Am Montagabend ist zum Abschluss ein Feuerwerk geplant.
KirmesWas Schausteller und Gäste am Stadtfest in Opladen schätzen

Wer richtigen Nervenkitzel suchte, findet ihn auf den anspruchsvolleren und nicht so alltäglichen Fahrgeschäften
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Das Drumherum kann kaum besser sein: Unter blauem Himmel und bei strahlendem Sonnenschein bummeln am Samstag vermutlich Tausende Menschen durch die Opladener Fußgängerzone. Die wurde auf dem Stadtfest nämlich mal wieder zum kleinen Freizeitpark.
Bis in die Kirchenkurve ziehen sich die Stände der Händlerinnen und Händler, die den Besucherinnen und Besuchern ihre Waren mitgebracht haben. Meistens bunt, häufig kreativ und nützlich. Auch für die Opladener Gastronomie ist das Stadtfest wichtig: Zwischen den Ständen und Buden sitzen die Besucherinnen und Besucher in den Opladener Läden und genießen ein Getränk, etwas zu essen oder ein Eis. Die perfekte Gelegenheit, sich das Gewusel auf der Kirmes entspannt anzuschauen.

Zwischen den Ständen und Buden saßen die Besucherinnen und Besucher in den Opladener Läden und genossen ein Getränk, etwas zu essen oder ein Eis.
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Am Freitag wurde der bunte Rummel mit dem Fassanstich offiziell eröffnet. Organisator ist Wilfried Hoffmann. Für die Gäste ist es ein wenig so, als würden sie eine andere Welt betreten, wenn sie um die Kurve an der Kirche biegen und auf dem Rummelplatz stehen. Die Musik ist laut und dicht an dicht stehen die Schaustellerinnen und Schausteller mit ihren bunten Angeboten.
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Für die Gäste ist es ein wenig so, als würden sie eine andere Welt betreten, wenn sie um die Kurve an der Kirche biegen und auf dem Rummelplatz stehen.
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Immer beliebt: der klassische Autoscooter. Bei Kindern und Jugendlichen natürlich, aber auch die Erwachsenen setzten sich gern in die kleinen Wagen. Eher etwas für die jüngere Generation ist offensichtlich das Trampolin-Bungee.
Wer richtigen Nervenkitzel suchte, findet ihn auf den anspruchsvolleren und nicht so alltäglichen Fahrgeschäften. Hier werden die Mutigen wild herumgewirbelt, in die Luft geschleudert und über Kopf gedreht. Und was auf einer Kirmes selbstverständlich nie fehlen darf, sind die bekannten Buden: Luftgewehrschießen, Dosenwerfen, Tütenangeln, Dartpfeilwerfen.
Viele der Schausteller und Schaustellerinnen kommen bereits seit Jahren, manche bereits seit mehreren Generationen nach Opladen. So wie Mario Barber. „Ich bin die dritte Generation, die hier nach Opladen kommt. Das fing schon mit meinen Großeltern an. Ich komme wegen der Tradition her und inzwischen kenne ich auch viele Leute hier schon mit Namen, habe meine Stammkundschaft“, sagt der Schausteller.

Mario Barber kommt als dritte Schaustellergeneration nach Opladen.
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Das mache Spaß und habe ein bisschen was von nach Hause kommen. „Es gibt viele Leute, die früher schon selbst als Kinder da waren und jetzt mit den eigenen Kindern kommen.“ Barber zeigt sich damit zufrieden, wie das Geschäft für ihn läuft. Er betreibt auf dem Wiesdorfer Weihnachtsmarkt auch einen Glühweinstand.
Ähnlich ist es bei Henny Dietrich, die mit einer Bude fürs Dosenwerfen vor Ort ist. Sie ist bereits seit gut 40 Jahren dabei. Bereits die Eltern waren mit ihrem Angebot nach Opladen gekommen. „In all den Jahren hat sich eine Stammkundschaft aufgebaut, die immer wiederkommen. Entweder hierhin oder zum Crêpe Stand auf dem Weihnachtsmarkt in Wiesdorf.“

Bereits die Eltern von Henny Dietrich waren mit der Bude fürs Dosenwerfen in Opladen.
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Diese traditionelle Verbundenheit findet sich aber nicht nur bei den Schaustellern. Auch die Gäste kommen oft seit vielen Jahren. Klaudia Junske, die aus Opladen kommt, ist am Samstag mit Tochter Jana und Enkel sowie mit Iris Kaufmanns vor Ort. Der Enkel verdient sich beim Ballonschießen ein Schwert. Tochter Jana ist extra aus Langenfeld angereist, wo sie lebt. „Es ist Tradition, zum Stadtfest zu kommen“, sagt Klaudia Junske. „Es macht Spaß und man trifft immer bekannte Gesichter.“

Ayliz springt auf Trampolin-Bungee-Anlage hoch.
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Samet Ergül steht beim Trampolin-Bungee. Er ist mit Familie und Freunden nach Opladen gekommen. „Wir sind jedes Jahr mit den Kindern hier“, erklärt er. „Inzwischen treffen wir uns regelmäßig mit Freunden hier und kennen auch schon einige Schausteller.“ Man habe so seine festen Hotspots: „Trampolin-Bungee für die Kinder und das Karussell, der Backfischstand, der Eisstand. Da sind wir auch immer. Es macht einfach Spaß.“ Während der Papa noch erzählt, beendet die Tochter ihr Hüpfabenteuer und möchte weiter.
Neben den alten Hasen gibt es aber auch neue Stände, die neue Facetten auf das Sommerfest bringen. Frau Lojack ist eine davon. An ihrem kleinen Stand verkauft sie selbst geschneiderte Kinderkleidung. 2024 hat sie bereits alle Märkte mitgemacht und wird bleiben. „Die Atmosphäre des Marktes ist familiär“, sagte sie. „Man fühlt sich beim Veranstalter gut aufgehoben. Er fragt nach, ob alles ok ist. Das ist gerade bei Leuten mit Kleingewerbe wichtig. Es ist ein menschlicher und freundlicher Umgangston.“

Frau Lojack verkauft selbst geschneiderte Kinderkleidung.
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So zufrieden wie die Gäste und Anbieterinnen und Anbieter ist das Veranstalter-Team um Wilfried Hoffmann auch: „Die Orga hat nach Plan funktioniert. Und sogar das Wetter spielt mit. Bei der Eröffnung am Freitag kam sogar die Sonne raus, obwohl Regen gemeldet war. Das war perfekt. Ein guter Start ist halt immer gut“, sagt Jacqueline Jackmuth. Sie organisiert die Veranstaltung seit Jahren mit. Rund 120 Schausteller und Stände galt es zu koordinieren.
Die Zufahrtsmöglichkeiten sind aus Sicherheitsgründen mit Lieferwagen blockiert. Das ist inzwischen Pflicht für alle Veranstalter. Und in Opladen läuft an diesem Wochenende alles nach Plan. Die Teams des Sanitätsdienstes und der Polizei drehen entspannt ihre Runden über das Gelände. Es sei alles ruhig, sagen sie. „Und es ist auch nicht Großes zu erwarten.“
Für Montagabend ist zum Abschluss der Kirmes ein großes Feuerwerk geplant.