Einen Tag vor ihrer Wahl zur Kölner Oberbürgermeisterin wird Henriette Reker Opfer eines rechtsradikalen Gewalttäters. Ein siebenteiliger Podcast schildert den Anschlag und die Attacken gegen die Demokratie.
Attentat auf OB Reker„Kölner Stadt-Anzeiger“-Podcast für Theodor-Wolff-Preis nominiert

Ein Plakat der Kölner Obermeisterkandidatin Henriette Reker ist am 17.10.2015 am Tatort in Köln-Braunsfeld zu sehen.
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Der Podcast „Attentat am Blumenstand – Der Angriff auf Kölns Oberbürgermeisterin und die Gefährdung der Demokratie“ ist für den Theodor-Wolff-Preis nominiert. Das gab die Jury am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt. Nominiert ist der „Kölner Stadt-Anzeiger“-Podcast in der Kategorie „Bestes lokales Digitalprojekt“. In sieben Folgen rekonstruiert der Redakteur Helmut Frangenberg das beinahe tödliche Messer-Attentat auf die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker am 17. Oktober 2015. Es war das schwerste Attentat auf eine Lokalpolitikerin der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Mitgearbeitet am Podcast hat auch Laura Ostenda, studentische Hilfskraft beim „Kölner Stadt-Anzeiger“. Frangenberg und Ostenda sprechen mit mehreren Zeugen und Betroffenen des Attentats sowie Helfern über den Tag und die Folgen – und mit der Kölner OB selbst, die einen Tag nach dem Attentat im Koma liegend zum Kölner Stadtoberhaupt gewählt wurde. Der Podcast geht inhaltlich aber über das konkrete Attentat hinaus, indem Frangenberg die zunehmenden verbalen wie körperlichen Angriffe auf Lokalpolitiker und Lokalpolitikerinnen thematisiert und diese als Gefährdung für die Demokratie beschreibt. Denn immer weniger Menschen wollen sich ehrenamtlich politisch engagieren aus Furcht vor Angriffen.
„Ich freue mich sehr über die Nominierung dieses Podcasts, der in monatelanger Recherche-Arbeit entstanden ist und gratuliere Helmut Frangenberg und Laura Ostenda von Herzen“, sagt Sarah Brasack, stellvertretende Chefredakteurin des „Kölner Stadt-Anzeiger. Das Meta-Thema des Podcasts werde leider zunehmend relevanter, weil immer mehr in der Lokalpolitik engagierte Menschen Hass und Verrohung ausgesetzt seien. „Dieser Podcast ein empathischer und reflektierter Beitrag zur Aufklärung dieser Zusammenhänge.“
Die erste Folge des Podcasts hier hören:
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Der nominierte Podcast ist bei allen gängigen Streamings-Diensten zu hören und auf der Internetseite des „Kölner Stadt-Anzeiger“.