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StatistikWas der Kinderunfallatlas über Leverkusen sagt

Lesezeit 3 Minuten
Ende Januar war am Berliner Platz in Opladen ein elfjähriges Mädchen von einem Transporter erfasst worden und gestorben.

Ende Januar war am Berliner Platz in Opladen ein elfjähriges Mädchen von einem Transporter erfasst worden und gestorben.

Die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen hat Unfalldaten statistisch ausgewertet.

Die Stadt Leverkusen liegt, was die sogenannten „Verunglücktenbelastung“ von Kindern bis 14 Jahren im Straßenverkehr angeht, für die Jahre 2019 bis 2023 im roten Bereich. Das geht aus dem Kinderunfallatlas hervor, den die Bundesanstalt für Straßen- und Verkehrswesen herausgegeben hat.

Die „Verunglücktenbelastung“ ist die Zahl der verunglückten Kinder auf 100.000 minderjährige Einwohner hochgerechnet. Diese lag in Leverkusen im Untersuchungszeitraum bei 37,1. Die Bundesanstalt beschreibt das so: „Die Verunglücktenbelastung (= VB) ist ein Maß für das Risiko eines Einwohners, bei einem Unfall getötet oder verletzt zu werden, das heißt, die Anzahl der Verunglückten wird in Bezug zur Einwohnerzahl gesetzt.“ Sie ist also eine rein statistische Zahl. Zum Vergleich: Im Rheinisch-Bergischen Kreis liegt die Verunglücktenbelastung bei 30,9 und in Köln bei 26,1. In absoluten Zahlen: Im untersuchten Zeitraum sind in Leverkusen acht Kinder bei Verkehrsunfällen getötet oder schwer verletzt worden, bei 23.742 Kindern in der Stadt (Fünfjahresschnitt 2019 bis 2023).

Mit 17,1 liegt der Wert für schwer verletzte und getötete Kinder bei Autounfällen am höchsten, bei 9,3 bei Radunfällen und bei 10,1 bei Unfällen mit Kindern, die zu Fuß unterwegs waren.

Leverkusen: Statistischer Wert ist gestiegen

Verglichen mit den Jahren 2018 bis 2022, für die die Bundesanstalt ebenfalls Daten erhoben hat, zeigt sich, dass die „Verunglücktenbelastung“ in Leverkusen gestiegen ist. Damals lag sie bei 34,9 verunglückten Kindern, hochgerechnet auf 100.000. Auch in diesem Zeitraum waren acht Kinder im Straßenverkehr schwer verletzt oder getötet worden. 11,1 je 100.000 davon als Mitfahrerinnen und Mitfahrer in Autos. Auffällig: Der Anteil der Opfer, die als Fußgängerinnen und Fußgänger unterwegs waren, war merklich höher. Zwischen 2018 und 2022 lag der Anteil bei 14,5 verunglückten Kindern auf 100.000 hochgerechnet.

Neben der „Verunglücktenbelastung“ berechnet die Bundesanstalt für Straßenwesen auch die Verunglücktenrate. Dafür wird die Anzahl der verunglückten Kinder (schwer verletzt oder getötet) in Verhältnis zur Verkehrsleistung gesetzt. Als Verkehrsleistung bezeichnet die Bundesanstalt die auf ein Jahr hochgerechnete Kilometerleistung einer Gruppe. Die folgenden Werte für Leverkusen beziehen sich auf eine hochgerechnete Kilometerleistung auf eine Milliarde Kilometer: „Das heißt, die Anzahl der verunglückten Kinder mit schwerem Personenschaden wird auf eine Milliarde zurückgelegter Kilometer der Einwohner dieser Zielgruppe bezogen.“ 635,9 Kinder sind zwischen 2015 und 2019 - aktuellere Daten gibt es für die Verunglücktenrate nicht – in Leverkusen statistisch als Fußgänger im Straßenverkehr verunglückt, 197,6 mit dem Rad und 23,1 mit dem Auto.

Zuletzt war die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr durch einen tödlichen Unfall in Opladen in die Diskussion geraten. Ein elfjähriges Mädchen war Ende Januar auf einem Zebrastreifen am Berliner Platz von einem Transporter erfasst worden und gestorben. Die Stadt hatte darauf eilig in der Unfallkommission verschiedene Maßnahmen getroffen: Unter anderem gilt dort jetzt Tempo 30, Leuchten sollen Autofahrer warnen und Berliner Kissen sollen für eine Temporeduzierung sorgen.

Im Internet sind weitere Daten, auch zu anderen Kreisen, zu finden. Zudem stellt die Bundesanstalt auch die Berechnungen für ihre Statistik dar.