das Projekt mit Sicherheits- und Klimaschutzgründen.
Neue Pipeline soll gefährliche Stoffe unterirdisch nach Nordrhein-Westfalen leiten
Bisher werden die Stoffe umständlich auf der Straße, auf der Schiene oder auch über verschiedene Kanäle und Flüsse transportiert. Teilweise wird dafür auch der Rhein genutzt. Während die Pipelines in den Niederlanden oberirdisch verlaufen sollen, sollen sie in Nordrhein-Westfalen unterirdisch liegen. Der genaue Verlauf ist derzeit noch unklar.
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Das Ziel der Behörden: Durch das Pipeline-Projekt sollen die von der Industrie benötigten Stoffe ins Ruhrgebiet gebracht werden. Das dort bei der Produktion entstehende CO₂ soll dann über eine weitere Pipeline in leere Gasfelder in der Nordsee zurückgeführt werden. Nach einer Machbarkeitsstudie starten in den Niederlanden die ersten Genehmigungsverfahren, tausende Privatgrundstücke könnten betroffen sein. Darüber berichtet unter anderem die Zeitung „De Limburger“.
Neue Pipeline nach NRW: Tausende Privatgrundstücke betroffen
Die Projektverantwortlichen haben in der Provinz Limburg jetzt ihre Pläne vorgestellt. Die Pipeline verläuft im ersten Schritt durch zehn Gemeinden und über tausende Privatgrundstücke, sondern soll auch durch drei Naturschutzgebiete laufen. Ab Juni wollen die Behörden betroffene Bürger und Kommunen über das Genehmigungsverfahren informieren.
Inwiefern in Nordrhein-Westfalen Privatgrundstücke betroffen sind, ist noch unklar. Laut offiziellen Angaben soll ab 2026 soll mit dem Bau der Pipeline begonnen werden. Komplett in Betrieb genommen werden soll sie spätestens 2030. Beteiligt an dem Projekt sind unter anderem Öl-Konzern Shell, der deutsche Chemie-Konzern BASF und der niederländische Energiekonzern Gasunie. (shh)