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LandesverdienstordenLeichlinger Sinneswald-Macher feiern mit Wegbegleitern

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Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet worden.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind mit dem Landesverdienstorden ausgezeichnet worden.

Wicze Braun und Wolfgang Brudes haben den Landesverdienstorden bekommen.

Immer mehr geladene Gäste strömen am Sonntagnachmittag auf das Gelände des Sinneswaldes in Leichlingen. Der Grund dafür: Wicze Braun und Wolfgang Brudes sind für ihre über 30-jährige Tätigkeit im Sinneswald mit dem Landesverdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden.

„Herzlich Willkommen an diesem wunderschönen Tag“, begrüßt Wicze Braun ihre Gäste. Der Landesverdienstorden ist gut sichtbar an ihrer Kette befestigt. Sie freut sich sichtlich. „Es ist eine Krönung von dem, was wir hier gemacht haben“, so schließt sich auch Wolfgang Brudes an. Auch er trägt sein Landeverdienstorden am Jackett. 

Die Verleihung des Ordens ist für Wicze Braun und Wolfgang ein ganz besonderes Zeichen: „Ich finde es schön, dass die Menschen dann denken: Dann ist Kultur doch ein wichtiges Gut“, so Braun. Dass sie im Sinneswald zeitgenössische Kunst ausstellen und damit viele Menschen erreichen, das liegt den beiden sehr am Herzen. „Ich bin auch schon beeindruckt von dem, was wir hier gemacht haben“, erzählt Brudes.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

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Aber die beiden wollen an diesem Nachmittag nicht die einzigen bleiben, die einen solchen Orden tragen. Sie lenken ihren Blick ganz bewusst auf die Menschen, die ebenso dazu beigetragen haben. „Wir möchten mit euch diesen Orden teilen“ – den „Sinneswaldverdienstorden“. Und so werden nacheinander alle Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter der beiden auf die Bühne gerufen. Darunter neben ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Sinneswaldes auch gute Freunde, Klassenkameraden, Künstler, Förderer und sogar das Paar, welches als Erstes im Sinneswald getraut wurde.

Zu den anwesenden Gästen zählen auch Barbara Butschar und Gisela Herweg. Butschar unterrichtete die Klasse von Wicze Braun in Deutsch und Französisch, später wechselte sie zur Schauspielerei. „Ich bin dadurch neu mit den beiden in Kontakt gekommen“, erzählt sie. Dass die beiden bei der Feier an so viele Menschen gedacht hätten, das zeige ihr großes Herz. Gisela Herweg ging mit Wicze Braun zur Schule. Die Auszeichnung mit dem Landesverdienstorden haben sich Braun und Brudes verdient, findet sie. „Es ist ein sehr schönes Projekt, mit so viel Initiative“, so Herweg, „es ist richtig schön und ungezwungen hier“.

Während der Feier plaudert vor allem Wicze Braun aus dem Nähkästchen: Wie sie im Juni einen Anruf der Staatskanzlei erhielt und nur ungläubig mit einem „Aha“ antwortete, bevor sie fragte, ob denn der „Herr Ministerpräsident“ zu ihnen in den Sinneswald kommen werde. Oder wie sie bei der Verleihung den Landesverdienstorden an ihrer Kette befestigte, um ein Loch in ihrer Bluse zu verhindern und darauf ein „Aha, das ist zwar nicht vorschriftsmäßig, aber tragen sie es ruhig so“, von Ministerpräsident Hendrik Wüst bekam. 

1993 begann der Weg des Sinneswaldes in Leichlingen, „Mit ganz viel Leidenschaft und neuen Ideen“. Der Weg sei nicht immer einfach gewesen, so die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, aber sie haben ihn mit Bravour gemeistert, hieß es.