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Bauarbeiten an der AuermühlePlatz für 140 weitere Geflüchtete in Leverkusen

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Bauarbeiten an der Landesunterkunft Auermühle, Bagger stehen vor Ort.

Bagger statt parkende Autos: Auf Teilen des Parkplatzes an der Auermühle wird die Unterkunft für Geflüchtete erweitert.

Aktuell leben 387 Menschen in der Landesunterkunft in Schlebusch, nun werden weitere Kapazitäten geschaffen.

Auf einem Teil des einstigen Parkplatzes parken aktuell zwar einige Fahrzeuge, allerdings keine Autos, sondern Bagger. Am einstigen Freibad an der Auermühle wird seit dem 29. September gebaut.

Im Juni 2023 wurde das Gelände als Landesunterkunft für Geflüchtete in Betrieb genommen, die Stadt Leverkusen stellte es der Bezirksregierung Köln zur Verfügung. Ursprünglich wurde in Schlebusch Platz für 460 Geflüchtete geschaffen, aktuell läuft der Ausbau.

Zusage der Stadt Leverkusen erfolgte bereits 2023

Wie die Bezirksregierung auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mitteilt, ist geplant, dass die Arbeiten zum Ende des Jahres abgeschlossen werden. Daraufhin sollen 600 Geflüchtete Platz auf dem Gelände finden und die Kapazität somit noch einmal um 140 Plätze erweitert werden.

Damit wird im Herbst 2025 ein Bauplan umgesetzt, dem bereits im Dezember 2023 durch den Leverkusener Stadtrat zugestimmt wurde. „Es trifft zu, dass mit dem aktuellen Bauprojekt die seit Längerem bestehenden Planungen zur Erweiterung der ZUE (Zentrale Unterbringungseinrichtung, Anm. d. Red.) Leverkusen abgeschlossen werden“, bestätigt ein Sprecher der Bezirksregierung.

Die Landesunterkunft im ehemaligen Freibad Auermühle.

Die Landesunterkunft im ehemaligen Freibad Auermühle wird derzeit erweitert, das Foto zeigt das Gelände 2023.

Allerdings wirft das eine Frage auf: In welchem Verhältnis steht die Erweiterung der Unterkunft an der Auermühle zu der Entwicklung der vergangenen Jahre, die aufzeigt, dass die Anzahl an Menschen, die in Deutschland Zuflucht suchen, rückläufig ist.

Das räumt auch die Bezirksregierung ein – als Folge dessen habe die Landesregierung „entschieden, die Kapazität von 41.000 auf 35.000 Plätze im Landessystem angemessen zu reduzieren.“ Dieser Beschluss wurde auch auf Grundlage des „Gedanken der Wirtschaftlichkeit“ getroffen, schreibt ein Sprecher des Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI) des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ein Schild mit „Reserviert für Flüchtlingsunterkunft“ an der Baustelle.

Wer nicht weiß, wieso ein Teil des Parkplatzes an der Auermühle abgesperrt ist, wird mit kleinen Schildern auf den Hintergrund hingewiesen: „Reserviert für Flüchtlingsunterkunft“.

Für die Unterkunft an der Auermühle beabsichtigt sie nach eigenen Angaben „einen langfristigen Betrieb“ – 2023 wurde ein Mietvertrag über vier Jahre unterzeichnet.

Bei der Verteilung der Geflüchteten über das Landessystem setze die Landesverwaltung auf ein „atmendes System“ und nennt sowohl „auslaufende Mietverträge“ als auch die „Erhöhung von Platzkapazitäten“, so wie nun in Schlebusch, als Beispiele für „Veränderungen“ an den Standorten.

Für die Landesunterkunft an der Auermühle wird „ein langfristiger Betrieb“ beabsichtigt, bestätigt die Bezirksregierung. Darauf lässt schließen, dass, etwa, wenn der Mietvertrag an einem anderen Standort ausläuft, eine Umverteilung, auch nach Schlebusch, vorgenommen werden kann. Jedenfalls sieht die Landesverwaltung in der Erweiterung in Leverkusen „keinen Widerspruch zu den aktuellen Planungen des Landes im Bereich Unterbringungskapazitäten“.

Im Oktober waren 387 der aktuell vorhandenen 460 Plätze an der Auermühle belegt, das bestätigte die Bezirksregierung unserer Redaktion. Von einer Vollauslastung kann da ebenso wenig die Rede sein, wie bei den Zahlen, die das MKJFGFI dem „Leverkusener Anzeiger“ zur Verfügung stellte: „Die Auslastung in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen des Landes NRW liegt derzeit (Stand vom 23.09.2025) bei ca. 44 Prozent, die der Erstaufnahmeeinrichtungen bei ca. 19 Prozent.“