Bis August sollen 46 weitere E-Busse durch Leverkusen und Rhein-Berg fahren.
Alternative AntriebeWupsi will Busflotte bis 2034 komplett elektrifiziert haben

Die Wupsi stellt ihre Busflotte weiter auf E-Antriebe um: Marc Kretkowski (v.l.), Oberbürgermeister Uwe Richrath, Benjamin Rombelsheim, Holger Fritsch.
Copyright: Wupsi
Bis zum Jahr 2034 will die Wupsi ihre gesamte Busflotte auf Elektro-Antrieb umgestellt haben. 46 weitere E-Busse will das Verkehrsunternehmen deshalb bis August dieses Jahres dafür in Betrieb nehmen, wie Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski, Benjamin Rombelsheim (Rheinisch-Bergischer Kreis), Leverkusens OB Uwe Richrath und Holger Fritsch („Go Rheinland“) in der Wupsi-Zentrale in der Fixheide berichteten.
32 der 46 neuen E-Busse sollen in Leverkusen fahren, 14 in Bergisch Gladbach. Damit erhöht die Wupsi ihr E-Bus-Kontingent noch in diesem Sommer auf ein Drittel. 27 davon sollen Gelenkbusse sein, E-Gelenkbusse hat es bei der Wupsi bisher noch nie gegeben. Sie sollen eine Mindestreichweite von 248 Kilometern haben, die 19 anderen Busse haben eine Reichweite von 313 Kilometern.
Die ersten E-Busse hatte die Wupsi 2022 in Betrieb genommen. Danach habe man sich nach Fördermöglichkeiten umgeschaut und Erfahrungen mit den ersten zehn E-Bussen von MAN gesammelt. „Die Rückmeldungen von Fahrgästen und dem Fahrpersonal waren durchweg positiv“, berichtet die Wupsi. 1,5 Millionen Kilometer seien die MAN-Fahrzeuge inzwischen gefahren.
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46 Ladepunkte in Leverkusen und Bergisch Gladbach
Neben den 46 neuen Bussen installiert die Wupsi auch eine neue Netz- und Ladeinfrastruktur an den Betriebshöfen in Leverkusen und Bergisch Gladbach. 46 Ladepunkte mit jeweils 180 Kilowatt-Leistung. Und das sei nicht so leicht gewesen, heißt es von der Wupsi. Denn der Platz sei rar bei den Bussen. Deshalb habe man Ladestation und Verteilung über oberhalb der Busse liegende Kabeltragwerke zu den Ladebuchsen der Fahrzeuge geplant.
Dafür musste an der Kruppstraße eine Mittelspannungsstation gebaut werden, für die Leistung von jeweils 2,5 Megawatt sorgen vier Trafostationen. In Gladbach gab es bereits eine ausreichende Mittelspannungsstation und zwei Trafos mit jeweils 1,25 Megawatt Leistung.
Das Bundesverkehrsministerium fördert sowohl die Busse als auch die neue Infrastruktur. 31,3 Millionen Euro kosten die Busse insgesamt, 13,7 Millionen Euro davon übernimmt der Bund. Die Netz- und Ladeinfrastruktur kostet 7,8 Millionen Euro, davon fördert das Ministerium rund sieben Millionen Euro. Die Gelenkbusse haben eine 560-Kilowattstunden-Batterie, ein Bus kostet rund 772.000 Euro. Ein Solobus mit einer 480-Kilowattstunden-Batterie kostet 550.000 Euro.
Elektromotoren setzen circa 80 Prozent der Energie in Bewegung um und erreichen unter Beachtung von Verlusten beim Laden und der Bereitstellung von Strom an Ladegeräten einen Wirkungsgrad von 64 Prozent.
Wie Kretkowski sagte, seien die E-Busse zwar im Betrieb günstiger als die Dieselfahrzeuge, die Anschaffungskosten lägen aber deutlich darüber. Die Förderung decke 80 Prozent der Mehrkosten gegenüber den Diesel-Bussen. Mit dem Ausbau der Netzinfrastruktur können nicht nur die schon in der Flotte befindlichen Busse versorgt werden, sondern auch alle, die noch kommen. In Leverkusen muss die heimische Energieversorgung EVL die Kapazität noch erhöhen, in Bergisch Gladbach reicht das Netz schon aus.
Marc Kretkowski sagt: „Elektromotoren setzen circa 80 Prozent der Energie in Bewegung um und erreichen unter Beachtung von Verlusten beim Laden und der Bereitstellung von Strom an Ladegeräten einen Wirkungsgrad von 64 Prozent. Zum Vergleich erreicht ein Dieselmotor lediglich einen Wert in Höhe von 20 Prozent.“
Leverkusens OB Uwe Richrath kommentiert: „Die Menschen in Leverkusen sind den Straßenverkehr und Verkehrslärm in der Stadt einerseits zwar gewohnt, aber natürlich auch deutlich durch ihn belastet. Der Einsatz von Elektrobussen wird die Abgas- und Lärmemissionen auf den Buslinienwegen deutlich senken.“
Rhein-Bergs Landrat Stephan Santelmann sieht in der „Umwandlung der Busflotte der Wupsi hin zu einem reinen Elektrobetrieb“ einen weiteren bedeutenden Baustein zu nachhaltiger Mobilität.