Die Leverkusener Party-Band Green Card spielt seit Jahrzehnten deutsche und internationale Weihnachtslieder – immer vor ausverkauftem Haus.
KonzertGreen Card ist im Schlebuscher Advent im Sensenhammer Kult

Green Card spielte zwei Konzerte am dritten Adventwochenende im Freudenthaler Sensenhammer.
Copyright: Peter Seidel
Wer im Advent zu Christmas-Jazz mit „Green Card“ in den Sensenhammer pilgert, kommt am besten per Bus nach Schlebusch und die restlichen paar Meter über den Hammerweg dann zu Fuß in das Backsteingemäuer des Industriemuseums in Freudenthal. Denn der Parkplatz am Gelände ist recht schnell ausgebucht. Kein Wunder: Die alte Schmiedehalle ist am Samstag und am Sonntag mit jeweils knapp 200 begeisterten Gästen restlos ausgebucht.
In der Halle herrscht gelöste, fröhliche Stimmung, während die sieben Musiker und Sänger rund um Band-Mitgründer, Manager und Perkussionist Simon Wiemer einen Weihnachtshit nach dem anderen darbieten. Als musikalischer Direktor führt Saxophonist Bernhard Heinl mit launigen Anmoderationen der Stücke durch den Abend. Und das Repertoire der Band reicht von verjazzten Varianten traditioneller, englischsprachiger Christmas-Songs, wie sie seit dem Ratpack in den 1950er- und 60er-Jahren extrem populär sind, bis zu zeitgenössischem X-mas-Pop à la Norah Jones, zu schweigen von kleinen Überraschungen wie einem lateinischen Kirchenlied. Die Stimmen der beiden Sänger Giacomo di Benedetto und Tammy Sperlich passen nicht nur gut zueinander. Sie passen auch perfekt zu dieser Art von Adventskonzert.
Nach einer Stunde gibt’s ’ne Pause. Gelegenheit, mit den ehrenamtlichen Organisatoren des Abends wie des umfangreichen Konzertprogramms im Sensenhammer überhaupt zu sprechen – und dem Schlebuscher Band-Manager Simon Wiemer. Martin Kirschey und Dirk Kaiser vom Museumsteam berichten, dass „Green Card“ schon weit über 25 Jahre lang immer im Advent in den Sensenhammer kommt, so ganz genau wissen sie das nicht mehr. „Irgendwann wurde das eine Veranstaltung, zu der man sagte: Da geht man hin. Ganz viele Leute kommen immer und immer wieder“, fasst Kaiser die Bedeutung des Wortes Kult-Abend auf seine Weise zusammen. Und Kirschey ergänzt: „Das hat sich verselbständigt und ist mittlerweile weit über Leverkusen hinaus bekannt.“
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Green Card kommt seit mehr als 25 Jahren in den Freudenthaler Sensenhammer.
Copyright: Peter Seidel
Wenn jeweils im August der Vorverkauf für die früher einst, aber seit langem zwei Konzerte beginne, seien die knapp 400 Karten innerhalb von anderthalb Stunden ausverkauft, berichten die beiden. Die beiden Konzerte seien aber auch für sie als Organisatoren jedes Jahr ein schöner Ausklang.
Auch für Wiemer verliert sich der Beginn der Verbindung Green Card – Sensenhammer etwas im Ungefähren. Auf circa 30 Jahre schätzt er die gemeinsame Geschichte. Noch gut zehn Jahre älter ist die Geschichte der Band. „Die Musiker kommen eigentlich alle aus der Kölner Musikhochschule“, erzählt Wiemer, der von sich sagt, er sei der einzige Semi-Professional in der Band. Die anderen sind alle Berufsmusiker. Gitarrist Roland Büttgen zum Beispiel spiele in der Bundeswehr-Big-Band, Pianist Gero Körner hat bereits diverse Jazz-Alben veröffentlicht und als Sideman für so unterschiedliche Musiker wie Max Mutzke und Markus Stockhausen gearbeitet. „Green Card“ hingegen trete vor allem als Party- und Gala-Band auf. „Wir machen nicht so viel konzertant.“
Party oder Konzert, das spielt an diesem Abend im Sensenhammer keine Rolle. Heinl, Körner, Büttgen und Bassist Fritz Roppel begeistern das Publikum auch nach der Pause immer wieder mit kurzen Soli, machen aus „Rudolf, the rednosed raindeer“ einen Cha-Cha-Cha und laden die Zuhörer dazu zum Tanzen ein. Und wenn man bei „Driving home for Christmas“ die Augen schließt, könnte es fast Chris Rea sein, der da auf der Bühne singt und nicht Giacomo di Benedetto. Nach gut zwei Stunden und der Wham-Zugabe „Last Christmas“ heißt es dann: Gut 300 Tage warten bis zum nächsten Green-Card-Konzert im Sensenhammer.

